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Ghost Station Mainz
Dossier
- Bahn stellt mehr Personal ein: So etwas wie in Mainz soll nie wieder vorkommen
Vor einem Jahr kam es in Mainz zu massiven Zugausfällen – wegen Personalmangels am Stellwerk. Nun hat die Bahn weitere Mitarbeiter eingestellt. Die Gewerkschaft fordert sodann, dass es so weitergehen muss. Artikel von Manfred Köhler in der FAZ vom 29.07.2014 . Aus dem Text: „(…) Darüber hinaus hat man damit begonnen, Fahrdienstleiter so zu schulen, dass sie nicht nur in ihrem Stamm-Stellwerk eingesetzt werden könnten, sondern auch in benachbarten Stellwerken. Davon profitiert auch Mainz, wie es bei der DB Netz weiter heißt. Vielleicht müssen aber gar keine Kollegen aus der Nachbarschaft aushelfen. Denn die Stammbelegschaft des dortigen Stellwerks wurde von 18 auf 22 Mitarbeiter vergrößert. Es ist eine Entwicklung, der auch die Eisenbahnergewerkschaft EVG die Anerkennung nicht versagt. Das Thema Personalmangel sei beim Vorstand angekommen, sagt ein Gewerkschaftssprecher der in Frankfurt ansässigen Organisation. Nun hoffe die EVG, dass auch eine nach den Vorfällen in Mainz abgeschlossene Betriebsvereinbarung mit Leben gefüllt werde. Danach sollen Gewerkschaften und Betriebsräte in die Personalplanung eingebunden werden…“ - Probleme in Mainz waren lange bekannt
„Tausende Überstunden und Hunderte Tage Resturlaub: Wegen Personalknappheit war der Mainzer Hauptbahnhof im August zeitweise komplett vom Fernverkehr abgekoppelt – und auch in anderen Städten gibt es Engpässe. Die Bundesregierung sieht sich nicht in der Verantwortung…“ Artikel von Daniela Kuhr in der Süddeutschen Zeitung vom 02.09.2013 - Schluss mit der Schmierenkomödie!
„Der Vorhang ist gefallen, das Sommertheater schließt seine Pforten. Die Schmierenkomödie „Mainzer Stellwerk“ hat ihre vorerst letzte Aufführung erlebt, doch mit weiteren Inszenierungen ist leider zu rechnen. Wochenlang haben die Vorkommnisse in Mainz die deutsche Öffentlichkeit beschäftigt. Mit Windeseile griffen Parteien, Politiker und Verbände das Thema Personalmangel bei der Bahn auf, um im Bundeswahlkampf noch schnell zu punkten. Und auch die EVG versuchte geschmeidig, Honig aus der Situation zu saugen. Doch das großartige „Gipfeltreffen“ mit der DB erbrachte – erwartbar – nur ein klägliches Ergebnis: „Die letztendliche Verantwortung für die Personalplanung bleibt beim Unternehmen“, so der entlarvende Kernsatz der zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft getroffenen Vereinbarung. Kurzum, von der EVG haben die Beschäftigten auch in dieser Sache nichts zu erwarten. Klar ist: Die kritische Personalsituation im DB Konzern ist kein Novum, sondern besteht schon lange. Seit Jahren fallen durch Personalmangel etwa bei Lokomotivführern und Zugbegleitern immer wieder Züge aus oder fahren unterbesetzt. Die GDL hat bereits im Tarifabschluss 2011 Elemente einer bedarfsgerechten Personalplanung verankert, die im Rahmen des ZukunftTV endgültig tarifiert werden sollten. Doch hier wie andernorts zeigt die DB ihr wahres Gesicht und hat bisher eine Einigung verhindert, um weiterhin budgetgesteuert am Bedarf vorbei unrealistisch planen zu können. Was also bleibt, nachdem der Vorhang gefallen ist? Außer vollmundigen Versprechungen hat sich nichts getan. Die DB hat noch immer zu wenig Personal, Leidtragende sind und bleiben die Mitarbeiter. Doch die GDL und ihre Betriebsräte werden die Interessen der Beschäftigten weiterhin konsequent vertreten und mit der Durchsetzung des Zukunft TV weitere Aufführungen der Schmierenkomödie verhindern.“ Aushang Report der GDL vom 22.08.2013 - Alle wettern über die Bahn. Wir nicht!
