Proteste gegen angedrohte Werkschließung bei Thyssen Krupp Presta Esslingen

Dossier

Proteste gegen angedrohte Werkschließung bei Thyssen Krupp Presta EsslingenDie 150 KollegInnen des als Tochter GmbH geführten Entwicklungsstandortes Esslingen der Thyssen Krupp Presta AG protestieren seit dem Sommer 2014 gegen die drohende Schließung des Standorts und Verlagerung in die Konzernheimat Liechtenstein. Die TKP AG fertigt an den Produktionsstandorten Mülheim an der Ruhr und Schönebeck bei Magdeburg mit rund 1000 KollegInnen Lenksysteme für Automobilhersteller wie Daimler, BMW und VW. Mit länger andauernden Betriebsversammlungen, einem Warnstreik, Kundgebungen und kleineren Aktionen in der Öffentlichkeit wird seitdem mit Unterstützung der IG Metall versucht Druck auf das Liechtensteiner Management auszuüben. Dabei ist der Ansatz der Standortübergreiferden Solidarität spannend, Die KollegInnen besuchten den Produktionsstandort in Mühlheim a.d. Ruhr mit der Aufforderung, sich dem Protest anzuschließen, da die Konzernstrategie auch ein Angriff auf andere Standorte bedeuten würde. KollegInnen des französischen Werks TK Ascenseurs S.A.S. (Aufzugswerk des Konzerns in Angers) und veranstalteten mit den dortigen KollegInnen eine gemeinsame Konferenz und Kundgebung gegen Konzernpläne. Die Strategie der Betriebsräte und der IG Metall ist im Gegensatz zu dieser gegenseitigen Solidarität eine reine Standortsicherung. So wurde mit einem externen Institut zusammen ein eigenes Programm zur Kostenreduzierung am Standort aufgestellt und seitdem kritisiert, dass sich das Management nicht auf Gespräche zur Umsetzung einlässt. Das bringt die KollegInnen in die Position von Bittstellern auf betriebswirtschaftlicher Ebene und leitet die Interessenkollision zwischen Unternehmen und Beschäftigten in einen Streit über Kennzahlen und Standortpolitik über. Wir werden weiter berichten und wünschen den KollegInnen vor allem bei ihrem solidarischen Zusammenhalt viel Erfolg!  (eigener Bericht). Siehe dazu Infos auf der Solidaritätsseite der IG Metall Esslingen externer Link und hier:

  • Lohnsenkungen und Lohn in Euro sind verboten / Info für unsere Liechtensteiner Kollegen
    Kaum hat die Schweizer Nationalbank die Kursuntergrenze von 1.20 Fr. zum Euro aufgegeben, brennen bei gewissen Arbeitgebern die juristischen Sicherungen durch. Es geistern Ideen herum, für Grenzgänger Löhne zu senken oder in Euro zu zahlen. Einige Arbeitgeber wollen sogar allen Arbeitnehmenden neu die Löhne in Euro bezahlen. Die juristische Lage und die Rechtsprechung sind klar: All diese Maßnahmen sind verboten. Der Franken ist überbewertet. Der ungünstige Eurokurs schmälert in vielen Betrieben den Ertrag. Gewisse Firmen werden deshalb in nächster Zeit prüfen, wie sie mit Lohnsenkungen oder Lohnzahlungen in Euro ihre Produktionskosten drücken können, um so das Währungsrisiko auf ihre Mitarbeitenden abzuwälzen. Gewisse Arbeitgeber möchten den Grenzgängern den Franken-Lohn kürzen oder in Euro auszahlen. Andere möchten gar allen Arbeitnehmenden, auch den in der Schweiz wohnhaften, den Lohn neu in Euro ausbezahlen. In eine ähnliche Richtung geht der Vorschlag, die Löhne durch Anbindung an den Wechselkurs zu senken. Diese Massnahmen widersprechen allen einschlägigen arbeitsrechtlichen Prinzipien und der Rechtsprechung…“ Artikel von den ThyssenKrupp Presta Esslingen KollegInnen vom 15.02.2015 externer Link
  • Solidaritätsaktion von TKP Esslingen und TK Ascenseurs S.A.S. in Essen am 22.10.2014
    Solidaritätsaktion von TKP Esslingen und TK Ascenseurs S.A.S. Am 22.10.2014 fand in Essen die Konferenz des Europäischen Betriebsrates statt. […] Für unsere Aktion wurden Flugblätter anhand der uns angebotenen Arbeitsverträge erstellt, die an die durchgeführte Mitarbeiterbefragung angelehnt sind. Diese wurden während der Konferenz an alle Teilnehmer verteilt. Zum Abschluss der Konferenz, fand vor dem Quartier eine gemeinsame Kundgebung der Kollegen beider Standorte statt. Unterstützt wurden wir hierbei noch von den TK Aufzugskollegen aus Neuhausen und Hamburg, sowie den an der Konferenz teilnehmenden Betriebsräten. In den vorgetragenen Reden wurde auf den zunehmend negativen Umgang mit Arbeitnehmerrechten hingewiesen. Diese gemeinsame Aktion ist ein Zeichen dafür, daß wir uns das nicht weiter gefallen lassen und unterstreicht nochmals die standort- und grenzübergreifende Solidarität der Arbeitnehmerschaft.Nochmals unser DANK an ALLE teilnehmenden Kollegen zu ihrer Solidaritätsbekundung! WIR kämpfen gemeinsam! WIR kämpfen weiter! Weitere Details zur Aktion folgen noch!Aus dem Bericht zur Aktion mit Video externer Link auf der Solidaritätsseite der IG Metall Esslingen
  • Artikel zur Vergamgenheit der Sttandorte im Daimler Konzern: Daimler-Chrysler verkauft Lenkungsgeschäft
    Daimler-Chrysler hat sein Lenkungsgeschäft an den Automobilzulieferer Thyssen-Krupp Automotive verkauft. Der Mischkonzern Thyssen-Krupp verstärkt damit zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate sein Autozuliefer-Geschäft. […] Die Übernahme der Mercedes-Benz Lenkungen GmbH (MB Lenk) erfolge in zwei Schritten, teilten beide Konzerne am Montag mit. Thyssen-Krupp erwerbe zunächst 60% an dem in Düsseldorf ansässigen Unternehmen und frühestens in zwei Jahren die restlichen 40%. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, hieß es weiter. Aus den Unternehmen nahe stehenden Kreisen erfuhr Reuters, dass der Kaufpreis im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. […] Im Sommer hatte Thyssen-Krupp bereits den französischen Autozulieferer Sofedit übernommen. Einem Thyssen-Krupp-Sprecher zufolge habe man durch die beiden Neuzugänge einen Umsatz von rund 900 Mill.€ und etwa 5600 Mitarbeiter hinzugewonnen…“ Aus dem redaktionseigenen Artikel im Handelsblatt vom 06.10.2003 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=68062
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