Arbeitermacht bei VW

Konzern lässt sich von Betriebsrat »Anerkennungsprämie« abringen. Das freut die Haustarifbeschäftigten und lässt den »Rest« nachdenklich zurück. jW-Bericht vom 04.03.2016 externer Link

  • Aus dem Text: „… Welch revolutionäre Veränderung hat sich im größten deutschen Industriekonzern abgespielt? Es ist zwar nicht ungewöhnlich, wenn börsennotierte Kapitalgesellschaften Dividenden ausschütten, selbst wenn das Jahresergebnis negativ war. Damit soll meist verhindert werden, dass die Anteilseigner fliehen, ihre Aktien verkaufen und damit den Börsenwert des Unternehmens verringern. Auch an Boni für Pleitebanker hat sich die Öffentlichkeit inzwischen gewöhnt. Prämien für Beschäftigte trotz roter Zahlen in der Unternehmensbilanz sind indes nicht üblich. Betrachtet man die Absichtserklärung wohlwollend, manifestiert sich hier anscheinend eine starke »Arbeitermacht«, vertreten durch den Betriebsrat. (…) Es kann vermutet werden, dass die Stammbelegschaft mit der Aussicht auf eine Zusatzzahlung beruhigt werden soll. Denn was an Konsequenzen aus dem »Abgasskandal« noch droht, bleibt unabsehbar. Unruhen bei den Beschäftigten sind da nicht hilfreich. (…) Mit dem Haustarif sind 120.000 Beschäftigte gesegnet. Er gilt nur für die sechs westdeutschen Werke Emden, Salzgitter, Braunschweig, Hannover, Wolfsburg und Kassel sowie die VW-Finanztochter. Andere, beispielsweise in den ostdeutschen Werken, müssen schauen, was kommt. Ebenso die zahlreichen »Leiharbeiter«. Am Mittwoch trennte sich VW von 250 solcher Beschäftigten dritter Klasse in Emden, auch in Sachsen enden Hunderte Leiharbeitsverträge…“
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