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Rüsselsheim, Eisenach, Kaiserslautern: Opel/Stellantis will möglichst lautlos weitere 1.000 Arbeitsplätze vernichten
„Die Stellantis-Tochter Opel will weitere 1.000 Arbeitsplätze an den drei Standorten Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern vernichten. Dazu soll den Beschäftigten vorgezogene Altersteilzeit bzw. Vorruhestand und Abfindungen „angeboten“ werden. Über diese Absprache mit dem Betriebsrat wurde auf einer internen Versammlung am 8.9. informiert. Die Grundlage für dieses „Freiwilligenprogramm“, wie es in den bürgerlichen Medien bezeichnet wird, ist die „Eckpunktevereinbarung mit dem Betriebsrat aus dem Jahr 2019“. Aufgrund der Wirkung der Stimmungsmache einer „fehlenden Beschäftigungsperspektive“ und mit mehr oder weniger Druck im Zuge von Personalgesprächen, haben allein im letzten Jahr 2.100 Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz kampflos aufgegeben. (…) So ist eine weitere Abfindungswelle mit bis zu 1.000 Beschäftigten 2023 bereits abgesegnet...“ Beitrag vom 14.09.2022 in den Rote Fahne News , siehe dazu:
- Entlassungen und Profit. Eisenach: Opel beruft sich bei 30-Jahr-Feier auf Tradition. In den letzten Jahren gab es vor allem Stellenabbau
„… Die Zukunft wurde bei dieser Gelegenheit natürlich in den schönsten Farben gemalt. Mit dem Opel Grandland, einem SUV mit Plugin-Hybrid-Antrieb, sei man »fit für die Zukunft«, teilte Opel mit. Das dürfte eine mindestens etwas verzerrte Wahrnehmung des Managements sein – denn was ist an einem Stadtpanzer zukunftsweisend, selbst wenn er »elektrisch« ist?
Rosig sieht die Zukunft für die Arbeiter in Eisenach jedenfalls nicht aus. Erst Anfang September hatte die Konzernleitung mitgeteilt, dass weitere Stellen abgebaut werden sollen. Im Jahr 2019 waren Geschäftsführung und Betriebsrat übereingekommen, dass 1.000 Stellen bis Ende 2022 »sozialverträglich« abgebaut werden können, über Altersteilzeit, Vorruhestand oder Abfindungen. Doch das reicht der Konzernleitung nicht, wie das Handelsblatt kürzlich berichtete. Weitere 1.000 Beschäftigte an den drei Standorten Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern sollen gehen. Das sei nötig wegen der »rapiden Transformation der Branche, der Pandemie, der geopolitischen Situation, brüchiger Lieferketten« sowie steigender Energie- und Rohstoffpreise.
Widerstand aus der Belegschaft gegen diese Pläne fürchtet die Konzernleitung nicht, denn der Betriebsrat hatte einst prinzipiell sein Einverständnis dafür gegeben. Im Gegenzug für den Stellenabbau erbat sich der Betriebsrat Kündigungsschutz für die übrigen Beschäftigten. Konkret: Für die 1.000 Stellen in diesem Jahr würde den übrigen Arbeitern die Beschäftigung bis Juli 2027 garantiert. Wenn im kommenden noch einmal 1.000 Beschäftigte »freiwillig« gehen, verlängert sich der Kündigungsschutz für die übrigen bis zum 31. Juli 2029. Sollte dieser Plan umgesetzt werden, »hätte Opel allein seit 2017 den Abbau von fast 11.000 der einst etwa 19.000 Stellen in Deutschland besiegelt«, hieß es dazu im Handelsblatt. Aus wirtschaftlicher Not heraus werde der Stellenabbau aber nicht umgesetzt: Denn seit 2018 erwirtschaftet Opel solide Gewinne, heißt es in dem Bericht weiter…“ Aus dem Artikel von Bernd Müller in der jungen Welt vom 19.09.2022 - Siehe vom November 2021: Widerstand gegen Stellantis-Pläne: IG Metall mobilisiert gegen Ausgliederungsvorhaben von Opel-Werken in Rüsselsheim und Eisenach
- und unser Dossier: Fusion zu Stellantis: Peugeot und Fiat-Chrysler wollen zum viertgrößten Autokonzern der Welt aufsteigen