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Zu den Chefs übergelaufen. Während der Tarifverhandlungen bei VW wechselt Betriebsrat ins Management. Zeichen stehen auf Warnstreik
„In den sechs Werken der Volkswagen AG in Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Kassel, Hannover und Emden verhandelt die IG Metall für die gut 100.000 Beschäftigten einen Haustarifvertrag. Die »fairen Forderungen«, so der Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh, umfassen die Erhöhung des Entgelts um sechs Prozent für zwölf Monate, eine Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung und die Verpflichtung zur Einstellung von Auszubildenden. (…) Statt der Sorge um die »gesamte Wirtschaft« wäre es angebracht, immer wieder auf die außerordentlichen Gewinne des Unternehmens als Begründung für eine kräftige Umverteilung hinzuweisen, die bei der Forderung von sechs Prozent doch nur recht bescheiden ausfällt. (…) Auch bei der zweiten Verhandlung am 11. Januar wurde kein annahmefähiges Angebot von Volkswagen unterbreitet. Trotz 70 Milliarden Euro Gewinnrücklagen, wie eine detaillierte Bilanzanalyse ergibt, unterbreitete Volkswagen kein diskussionswürdiges Angebot: Lediglich 1,6 Prozent Lohnerhöhung gerechnet auf zwölf Monate wurden angeboten. (…) Die Produktivität soll um 25 Prozent gesteigert werden. Im Jahr 2017 sind so bereits nachhaltig über eine Milliarde Euro eingespart worden. Der aktuelle Angriff der Unternehmensleitung auf den Tarifvertrag zur Arbeitszeit, also die Forderung nach Verlängerung der Arbeitszeit, ist die logische Folge davon. Stattdessen wäre es nötig, seitens der Gewerkschaft eine radikale Verkürzung der Arbeitszeit zu fordern, um Beschäftigung zu sichern und die Produktion auf eine nötige Verkehrswende auszurichten…“ Artikel von Stephan Krull in junge Welt vom 16.01.2018 , siehe dazu Hintergründe:
- Siehe zur VW-Tarifrunde bei der IG Metall Wolfsburg: IG Metall beschließt Forderungen für die Metall- und Elektroindustrie und der Volkswagen AG
- Und zur Personalie: VWN-Betriebsratschef Zwiebler tritt zurück