Massiver Stellenabbau bei VW-Tochter SITECH Sitztechnik GmbH in Hannover geplant

Dossier

Massiver Stellenabbau bei VW-Tochter SITECH Sitztechnik GmbH in Hannover geplant - Protest der IG MetallDie Geschäftsleitung der SITECH Sitztechnik GmbH plant einen massiven Arbeitsplatzabbau am Standort Hannover. Nach Unternehmensplanungen sollen in den kommenden Jahren von den 470 Arbeitsplätzen mehr als 200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dies hat der Arbeitgeber dem Gesamtbetriebsrat mitgeteilt und zu Verhandlungen bezüglich Interessensausgleich und Sozialplan aufgefordert. Hintergrund des geplanten Stellenabbaus ist, dass die Sitzfertigung für den neuen ID Buzz durch den Volkswagen-Konzern fremdvergeben wurde und diese Sitze nicht im Hannoveraner Werk durch die Volkswagentochter SITECH gefertigt werden sollen. Im Rahmen dieser Fremdvergabe stellt die Geschäftsleitung die langfristige Zukunft des Hannoveraner Standortes der SITECH Sitztechnik GmbH in Frage. (…) „Es kann nicht sein, dass die Volkswagen-Mutter die Sitzproduktion aufgrund niedriger Preise in das osteuropäische Ausland fremdvergibt und die SITECH-Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze fürchten. Auch unter Aspekten des Klimaschutzes ist eine Verlagerung der Sitzherstellung nach Osteuropa nicht zukunftsweisend. (…) so Thadeus Mainka, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover…“ Meldung vom 11.12.2019 bei der IG Metall Hannover externer Link und dazu:

  • [Hannover] Skandalöse „Güte“-Verhandlung – VW/Sitech macht Opfer zu Tätern! Kammertermin am 18. August 2021 New
    „“Für die Zukunft der Jugend – gegen Umweltverbrecher und Profiteure des Abgasbetrugs“ schreibt das VW-Komitee Hannover in einer Pressemitteilung zum Gütetermin der gekündigten Sitech-Kolleginnen und -Kollegen. Rund 25 Unterstützer stärkten den fünf Sitech-Arbeitern bei ihrem Gütetermin den Rücken. Sie klagen gegen eine Versetzung nach Emden. Die fünf Kollegen hatten im September 2020, zusammen mit vier weiteren Kollegen, die Kündigungsschutzklage gegen Sitech gewonnen, nachdem das Sitech-Werk Hannover zum 31.3.2020 geschlossen worden war. Diese Versetzung in das 300 km entfernte Emden ist unzumutbar, zumal unter Pandemiebedingungen. Die Versetzung ist unnötig, da Sitech in Wolfsburg ein weit größeres Werk betreibt, das für die Kläger mit täglichem Pendeln erreichbar wäre. (…)  Alle diese Sachverhalte wurden durch den Sitech-Anwalt Schrader auf den Kopf gestellt. Die Kläger würden „Rosinen herauspicken“ statt dankbar zu sein für das Arbeitsangebot in Emden. Dazu konstruierte er „widersprüchliches Verhalten“ mit der frei erfundenen Behauptung, dass die Kläger zugesagt hätten, „überall im Konzern“ arbeiten zu wollen und dies nach „Entgegenkommen“ der Sitech mit der Versetzungsklage widerrufen würden. … Was für den Vertreter der Kläger, Arbeitsrechtler Frank Stierlin, „skandalöse Äußerungen der Gegenseite“ sind, um diejenigen noch zu schikanieren, die ihre berechtigten Interessen verteidigen, wird durch die vorsitzende Richterin, Frau Kloy, noch unterstützt. Diese tat Arbeitsplätze in Familiennähe als „unberechtigte Anspruchshaltung“ ab, die die Gesetze nicht vorsähen. Auch das rassistisch motivierte Mobbing der Sitech-Personalabteilung wies sie nicht zurück, sondern stellte noch die Veröffentlichung an den Pranger: „weiter mit Dreck zu werfen, macht das Verhältnis zum Arbeitgeber nicht besser“. Deshalb hat dieser Rechtsstreit eine große Bedeutung bekommen. Die SITECH-Kollegen und das VW-Komitee als Unterstützerkreis machen sich weiter für Arbeiterrechte stark und werden den Kammertermin am 18. August 2021 in diesem Sinne gemeinsam vorbereiten.“ Pressemitteilung vom 14.03.2021 dokumentiert bei den Rote-Fahne-News externer Link
