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„Arbeitsplätze sichern – Zukunft gestalten“? SO NICHT!
„Es ist soweit. Nach „langen und zähen Verhandlungen“ liegen nun die „Eckpunkte“ auf dem Tisch, über die der Betriebsrat jetzt beraten und abstimmen soll. (…) In anderen Daimler-Werken ging das um einiges schneller. Das ist vor allem ein Verdienst von uns, den Arbeitern im Bremer Werk, die wir uns nicht übers Ohr hauen lassen und um unsere Sache zu kämpfen wissen. Aber aufgepasst Kollegen, jetzt nicht müde werden! Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen und wofür wir gestritten haben. In den „Eckpunkten“ ist davon wenig zu finden und die, für uns entscheidenden Themen, wie z.B. Fremdvergabe und Belastung bleiben offen. (…)Und anstatt mit der einzig logischen Forderung in die Gespräche zu starten, nämlich die Kapazitäten im Südwerk auszubauen und die Belastung der Kollegen zu senken, statt zu erhöhen, wurde gleich in den ersten Gesprächsrunden von Betriebsräten (!) das Springerschicht-Modell vorgeschlagen…“ Flugblatt vom Mai 2015, geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen und der Einleger zum Flugblatt mit der Übersicht über den Verhandlungsstand . Siehe dazu:
- Arbeiten ohne Ende? Kein Handschlag mehr!
„Betriebsratsmehrheit stimmt gegen Interessen der Belegschaft. Der 21.5.2015 wird als schwarzer Tag für die Bremer Belegschaft in die Geschichte des Mercedes Werkes eingehen. Trotz massiver Kritik aus der Belegschaft, von Vertrauensleuten und Betriebsräten stimmten von 38 Betriebsräten 27 für das Raubpaket und 11 Betriebsräte dagegen. Ja, selbst Anträge auf eine außerordentliche Betriebsversammlung und über eine Abstimmung in den Produktionshallen vor einer Entscheidung im Betriebsrats-Gremium über das „Eckpunktepapier“, wurden mehrheitlich vom Betriebsrats-Gremium abgelehnt…“ Flugblatt vom Juni 2015, geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen- Aus dem Text: „… Entlastungen für die Belegschaft? Wo sind denn die Entlastungen für unsere Kollegen? Wo sind die Forderungen nach mehr Pausen geblieben, wo sind die Entlastungen bei den Instandhaltern durch mehr Personal in den Hallen 7, 8 und 9 geblieben? Arbeiten an Sonntagen wird für diese Kollegen die Folge der 6-Tage-Produktion sein. Wo sind neue Arbeitsplätze für Mitarbeiter, die sich kaputt malocht haben? Wo ist der Stopp von weiteren Fremdvergaben in der Logistik und anderen Gewerken? Weitere Fremdvergaben, die ja im Geheimpapier angekündigt sind, werden durch die Werkleitung erfolgen. Wie geht es weiter? Auf Basis des Eckpunktepapiers wird es bis zum 31.7.2015 zu weiteren Verhandlungen mit der Werkleitung zu folgenden Themen kommen: Arbeitszeiten im Ablösepool 1+2, Regelung für produktionsnahe Bereiche, wie Instandhaltung, Arbeitszeitregelung für Angestellte, Arbeitszeitkonten und Freischicht-Rasterung, Entlastungskonzepte in der Produktion. Punkte, die man vor der Abstimmung hätte klären können. Denn noch vor der Abstimmung über das Eckpunktepapier teilte der Betriebsrats-Vorsitzende Michael Peters mit: “Wir nehmen uns die Zeit die wir brauchen“. Vielleicht wäre es besser gewesen, dies zu beherzigen!…“
- Im Flugblatt zudem ein Abstimmzettel zu den Eckpunkten. Dazu: „Aus der mehrheitlichen Zustimmung des Betriebsrats zu den „Eckpunkten“ ergibt sich für uns folgende Konsequenz: Kein Handschlag mehr: kein Anlernen nebenher, wir bestehen auf uneingeschränkte Rotation, wir achten auf unsere Pausenzeiten, wir lehnen jegliche Mehrarbeit ab“
Sollte – auch ohne solche „Standort-Eckpunkte“ überall gelten…
- Bremer Mercedes Betriebsrat beschließt Regelsamstag zu verhandeln und erntet Protest
Der Betriebsrat der Bremer Mercedes Werks hat am Donnerstag, den 21.05.2015 mehrheitlich ein Eckpunkte-Papier zur Verhandlung mit der Bremer Werkleitung beschlossen. Darin sind neben Investitionen in das Werk und in neue Produktionstechnologien, sowie 500 schrittweisen Festeinstellungen auch 75 Sonderschicht-Samstage in 2016 und 2017 enthalten. Das kommt der Einführung des vom Management schon lange geforderten Regelsamstag gleich (siehe Einleger zum Bremer Flugblatt vom Mai 2015 mit aufgelistetem Verhandlungsstand ) . Der Betriebsrat wollte damit möglicherweise die Lorbeeren für den „gesicherten“ Bremer Standort ernten. Bei den beschriebenen Eckpunkten sind jedoch keine Erleichterungen für die KollegInnen im Werk ersichtlich. Alles dreht sich um höhere Stückzahlen und um den organisatorischen Rahmen. Ein Großteil der Samstage soll durch einen Ablöserpool aus LeiharbeiterInnen abgedeckt werden. Warum das für diese KollegInnen angenehmer sein soll, an Samstagen zu arbeiten, als für Festangestellte, bleibt wohl das Geheimnis der Bremer SozialpartnerInnen. Die Neueinstellungen, die getätigt werden sollen, kann man auch eher als Kanonenfutter für die Fließband Maschinerie betrachten. Das Unternehmen braucht diese Leute händeringend, das ist für die Manager ein notwendiges sehr kleines Übel. Dafür gibt es schließlich auch einen ordentlichen Schuss Flexibilisierung, mit der im Gepäck man seinen Chefs in Stuttgart auch beweisen kann, dass man dem Leadership 2020 Programm wieder ein Stück näher gerückt ist. Kein Grund daher, für den Betriebsrat, sich mit den beschlossenen Eckpunkten zu brüsten. Begleitend zu Sitzung gab es eine kleine Protestaktion von mehreren Vertrauensleuten aus drei Hallen, die sich auf der Sitzung informieren wollten und lautstark ihre Meinung gegen die Betriebsratspläne kundtaten. Am Ende stimmte die Mehrheit der Betriebsräte trotzdem für das Papier, was von den regionalen Medien wohlwollend mit einer wahren Daimler Werbekampagne begleitet wurde.
Bericht von der LabourNet Redaktion vom 21.05.2015. Siehe dazu:- Mercedes schafft weitere 500 Jobs in Bremen
„Das Bremer Mercedes-Werk stellt 500 neue Arbeitskräfte ein. Außerdem bildet der Autobauer in Zukunft auch mehr Azubis aus. Künftig produzieren die Mitarbeiter am Standort Bremen dazu noch zwei neue Modelle. Diese Maßnahmen gehören zum Zukunftskonzept, auf das sich Werksleitung und Betriebsrat geeinigt haben…“ Artikel von Radio Bremen Online vom 21.05.2015
- Mercedes schafft weitere 500 Jobs in Bremen