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Bahn-Bilanz und Alternativer Geschäftsbericht 2024: Den Verfall stoppen – gegen die Zerschlagung – für eine Bahnreform 2.0
„Das Bündnis Bahn für Alle fordert anlässlich der morgigen Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn AG eine Umkehr in der Bahnpolitik. Zukunftstaugliche Mobilität ist ein zentrales Element der Daseinsvorsorge. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist an der Zeit, dass sich die Politik dazu bekennt und entsprechend ihre Steuerungsaufgabe für den Ausbau des Schienenverkehrs wahrnimmt. Beim Gemeingut Bahn sind weniger die Gewinne und Verluste entscheidend, vielmehr müssen die Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger im Zentrum stehen und mit dem Klimaschutz in Einklang gebracht werden. (…) „Die nächste Bundesregierung muss die Bahn vom Kopf auf die Füße stellen. Sie muss Vorgaben im Sinne des Gemeinwohls machen, die die DB dann umsetzt…“ Pressemitteilung vom 26.3.2025 vom Bündnis Bahn für Alle
(„Wer bilanziert wen – die Farce der DB-Bilanz“) – siehe auch den Alternativen Geschäftsbericht zur Deutschen Bahn AG 2024 und mehr:
- Jahresbilanz der Bahn: DB zerschlägt sich selbst.
„Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn (DB), Richard Lutz, hat im Vorjahr 2,1 Millionen Euro … »verdient«. Bei einem erwirtschafteten Minus von 1,8 Milliarden Euro ist das ein üppiger Ansporn für »Schlimmer geht’s immer«. 2024 hat der »Staatskonzern« das fünfte Mal in Serie rote Zahlen geschrieben, und ebenso lange geht es bergab in puncto Pünktlichkeit. Alles Chefsache? Nein, findet Lutz. Für ihn liegen die Fehler anderswo, wie er am Donnerstag bei der Vorlage der Geschäftsbilanz erklärte: streikende Lokführer, die schwache Konjunktur und natürlich das marode Schienennetz. Schon 15 Jahre lang gehört der 60jährige zur DB-Führungsriege, seit 2017 im Spitzenamt. Wer wollte ihm da eine Mitschuld am Verfall geben? Der Zustand der Bahn und ihres Personals nötigt geradewegs zum Zynismus. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Union und SPD die Geduld mit Lutz verlieren und als wahrscheinlich kommende Koalitionäre eine Neubesetzung des Vorstands anstreben, im Sinne »schlanker Strukturen« und »mehr Fachkompetenz«. Das war kein Anfall von Selbstironie. (…)
Allerdings hat sich der Zeitgeist gewandelt und die Ansage lautet plötzlich: Wir machen die Bahn wieder heil – damit Panzer und Kanonen auch bei Regen, Schnee und Hitze zur Front gelangen. Aber vielleicht hat der DB-Boss den Bogen einfach nur überspannt mit seiner Forderung, vom avisierten 500-Milliarden-Euro-Schuldenpaket für Infrastruktur 148 Milliarden Euro für die Bahn zu reklamieren. Mit so viel Geld ließe sich dann wohl doch zu viel reparieren, mithin sogar zum Wohle der Passagiere. Beim Fernverkehr, dem »Flaggschiff« der Bahn, gab es 2024 im Vorjahresvergleich sieben Millionen weniger, sprich nur noch 133 Millionen Reisende. Ferner wurden über 330.000 Bahncards weniger verkauft, Folge der Zwangsdigitalisierung des Angebots. (…)
