Auf schiefer Bahn. Aufsichtsrat des staatseigenen Konzerns stimmt »Spar«- und Umbaukurs zu. Den Niedergang des Verkehrsträgers dürfte das weiter beschleunigen

BahnPrivatZwei Welten prallten am Mittwoch an der Konzernzentrale der Deutschen Bahn AG (DB) am Potsdamer Platz in Berlin aufeinander. Im Bahntower legte Vorstandschef Rüdiger Grube vor dem Hintergrund milliardenschwerer Verluste dem Aufsichtsrat ein drastisches Konzernumbau- und Kahlschlagprogramm vor. Grube versprach – wieder einmal – eine »Bahn der Zukunft« mit wirtschaftlichem Erfolg sowie mehr Pünktlichkeit, Qualität und Kundenservice. Vor dem Hochhaus versammelten sich Eisenbahner, die um ihren Job bangen, Gegner des Megaprojekts »Stuttgart 21«, Umweltschützer und Privatisierungskritiker zum Protest. 22 Jahre nach dem Einstieg in die Privatisierung steckt die bundeseigene Deutsche Bahn AG in ihrer tiefsten Krise. So vermeldete Grube dem Vernehmen nach seinen Aufsichtsräten für 2015 Verluste von mehr als einer Milliarde Euro. Weil die Güterverkehrstochter DB Schenker Rail als »Hauptverlustbringer« gilt, will das Management vor allem hier die Axt anlegen und mehrere hundert Güterverkehrsstellen schließen. Damit blieben mindestens 2.500 Arbeitsplätze auf der Strecke. Der seit 20 Jahren anhaltende Rückzug der Güterbahn aus der Fläche sowie die Verlagerung des Transports auf immer vollere Straßen wären endgültig besiegelt…“ Artikel von Katrin Küfer in junge Welt vom 17.12.2015 externer Link. Siehe dazu:

  • Erklärung zur gestrigen Aufsichtsratssitzung der DB AG
    Die Arbeitnehmervertretern der EVG im Aufsichtsrat widersprechen der Darstellung der Deutschen Bahn, wonach der Aufsichtsrat in seiner gestrigen Sitzung „grünes Licht für die grundlegende Erneuerung der Eisenbahn in Deutschland“ gegeben habe. (…) In der langen und kontrovers-kritischen Diskussion um Aufsichtsrat sei vielmehr deutlich geworden, dass es für die Geschäftsfelder „DB Schenker Rail“, „DB Regio“ und „DB Dienstleistungen“, aber auch für die Produktionsbereich „Fahrzeuginstandhaltung und Werke“, an einer langfristigen Strategie fehle, die nachvollziehbar deutlich macht, „wohin die Reise gehe“. Insbesondere seien die Auswirkungen auf Zukunftsfähigkeit der Bahn und auf die Beschäftigung der Mitarbeiter aus Sicht der EVG unzureichend dargestellt worden…“ EVG-Pressemitteilung vom 17.12.2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=90749
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