Radikaler Sparkurs bei VW geplant

  • Weltgipfel der Mitbestimmung: Verschworene VW-Betriebsgemeinschaft forciert SparprogrammVW: Internationale Solidarität
    Während in Hannovers Schauspielhaus das Theaterstück „Volksrepublik Volkswagen“ von Stefan Kaegi vom „Theaterteam Rimini Protokoll“ aufgeführt wird, wird in Wolfsburg auf großer Bühne ein ganz anderes Stück zelebriert: Das Sparprogramm für die Kernmarke Volkswagen!...“ Artikel von Stephan Krull vom 23.10.2014 – für LabourNet Germany überarbeiteter Artikel aus jw vom 16.10.2014 – wir danken dem Autor!
    Aus dem Text: „… In dieser Situation unterbreitet der Betriebsrat Sparvorschläge, mit denen das Sparziel von fünf Milliarden Euro schneller erreicht werden soll: Die Komplexität soll reduziert werden, die verschiedenen Konzernbereiche sollen besser kooperieren, die Vielfalt von Modellvarianten und Komponenten soll reduziert werden, die Produktplanung und der Produktentstehungsprozess sollen optimiert werden, Ausreichende Rendite bei allen Produktentscheidungen soll zur Prämisse werden und Kostendisziplin bei allen Projekten sei durchzusetzen.
    Der Vorstandschef und vielfache Einkommensmillionär Winterkorn hat sich artig für den 400-Seiten-Ordner mit Sparvorschlägen bedankt und eine sorgfältige Prüfung zugesagt. (…) Weder im Vokabular noch in der Zielrichtung möchte man diese Aussagen einem Vorstandsmitglied der IG Metall zutrauen, tatsächlich sind diese Aussagen von denen eines Unternehmensvertreters nicht wirklich zu unterscheiden: Betriebsgemeinschaft und die dahinter stehende Ideologie par exellece. In der Lieferkette und bei VW selbst werden all diese Maßnahmen zu geringerem Einsatz von Material und Personal führen, wie bereits am Beispiel der Schiebedachfertigung in Gifhorn deutlich wird. Großzügig und die Belegschaft spaltend hat Winterkorn angekündigt, „kein Stammpersonal abzubauen“ (SPIEGEL12.10.2014), – was unmittelbar als Drohung gegenüber den rund 10.000 Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern bei Volkswagen und gegenüber den Beschäftigten in der Lieferkette zu verstehen ist. Dazu haben Betriebsrat und IG Metall sich bisher nicht geäußert, obwohl dieses im krassen Gegensatz zur gefeierten „Charta der Zeitarbeit“ steht. (…) Allein, die Prämissen, denen sich der Betriebsrat scheinbar unterworfen hat, sind undurchsichtig bis falsch. Das wissen auch die Betriebsräte und die IG Metall
    …“
  • Ringen um das Sparprogramm: VW-Betriebsrat: „Es wird richtig krachen“
    Mehr Geld soll der VW-Konzern künftig abwerfen. Vorsorglich stimmt Betriebrats-Chef Osterloh die Belegschaft auf einen harten Kampf ein – damit das Sparprogramm nicht auf Kosten der Belegschaft geht. Konzern-Chef Winterkorn verfolgt ganz andere Ziele. Artikel auf n-tv vom 23.07.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Osterloh machte vor der Belegschaft erneut klar, dass Einsparungen nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen dürften. „Niemand hier muss meinen, dass er die Belegschaft jetzt auch noch für die mangelhaften Prozesse und technischen Probleme in der Fertigung haftbar machen kann“, sagte er. Von möglicherweise sinkenden Löhnen oder Einschnitten bei den Beschäftigten hatte Winterkorn bei seiner Spar-Ansage  allerdings gar nicht gesprochen.  Das Ziel einer höheren Profitabilität sollten die Volkswagen-Verantwortlichen bis zum Jahr 2017 vielmehr durch einen „optimierten Einkauf“ und „sinkende Fabrikkosten“ erreichen…
  • Winterkorn verdonnert VW zu radikalem Sparkurs
    Mit einer Brandrede schwört Konzernchef Martin Winterkorn Volkswagen aufs Sparen ein. Die Kosten der Marke sollen um fünf Milliarden Euro sinken – pro Jahr. Die Belegschaft ist alarmiert. Artikel von Kristina Läsker in der Süddeutschen Zeitung vom 15.07.2014 externer Link. Aus dem Text: „(…) Es soll keinen Abbau von Arbeitsplätzen geben. Zumindest hat er das nicht gesagt. Das hat auch mit der starken Stellung der IG Metall und den Betriebsräten bei VW zu tun. Und die haben Winterkorn am Dienstag eine Grenze aufgezeigt. Es sei richtig, die Rendite-Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren, sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh. Zugeständnissen aus der Belegschaft erteilte er eine Absage: „Einschnitte bei tarifvertraglichen Leistungen wird es mit uns nicht geben.“ Die Arbeitskosten in den Werken lägen auf Wettbewerbsniveau. Vielmehr müsse das Management eigene Fehler beheben, etwa „die fehlerhafte Aufstellung und mangelnde Verfügbarkeit der Produktionsanlagen„.
  • Widerstand des Betriebsrats: VW droht Streit über Sparkurs
    „Nach der Ankündigung eines Sparkurses durch Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat der Konzernbetriebsrat vor Einschnitten zulasten der Beschäftigten gewarnt. In einem Beitrag für die interne Mitarbeiterzeitung schrieb Betriebsratschef Bernd Osterloh, es sei richtig, die Renditeziele nicht aus den Augen zu verlieren. Die Arbeitskosten von VW seien jedoch wettbewerbsfähig. Das Unternehmen müsse vielmehr bei der Entwicklung sparen. In Zukunft werde die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat nur noch Fahrzeugprojekten zustimmen, die mehr Rendite abwerfen als das Vorgängermodell, schrieb Osterloh weiter…“ Agenturmeldung bei Spiegel-Online vom 16.07.2014 externer Link
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