  • Nach gewonnenem Kündigungsschutz-Prozess Versetzung in das Werk in Emden – sechs der betroffenen Sitech-Arbeiter klagen dagegen: Verhandlungstermin am 05.03.21 vor dem Arbeitsgericht Hannover 
    In der Pressemitteilung der Anwälte der Kollegen  heißt es u.a. dazu: „… wir vertreten sechs der Sitech-Arbeiter, die aufgrund der Schließung des Werkes Hannover gekündigt wurden, ihren Kündigungsschutz-Prozess gewonnen haben und daraufhin -trotz Bestehen eines Werkes in Wolfsburg – in das Werk Emden versetzt wurden. Seitens der Sitech-Geschäftsleitung wird damit offensichtlich versucht, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen, um sie auf diesem Wege zur Aufgabe zu zwingen: Sitech gewährt keinerlei praktische oder finanzielle Hilfe für die Arbeitsaufnahme in Emden. Keine Beteiligung an den Fahrtkosten und den Kosten einer Unterkunft in Emden, keinerlei Unterstützung bei der Unterkunftssuche. Auch in Pandemie-Zeiten sei es „nicht Aufgabe unserer Mandantschaft, dafür Sorge zu tragen, dass Ihr Mandant die vertraglich geschuldete Tätigkeit aufnehmen … kann“ – so die Mitteilung des Sitech-Prozessbevollmächtigten vom 11.01.2021. Die Lohnnachzahlung für acht Monate wurde offensichtlich willkürlich einer Besteuerung nach Lohnsteuerklasse VI mit besonders hohen Abzügen unterworfen. Resturlaubstage unserer Mandanten aus 2020 wurden u.E. unzulässigerweise mit der – gegen ihren Willen erfolgten – Freistellung vor der Werksschließung verrechnet und ihre Gewährung verweigert…“ darin auch Ausführungen zu einem Konflikt um Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
  • Sitech/VW nimmt Kündigungen zurück – großartiger Erfolg hannoverscher Sitech-Arbeiter 
    Seit Mai 2020 befanden sich 21 Sitech-Arbeiter in Kündigungsschutzklage gegen die betriebsbedingte Kündigung durch Sitech (Schließung Werk Hannover 30. April 2020). Sechs Kläger haben bei den Kammerterminen am 30. September bzw. 6. Dezember 2020 gewonnen. Weitere Kläger haben gegen die Abweisung ihrer Klage Berufung beim LAG eingereicht. Ebenso VW/Sitech, die die Niederlagen nicht akzeptieren wollen. Offenbar ist sich VW seines Erfolgs aber nicht mehr ganz so sicher: Gegenüber einer Gruppe von neun Klägern nahm VW/Sitech die betriebsbedingte Kündigung nachträglich vollständig zurück und zahlt die ausstehenden Löhne nach! Das ist ein riesiger Sieg für die betroffenen Kollegen und für die breite Solidarität! Die Betroffenen haben immer erklärt: „Wir brauchen keine Abfindung, wir brauchen Arbeit, um unsere Familien zu ernähren“. Aber: VW/Sitech präsentiert sich einmal mehr als schlechter Verlierer! Statt sie im nahen Sitech-Werk Wolfsburg einzusetzen, wird es den Kollegen so schwer wie möglich gemacht, indem man sie ausgerechnet nach Emden versetzt. Dort sollen sie die Arbeit am 18. Janaur 2021 aufnehmen, ohne irgendeine Unterstützung für Fahrt, Unterbringung, Kinderbetreuung. Und das unter den derzeitig komplizierten Corona-Bedingungen – ein Skandal erster Güte, der nicht stehen bleiben darf! (…) Außerdem bestehen im VW-Werk Hannover genügend Möglichkeiten für eine wohnortnahe Wiedereinstellung. So wurden seit Oktober mehr als 338 neue Zeitarbeiter in der T6-Produktion eingestellt. Ab 1. April kommen mindesten 48 Kollegen Festeinstellungen dazu. Wir fragen: Warum werden die qualifizierten hannoverschen Sitech-Beschäftigten nicht auch im VW-Werk Hannover zur Sitze-Nacharbeit eingesetzt, statt sie nach Emden „abzuschieben“?“ Meldung von IAC Hannover vom 12.01.2021 bei Rote Fahne News externer Link