Vergessen Sie NSA, Afghanistan und den Krieg in Syrien — in Mainz sind drei Schaffner krank! Auch wenn die Deutschen wenig lieber tun als über die Bahn zu schimpfen: Wir machen da nicht mit! Ausschnitt aus „Tagesschaum“ vom 13. August 2013 bei YouTube - Konsequenzen ziehen – Wie man die Bahn an die Wand fährt
“In Sachen Bahn könnte man anfangen, an Verschwörungstheorien zu glauben. Als hätte ein geheimer Zirkel aus Straßen- und Flugverkehrsindustrie das Kaputtmachen der Konkurrenz auf der Schiene zum Ziel – flankiert von willfährigen Verkehrsministern. Ein Bahnchef aus der Luftfahrt (Mehdorn), dann aus der Autobranche (Grube), die Verschleuderung von Geld in hyperteure, unnütze, zerstörerische Großprojekte, massiven Personalabbau, Fahren auf Verschleiß, Sparen bei Sicherheit und Abschreckung der Fahrgäste durch weniger Service, Verspätungen und chaotische Verhältnisse bei deutlich gestiegenen Preisen … Vieles deutet auf Planmäßigkeit hin. Dann wird auf Betreiben der FDP der Fernbusverkehr liberalisiert – als Konkurrenz zur Bahn. Voilà! Und während die DB-AG ihre Nachtreisezugangebote verkümmern läßt, läßt die Werbung für große Hotelketten an Bahnhofswänden nicht auf sich warten…” Kommentar von Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, in der jungen Welt vom 16.08.2013 - Druck beenden – Personal besser planen
“Es knirscht an nahezu allen Ecken. Es sind immer die Beschäftigten, die so manche Fehlplanung ausbaden dürfen. Vor allem jahrelanger Personalabbau und das Ausquetschen der Arbeitszeiten bis zum Äußersten rächen sich. EVG und Betriebsräte haben immer wieder auf Probleme aufmerksam gemacht. Ihre Warnungen wurden von den Verantwortlichen häufig in den Wind geschlagen. Doch wir bleiben dran, wollen das Übel an den Wurzeln packen. Und dazu brauchen wir Eure Mithilfe. Wo drückt bei Euch der Schuh? In welchem Bereich fehlt bei Euch Personal? Wo sind Dienstpläne bis zur letzten Sekunde ausgequetscht? Was muss bei Euch geändert werden? Macht mit und macht Eurem Ärger Luft – so konkret wie möglich. Einfach eine E-Mail an: stop@evg-online.org” Meldung auf der Seite der EVG vom 15.08.2013 - Mainz ist keine Ausnahme – DB AG spart den Bahnverkehr im Land kaputt: Falsche Fokussierung des Bahn-Managements
„Die Zugausfälle am Mainzer Hauptbahnhof sind Folge falscher Unternehmensziele der Deutschen Bahn AG. Rendite auf dem globalen Logistikmarkt geht auf Kosten eines funktionierenden Bahnverkehrs in Deutschland. „Personal und Wartung der Züge sind seit Jahren so knapp kalkuliert, dass die Störung der Normalfall ist,“ sagt Monika Lege für das Bündnis Bahn für Alle. „Die Durchsage von der ‚Störung im Betriebsablauf‘ gehört heute zur Bahnreise wie die vier Jahreszeiten.“…“ Pressemitteilung Bündnis Bahn für Alle, 13.8.2013 - Bahn will Urlaubsrückkehr ihrer Mitarbeiter: „Kein Eisenbahner ist für das Chaos in Mainz verantwortlich“
„Am Mainzer Hauptbahnhof fallen Züge en masse aus, weil die Fahrdienstleiter teils krank, teils im Urlaub sind. FDP-Generalsekretär und Bahn-Aufsichtsratsmitglied Patrick Döring hat gegenüber der Bild am Sonntag gefordert, die urlaubsabwesenden Eisenbahner sollten vorzeitig zurückkehren. Christian Oberwetter im LTO-Interview über Personalplanung, Teamgeist und Prämien für urlaubsreife Mitarbeiter….“ Interview von Constantin Baron van Lijnden mit Christian Oberwetter , Rechtsanwalt und Maître en droit, Fachanwalt für Arbeitsrecht und IT-Recht in Hamburg, erschienen auf Legal Tribune Online vom 13.08.2013 - Löcher im Netz
Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht – und ganz Deutschland lacht über die Bahn in Mainz. Artikel von Marcus Hammerschmitt auf Telepolis vom 13.08.2013 - Schienenlotsen bei der Bahn: Ausgelaugt und wütend
„Fahrdienstleiter sind die Lotsen des Schienenverkehrs. Doch erst das Mainzer Bahnhof-Chaos lenkt das öffentliche Interesse auf ihren Berufsstand – und offenbart: Nach dem Personalabbau der vergangenen Jahre fehlt dem Konzern eine ganze Generation…“ Artikel von Michael Kröger auf Spiegel-Online vom 12.08.2013 - EVG weist Forderungen Dörings nach Urlaubsabbruch als unsozial zurück
„Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, hat Äußerungen von FDP-Generalsekretär Patrick Döring, ebenso wie die von Michael Odenwald (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, als „unsozial und völlig inakzeptabel“ zurückgewiesen. Döring hatte, wie kurz zuvor auch Odenwald, gefordert, die DB AG müsse Mitarbeiter aus dem Urlaub zurückholen, um den Betrieb im Mainzer Stellwerk wieder gewährleisten zu können. „Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen ihren Erholungsurlaub dringend“, machte der EVG-Vorsitzende deutlich. Mitarbeiter im Mainzer Stellwerk hätten in der Vergangenheit bereits mehrfach ihren Urlaub verschieben müssen oder seien aus dem Urlaub zurückgeholt worden. Auf vielen Stellwerken in Deutschland sei das nicht anders. Das ist einfach kein Zustand, verantwortungsvolle Personalpolitik sieht anders aus, machte Kirchner deutlich…“ Pressemitteilung der EVG vom 11.08.2013
- Mainz ist kein Einzelfall
Neuerliches Sommerchaos bei der Bahn war hausgemacht und absehbar. Fahrdienstleister chronisch überlastet. Artikel von Katrin Küfer in der jungen Welt vom 12.08.2013 Aus dem Text: „(…) Das auf Rendite orientierte Bahnmanagement drückt seine Vorgaben zur Kostensenkung seit Jahren durch Stellenabbau durch. Viele der Fahrdienstleiter hätten mehrfach ihren Urlaub verschoben und seien auch an freien Tagen kurzfristig auf das Stellwerk geeilt, um Ausfälle zu überbrücken und eine Sperrung der jeweiligen Strecke zu verhindern, berichten Insider auf jW-Anfrage. »Nach unseren Schätzungen fehlen bundesweit gut 1000 Mitarbeiter in diesem Bereich«, bemängelt Alexander Kirchner, Chef der Bahngewerkschaft EVG. Er spricht von gut einer Million Überstunden, die bei der Fahrdienstleitern aufgelaufen seien und nicht abgebaut werden könnten. Hohe krankheitsbedingte Ausfälle seien absehbar gewesen…“
- Mainz klappt Bahnsteige hoch
„Wieder einmal muss die Deutsche Bahn einen Offenbarungseid leisten. Auf dem Hauptbahnhof der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz herrscht Chaos statt Verkehr. Grund ist Personalmangel am Stellwerk. Es wird länger dauern, heißt es…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 09.08.2013
- Bahn streicht Hälfte der S-Bahnen in Mainz
„Die Zugausfälle in Mainz dauern nicht nur länger an als versprochen – sie werden auch massiver. Von Montag an gelten die Streichungen ganztägig. Die für Pendler wichtige S-Bahn 8 nach Wiesbaden und Hanau fährt den Hauptbahnhof dann nur noch stündlich an…“ Artikel von Michael Bayer und Jutta Rippegather in der Frankfurter Rundschau vom 09.08.2013