Benedikt Weibel, ehemaliger Chef der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), nennt die Gangart ein »Abgewöhnungsprogramm für Bahnkunden«. Derweil geht die Entwöhnung von der Frachtsparte DB Cargo zügig voran. Die Bahn-Tochter hat einmal mehr Verluste auf ganzer Linie eingefahren: beim Ertrag, beim Umsatz, bei der beförderten Gütermenge. Den versprochenen »Turnaround« hat die verordnete Schrumpfkur durch Streichung von 5.000 Jobs bisher nicht gebracht. Am Standort Halle (Saale) ist der Kahlschlag schon im Gange, 270 Eisenbahner wurden vor die Tür gesetzt. »Aber die Notwendigkeit wird gesehen, dass wir das machen«, ließ sich Cargo-Chefin Sigrid Nikutta am Donnerstag vom MDR zitieren. »Das verstehen die Kolleginnen und Kollegen.« Bestimmt! Schließlich wird die Zeit knapp: Cargo darf auf Geheiß der EU-Kommission nicht länger durch die Holding »quersubventioniert« werden und soll bis Ende 2026 »rentabel« sein. Das ist zwar utopisch, aber immerhin Anreiz, »effektiver« zu werden, also zu geringeren Kosten noch weniger Güter auf der Schiene zu transportieren. Stimmt zumindest die Marschrichtung, lässt sich der Laden in zwei Jahren teurer verkaufen. Wie es heißt, planen Union und SPD die »Entflechtung« – und nun doch nicht die »Zerschlagung« – der Bahn. Die zerschlägt sich derweil wie von selbst. Der Verkauf ihres einzigen echten Gewinnbringers, der Speditionstochter Schenker, steht kurz vorm Abschluss. Bleibt bald nur noch das leidige Geschäft mit dem Personenverkehr und den ganzen Störfaktoren…“ Kommentar von Ralf Wurzbacher in der jungen Welt vom 29. März 2025 - Sanierungsprogramm S3 – bloß eine neue Wundsalbe für die marode Infrastruktur
„… Dreister Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter
„Und dann passiert im Rahmen der Bilanzpressekonferenz etwas, was ich trotz meiner langjährigen Kenntnis der DB nicht für möglich gehalten hätte“, so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Mario Reiß. „Der Bahnvorstand bedankt sich bei der Hausgewerkschaft und ist hoch erfreut, dass es der Bahn Anfang 2025 gelungen ist, einen langfristigen Tarifvertrag mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) abzuschließen.“ Und weiter: „In der Verbindung mit dem massiven Personalabbau im Sanierungsprogramm S3, in dem laut Planung der DB etwa 30.000 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen, ist das ein doppelter Schlag ins Gesicht der Beschäftigten: Einerseits baut man nun zu Zeiten von Fachkräftemangel die berufserfahrenen Eisenbahner ab, und lässt dann den Rest der Belegschaft die Sanierung auch noch finanzieren. Dreister geht es ja wohl nicht!“…“ Aus der Pressemitteilung der GDL vom 28. März 2025 - Bilanz DB AG: Bahn benötigt 150 Milliarden Euro
Meldung der EVG vom 27.3.2025 - Deutsche Bahn auf Sanierungskurs: Verluste 2024 deutlich verringert
„DB-Konzern schließt Geschäftsjahr mit minus 333 Millionen Euro bereinigtes EBIT ab • Verbesserung um rund 1,8 Milliarden Euro • Schlechter Zustand der Infrastruktur belastet betriebliche Qualität vor allem im Fernverkehr • Regionalverkehr zurück in der Gewinnzone • Erste Fortschritte bei Sanierungsprogramm • Rund 1.000 Mitarbeitende in Verwaltung abgebaut…“ Pressemitteilung vom 27. März 2025zur Bilanz und diese bei der Bahn
- Den Verfall stoppen – gegen die Zerschlagung – für eine Bahnreform 2.0
Alternativer Geschäftsbericht Deutsche Bahn AG 2024vom 26. März 2025 von und bei Bürgerbahn Denkfabrik für eine starke Schiene
- Krise der Bahn: Stau auf der Schiene. Initiative Bürgerbahn kritisiert strategische Ausrichtung der DB auf Großprojekte
Artikel von Kurt Stenger vom 26.03.2025 in ND online - Bahn neben der Spur. »Alternativer Geschäftsbericht« fordert Bahnreform im Interesse von Mensch und Natur. Union und SPD planen »Entflechtung«
Artikel von Ralf Wurzbacher in der jungen Welt vom 27.03.2025
Siehe zuletzt: Bahn-Bilanz und Alternativer Geschäftsbericht 2023: Weiterhin ein Generalsanierungsfall – her mit der gemeinnützigen Bahn