  • Ex-Stammwerker klagen: VW gewinnt vor dem Arbeitsgericht 
    “Die ersten fünf von rund 80 Klagen vor dem Arbeitsgericht hat VW gewonnen. Ex-Stammwerker in Hannover klagen auf Wiedereinstellung. Doch trotz überzeugender Argumente konnten sie die 2. Kammer nicht von einem „Rechtsmissbrauch“ überzeugen…“ Meldung vom 14.12.2020 in Neue Presse online externer Link (im Abo), siehe dazu:

    • VW: Enttäuschung über die Niederlage vor Gericht – neue Erfahrungen mit der „unabhängigen“ Justiz
      “….Über den Prozess und die Kundgebung wurde auch in der Neuen Presse (Tageszeitung aus Hannover) berichtet. Die NP schreibt: „Rund 80 Ex-VW-Stammwerker klagen gegen den Konzern. Trotz guter Argumente haben fünf von ihnen am Montag ihren Kampf verloren.“ Das „Angebot“ von VW an die Kollegen: 48 der entlassenen 207 Kollegen sollen wieder fest eingestellt werden – darauf könne sich ja jeder bewerben. Einem Kollegen haben sie das Angebot aber nicht gemacht. Der fragte im Gericht den Richter, warum er denn VW alles glauben würde – mit dem Abgasbetrug habe doch jeder gesehen, wie ehrlich VW sei. Die Kollegen waren nach der Gerichtsverhandlung ernüchtert. „Das war alles abgesprochen!“, ist eine verbreitete Meinung unter den Kollegen. VW musste nichts beweisen, nichts zu den vorgebrachten Beweisen sagen. Der Richter hat immer auf die Zeit gedrängt und die Kollegen durften nicht reden. Der Anwalt der Kollegen meinte nach der Verhandlung: „Wir haben Beweise, dass am 28. Mai 500 Verträge verlängert wurden und dass neu eingestellt wurde. Mir ist klar, dass dies nicht in der ersten Instanz entschieden wird…“ Beitrag vom 20.12.2020 bei Rote Fahne News externer Link
  • Der Kampf David gegen Goliath geht in Hannover am 14. Dezember in die entscheidende Runde 
    “An diesem Montag, 14. Dezember, verhandelt das Arbeitsgericht Hannover, ab 10 Uhr, die Klagen verschiedener Beschäftigter gegen den Volkswagen-Konzern. Ab 10 Uhr veranstaltet das VW-Komitee am 14. Dezember ausßerdem vor dem Arbeitsgericht Hannover eine politische Kundgebung. (…) Hintergrund: Der VW-Konzern hat in seinem hannöverschen Werk in diesem Jahr rund 1000 Kolleginnen und Kollegen entlassen. Im Januar 2020 mussten 300 Leiharbeiter gehen, im März 2020 wurden 470 Beschäftigte der hundertpronzentigen VW-Tochterfirma Sitech entlassen, im Mai 2020 endete die Beschäftigung von 207 befristet eingestellten VW-Arbeitern nach 45 Monaten. Viereinhalb Monate später hat VW 300 neue Zeitarbeiter eingestellt. Etliche dieser Menschen klagen auf ihre Wiedereinstellung bzw. auf die Entfristung ihrer befristet abgeschlossenen Zeitverträge. In den vergangenen Wochen haben sie mit Protestaktionen in Hannover und vor dem VW-Werk in Stöcken auf ihre Lage aufmerksam gemacht. In einem ihrer Flugblätter heißt es: „Natürlich wird uns Befristeten gesagt „Ihr habt es doch vorher gewusst“. Als wäre das ein Vertrag auf Augenhöhe. Wir haben uns das Leben als Zeitarbeiter doch nicht ausgesucht. Aber davon abgesehen: VW umgeht auch die geltenden Gesetze, die sie selbst mitgeschrieben haben: Zuerst 36 Monate Leiharbeit über die Tochterfirma Autovision, dann weitere 24 Monate Befristung als „Stammwerker“. Dieser Drehtüreffekt ist verboten! VW bricht Versprechen und Gesetze, wie es ihnen passt“. Das „VW-Komitee“, in dem sich die entlassenen VW-Beschäftigten organisiert haben, fordert: Die Wiedereinstellung bzw. unbefristete Übernahme aller 207 im Mai 2020 entlassenen Kolleginnen und Kollegen sowie der 470 Sitech-Kollegen. Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich entsprechend dem VW-Tarifvertrag, der es sofort möglich macht, den Arbeitszeitfixpunkt auf eine 25 Stunden-Arbeitswoche zu senken. Arbeitszeitverkürzung ist notwendig, um Beschäftigung zu sichern.“ Presseerklärung des VW-Komitees Hannover am 10.12.2020 bei Rote Fahne News externer Link
  • Sitech verweigert vorläufige Beschäftigung der Kläger gegen Kündigung 
    Nach der Schließung des Sitech-Werks Hannover zum 31. März haben 21 Kollegen den Sozialplan mit Abfindung oder Transfergesellschaft nicht angenommen und wurden daraufhin betriebsbedingt gekündigt. Fünf der betroffenen Kollegen haben laut Urteil des Arbeitsgerichts Hannover vom 30. September Anspruch auf Weiterbeschäftigung bei Sitech, die Kündigungen wurden für unwirksam erklärt. Begründung: Sitech/VW hat den eigenen Sozialplan zur Werksschließung nicht eingehalten. Es gab keine Bemühungen, Ersatzarbeitsplätze im Konzern anzubieten. In dieser Woche teilte Sitech den Anwälten der Betroffenen mit, dass sie Berufung einlegen. Aber: Sitech lehnt auch die mit dem Urteil verbundene Verpflichtung ab, die fünf Kollegen schon vor Rechtskraft vorläufig weiterzubeschäftigen und Arbeitsplätze anzubieten: „Unsere Mandantschaft wird ihren Mandanten nicht freiwillig weiterbeschäftigen“ – außer, wenn Zwangsvollstreckung angedroht wird. Und: Selbst bei Androhung der Zwangsvollstreckung würde Sitech nur Arbeitsplätze in Emden anbieten – ausgerechnet den Standort mit der weitesten Entfernung von Hannover; obwohl sie selbst im Schriftsatz erklären, sie würden diese Jobs neu schaffen. Also warum nicht in Wolfsburg? Das ist für jeden Familienvater unzumutbar an sich schon und in der Corona-Situation gar nicht praktikabel umsetzbar! Wir monieren, dass es im VW-Werk Hannover genug Beschäftigungsmöglichkeiten sowohl für die vorläufige Beschäftigung als auch für eine dauerhafte Wiedereinstellung gibt: Zeitweise wurden wochenlang polnische VW-Arbeiter ins VW-Werk Hannover abkommandiert. Nach der Entlassung der 207 befristeten Kollegen zum 31. Mai stellt Nutzfahrzeuge derzeit seit Oktober 300 neue Zeitarbeiter für den Fahrzeugbau und 38 weitere für die Komponenten mit Verträgen bis 30. September 2021 ein. Zusätzlich 48 Festeinstellungen ab 1. April aus der Gruppe der am 31. Mai entlassenen befristetet angestellten Kollegen…“ Meldung von IAC Hannover vom 10.11.2020 bei den Rote-Fahne-News externer Link
  • SITECH Kollegen: „Unterstützen sie uns in unserem Kampf um unsere Arbeitsplätze“ 
    “Yunus Nayr, Süleyman Baltaci und Salif Kösem von der Sitech-Belegschaft aus Hannover informieren über die ersten Gütetermine: Wir – Kollegen von Sitech Hannover – die Klage gegen die betriebsbedingten Kündigungen erhoben haben, möchten Sie gerne darüber informieren, dass wir am 12. Juni, um 10.30 Uhr, unsere ersten Gütetermine im Arbeitsgericht Hannover haben. Wir wollen um 9.30 Uhr eine Kundgebung durchführen und laden alle herzlich ein, solidarisch mit uns zu sein. Wir protestieren gegen die Kündigungen. In Corona-Zeiten ist es noch schwieriger als sonst, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. VW ist verantwortlich für die Kündigungen. Die Wolfsburger Nachrichten schrieben am 3. Juni: „Der Vorgang ist in mancherlei Hinsicht bemerkenswert. Denn es fehlt keineswegs an Aufträgen für die Sitech, die organisatorisch zur Volkswagen Komponente gehört. Vielmehr bauen jetzt Mitarbeiter eines anderen Unternehmens die Sitze für aktuelle und künftige Modelle von Volkswagen Nutzfahrzeuge.“ Statt uns jedoch einen Ersatzarbeitsplatz anzubieten, wurden Fake-News über uns verbreitet. Die Sitze werden seither aus Tschechien durch halb Europa transportiert. Wir würden uns freuen, wenn Sie an unserer Kundgebung teilnehmen. Unterstützen Sie uns in unserem Kampf um unsere Arbeitsplätze.“ Beitrag vom 05.06.2020 bei Rote Fahne News externer Link
  • Anderswo ist billiger: Volkswagen schließt Tochterunternehmen in Hannover und verlegt Produktion
    “Ausgerechnet am vergangenen Freitag, den 13., mussten alle 470 Beschäftigten der VW-Tochter Sitech in Hannover ihren Werksausweis abgeben. Am Montag wurde die Fertigung der Autositze eingestellt. Das Werk wird allerdings nicht wegen Corona geschlossen, sondern wegen des Widerstands der Belegschaft gegen Pläne des Managements. Demnach sollte die Arbeitszeit auf 40 Stunden verlängert werden – ohne Lohnausgleich. Das würde bedeuten, fünf Stunden in der Woche gratis zu arbeiten oder gut 240 Stunden im Jahr. Bei einem Stundenlohn von 20 Euro als Berechnungsgrundlage sind das fast 5000 Euro pro Jahr und Beschäftigten oder 2,3 Millionen Euro Extraprofit für VW. Allein ökonomisch kann die Forderung des Managements allerdings nicht erklärt werden: 2018 betrug der Umsatz von Sitech laut Bundesanzeiger 1,1 Milliarden Euro und die Gewinnabführung an VW 25 Millionen Euro. Da die Belegschaft von den Plänen des Managements nicht zu überzeug…“ Artikel von Stephan Krull vom 18.03.2020 bei Neues Deutschland online externer Link (im Abo)
  • SITECH Hannover sperrt Belegschaft faktisch aus
    “… Die bisher für den 30. April festgesetzte Schließung der Sitzefertigung innerhalb des Werkes von VW Nutzfahrzeuge wurde handstreichartig auf dieses Wochenende vorgezogen. Die Aufträge von VW Nutzfahrzeuge werden ab sofort aus reinen Profitgründen an den Zulieferer Faurecia (Stadthagen) übergeben. Kollegen aus der Nachtschicht wurden von der Arbeit freigestellt. Den Mitarbeitern der Früh- und Spätschicht wurde die Aufnahme der Arbeit verweigert. Es wurde angewiesen, persönliche Gegenstände aus den Spinden in den Umkleideräumen zu entfernen. Heute nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr verließen die letzten Kollegen das Werk. „Großzügig“ wurden ihnen Plastikmüllsäcke für ihre Habseligkeiten zur Verfügung gestellt. Das ist der Gipfel des würdelosen Umgangs von VW gegenüber dieser Belegschaft. SITECH begründet diese Maßnahme mit der „fehlenden Liefertreue“. In Wirklichkeit ist es eine Reaktion auf den Widerstand der SITECH-Belegschaft, der sich in der letzten Woche entwickelt hatte. So konnten in den vergangenen Tagen täglich bis zu 50 Prozent der T6-Modelle nicht zu Ende gebaut werden und mussten unfertig vom Band genommen werden. …“ Meldung vom 14.03.2020 bei Rote Fahne News externer Link
  • VW Nutzfahrzeuge sichert Sitzproduktion durch Faurecia gegen angedrohten Streik bei Sitech – „Schattenfertigung“ vorwiegend durch Leiharbeiter 
    “Klammheimliche Freude in Stadthagen beim Sitzhersteller Faurecia? Im Geheimen hat das Unternehmen die Fertigung von Sitzen für den aktuellen Transporter T6.1, den Nachfolger T7 und auch für das neue Modell – den Elektro-Bulli Volkwagen ID Buzz – vorbereitet. Der Auftrag dafür liegt eigentlich bei der 100-prozentigen Volkswagen-Tochter Sitech. Doch die droht mit Streik, weil sie das Bietergefecht um die Sitze für den Buzz verloren hat. (…) Die Lokalzeitung ,,Schaumburger Nachrichten“ zitiert in ihrer heutigen Ausgabe einen Sprecher von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) mit der Aussage, der Aufbau einer Produktionslinie bei Faurecia in Stadthagen sei im Zuge eines ,,Absicherungskonzepts“ erfolgt. Es handele sich um eine zweite Fertigungsoption, um mögliche Qualitäts- und Lieferengpässe auszugleichen. Die Freude in Stadthagen dürfte nicht lange anhalten. Denn die ,,Schattenfertigung“ wird vorwiegend durch Leiharbeiter sichergestellt, und Faurecia hat längst beschlossen, den Standort Stadthagen stark herunterzufahren und will in Hannover – in der Nähe zu VWN – ein Technologiezentrum bauen. In Stadthagen soll nur eine kleine Prototypen-Fertigung bleiben.“ Meldung vom 30.01.2020 bei Motorzeitung.de externer Link
  • Bei SITECH Hannover ist jetzt sogar die Laufende Produktion in Gefahr – IG Metall fordert klares Bekenntnis zur T6.1-Sitzproduktion in Hannover 
    “Nachdem am Montag die Geschäftsleitung von SITECH die Belegschaft über den Verlust des T7-Sitzes informiert hat und es zu Presseberichten gekommen ist, überschlagen sich die Ereignisse bei SITECH Hannover. Der IG Metall wurden Informationen zugespielt, dass das aktuelle Produkt der SITECH Hannover, der Sitz für den T6.1 (PA) von Volkswagen Nutzfahrzeuge parallel bei Faurecia in Stadthagen produziert wird. Die Sitzproduktion des T6.1 ist noch bis ins Jahr 2024 vertraglich mit SITECH Hannover vereinbart, die diese Sitze auch in ausreichen-der Stückzahl produzieren. Die Schaumburger Nachrichten berichteten im Dezember, dass Volkswagen Nutzfahrzeuge mit Faurecia einen Notfallabkommen getroffen hat, um die Versorgung mit den Sitzen für den T6.1 sicherzustellen. Einen Grund, dieses Notfallprogramm zu starten, gibt es nicht, da die Beschäftigten von SITECH Hannover weiter ihrer Arbeit nachgehen und sich SITECH Hannover zu 100 % liefer- und vertragstreu verhält. (…) „Wir als IG Metall und der Betriebsrat haben bis zur letzten Minute für die Vergabe des T7-Sitzes gekämpft. Das jetzt Informationen über die Produktion der Sitze für den T6.1 in Stadthagen im Umlauf sind, schockiert uns und macht fassungslos. Es macht keinen Sinn, jetzt Sitze in Stadthagen zu produzieren. Das machen die Kolleginnen und Kol-legen in Hannover, es ist ihr Job, dem sie auch in diesen schwierigen Zeiten zuverlässig nachgehen. Volkswagen Nutzfahrzeuge muss öffentlich Stellung nehmen und sich zu SITECH Hannover und dem geschlossenen Vertrag bekennen. Alles andere wäre ein handfester Skandal der nichts mit Sozialpartnerschaft und einem fairen Umgang mit den Beschäftigten zu tun hat.“ so Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover…“ Meldung vom 29.01.2020 bei der IG Metall Hannover externer Link
  • Der Standort Hannover und damit über 450 Arbeitsplätze sind massiv gefährdet: SITECH verliert die T7 Sitzproduktion – VW vergibt den Auftrag in das osteuropäische Ausland fremd
    “Am Freitag, 24.01.2020 ist in der Volkswagen-Konzernzentrale in Wolfsburg die Fremdvergabe der Sitzproduktion für den T7 beschlossen worden. Die Fremdvergabe an einen Mitbewerber, der die Sitze zukünftig offensichtlich im osteuropäischen Ausland produzieren will, bedeutet eine hohe Gefährdung für den Hannoveraner SITECH- Standort und die drohende Arbeitslosigkeit für über 450 Beschäftigte in der Stadt Hannover. IG Metall und Betriebsrat hatten bis spät in die Nacht zu Freitag Verhandlungen mit dem Arbeitgeber geführt, um ein Maßnahmenpaket zur Zukunftssicherung des Standortes abzuschließen. Das abgeschlossene Verhandlungspaket sah deutliche Zugeständnisse der Arbeitnehmerseite vor, um die Wirtschaftlichkeit des Standortes zu erhöhen. Die massiven Fehler des Managements, wie fehlende Investitionen aus den letzten Jahren, konnten damit nicht ausgeglichen werden. (…) IG Metall und Betriebsrat haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. Gemeinsam mit der Geschäftsführung konnten wir mit unseren Maßnahmen den Angebotspreis deutlich verbessern. Dass Volkswagen sich dennoch für die Fremdvergabe entscheidet, macht mich fassungslos. Wir gehen davon aus, die Kosten einer Massenentlassung bei der Volkswagen–Tochter SITECH werden die Kostenersparnisse der Fremdvergabe übersteigen. Dies macht ökonomisch keinen Sinn. Sozial ist diese Entscheidung eine Bankrotterklärung. Jetzt muss der Volkswagen-Konzern für die Beschäftigten eine Perspektive schaffen. Wir fordern den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen.“ so Thadeus Mainka, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover…“ Meldung vom 27.01.2020 bei der IG Metall Hannover externer Link
  • Protestkundgebung am 20.12.2019: Beschäftigte bei SITECH machen ihrem Ärger Luft
    Die Beschäftigten der SITECH Hannover haben heute im Rahmen einer Kundgebung vor dem Werkstor 3 des Volkswagen Werks ihrem Ärger über die Gefährdung des gesamten Standorts seitens des Managements und der Konzernmutter VW Luft gemacht. Mehr als 400 Menschen, darunter ein Großteil der Kolleginnen und Kollegen des Sitzherstellers, der insgesamt etwa 470 Beschäftigte zählt, nahmen an der Veranstaltung der IG Metall Hannover unter dem Motto „SITECH Hannover erhalten – Zukunftssicherung statt betriebsbedingter Kündigungen“ teil. (…) Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, erklärte auf der Kundgebung: „Ich kritisiere die Entscheidung von Volkswagen, Fertigungsumfänge der Sitzfertigung ins Ausland zu geben. Ein Abbau von Beschäftigung bedeutet immer auch ein Abbau von Kaufkraft und Lebensstandard in unserer Region. Der private Konsum ist zurzeit noch der Stabilisator der deutschen Wirtschaft, aber wir warnen alle, die ausschließlich betriebswirtschaftliche Kennzahlen als Grundlage für Entscheidungen nehmen: Autos kaufen keine Autos! Außerdem wird das Logistikrisiko einer Anlieferung aus dem Ausland über die A2 oder A7 nicht richtig bewertet.“ Rafael Fernandez Solana, Betriebsratsvorsitzender SITECH Hannover, sagte: „Wir fordern primär den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, sekundär sind Alternativbeschäftigungen im Konzern zu gewährleisten. Sollte sich die SITECH und der Volkswagen Vorstand nicht zeitnah zum Standort Hannover bekennen, so werden weitere Protestkundgebungen und Aktionen unsererseits erfolgen.“ Meldung vom 20.12.2019 bei der IG Metall Hannover externer Link
  • Sitech-Standort in Hannover gefährdet?
    Das Werk des Autositzherstellers Sitech in Stöcken steht vor einer unsicheren Zukunft, da es nicht den Zuschlag für einen Großauftrag von Volkswagen Nutzfahrzeuge erhalten hat. Die Belegschaft ist zu Zugeständnissen bereit – eine 40-Stunden-Woche ohne mehr Lohn lehnt sie jedoch ab. Sitechist eine hundertprozentige VW-Tochter, die mit rund 5400 Beschäftigten an sieben Standorten in Deutschland, Polen und China Fahrzeugsitze für die Marken des Konzerns produziert. Seit 2007 fertigt die Firma auch für VWN. Bisher habe Sitech die Aufträge ohne Ausschreibung bekommen, hieß es. Beim ID Buzz musste man sich erstmals der Konkurrenz stellen – den Zuschlag erhielt der Wettbewerber Faurecia mit seinem Standort im tschechischen Pilsen. Sitech habe 390 Euro je Sitz gefordert – Faurecia lediglich 280 Euro. Nach Angaben der IG Metall sollen bei Sitech in Stöcken deshalb mehr als 200 der 470 Arbeitsplätze wegfallen. Die Belegschaft sei zu Zugeständnissen bereit, um den Standort Hannover zu retten, sagte Betriebsratschef Rafael Fernandez Solana. „Aber es gibt eine rote Linie: Wir lehnen die Einführung einer 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich ab.“ Verhandlungsbereit sei man hingegen bei der Ergebnisbeteiligung. „Wir würden darauf verzichten, wenn die Hälfte der dadurch eingesparten Mittel als Investition in das Werk fließt.“ Damit reagieren die Mitarbeiter auf Klagen aus dem Management über einen relativ hohen Krankenstand. Der Betriebsrat macht dafür vor allem veraltete Produktionsmittel in Hannover verantwortlich…“ Artikel von Jens Heitmann vom 20.12.2019 bei Schaumburger Nachrichten online externer Link
  • IG Metall ruft zur Protestkundgebung gegen den geplanten Stellenabbau bei SITECH Hannover am Freitag 20.12.2010 auf
    Die IG Metall Hannover ruft die Beschäftigten von Sitech Hannover zu einer Kundgebung für den Erhalt der Arbeitsplätze am hannoverschen Standort der VW-Tochter auf. Das Motto des Protests lautet: „SITECH Hannover Erhalten – Zukunftssicherung statt betriebsbedingter Kündigungen“. Hintergrund der Kundgebung sind die Pläne der Geschäftsleitung, über 200 Arbeitsplätze am Standort Hannover abzubauen. Grund für den geplanten Arbeitsplatzabbau ist, dass die Sitze für den ID BUZZ nicht wie geplant in Hannover produziert werden, sondern durch den Volkswagen Konzern fremd vergeben worden sind.“ Protestaufruf vom 17.12.2019 bei der IG Metall Hannover externer Link
  • Autositzhersteller Faurecia soll am Standort Stadthagen Sitze für den Bulli bauen – Auch SITECH Hannover hat sich für den Auftrag des Elektobulli beworben
    “Der Autositzhersteller richtet sich auf einen Großauftrag ein. Schon seit einigen Wochen laufen Vorbereitungen für das Projekt, das intern bislang noch strenger Geheimhaltung unterliegt. Im Werk wurde weitgehend abgeschirmt mit dem Aufbau einer Produktionslinie begonnen. (…) Faurecia-Sprecherin Kirsten Lattewitz gibt sich zugeknöpft. Bestätigen mag sie nur, dass „wir uns in Stadthagen aktuell auf einen möglichen Kundenauftrag vorbereiten“. Bei dem von ihr namentlich nicht preisgegebenen Kunden handelt es sich um Volkswagen Nutzfahrzeuge. Ein VWN-Unternehmenssprecher bestätigt auf Nachfrage, dass Faurecia den Zuschlag für die Sitze für den neuen ID Buzz erhalten hat. Der Elektrobulli soll 2022 an den Start gehen. Nach Informationen unserer Zeitung erfolgt der derzeitige Produktionslinien-Aufbau in Stadthagen jedoch nicht für den ID Buzz, sondern für Sitze des aktuell in Hannover vom Band laufenden Transporters der Modellreihe T 6.1. Bisher werden noch sämtliche Bulli-Sitze bei Sitech, einer hundertprozentigen VW-Tochter gefertigt. Dort wurde die Belegschaft in dieser Woche über den geplanten Abbau von rund 200 der insgesamt 470 Stellen am Standort Hannover informiert. (…) Es ist zumindest kein Geheimnis, dass es seit Längerem bei Sitech, wo man sich auch um den Elektrobulli-Auftrag beworben hatte, rumort. Informationen, wonach deshalb Teile der aktuellen Fertigung nach Stadthagen verlagert werden könnten, lässt VW unkommentiert. Faurecia-Sprecherin Lattewitz bejaht lediglich den geplanten Aufbau von rund 200 Arbeitsplätzen in Schaumburg. Auch, dass dabei hauptsächlich Leiharbeiter zum Einsatz kommen sollen – zumindest „in der aktuellen, vorbereitenden Phase“…“ Artikel von Marc Fügmann vom 13.12.2019 bei Schaumburger Nachrichten online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=162188
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