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„Heiliges Blechle“ à la Co-Management: Daimlers Gesamtbetriebsratsvorsitzender warnt vor „Elektro-Hype“ und fordert Abkehr vom „unprofitablen“ Car-Sharing
“Nur einen Tag nach seiner Ankündigung, mit Daimler „die führende Position“ bei Elektrofahrzeugen anzustreben, erhält Konzernchef Ola Källenius (51) Gegenwind aus den eigenen Reihen. Der Gesamtbetriebsratschef des Autobauers, Michael Brecht (55), warnt seinen Arbeitgeber vor einer reinen Fokussierung auf die Elektromobilität. Man dürfe nicht alles auf diese Karte setzen, sagte Brecht der „Automobilwoche“. „Elektromobilität ist wichtig, ja. Es ist aber auch ein Hype darum entstanden, der politisch und gesellschaftlich befeuert wird.“ Elektromotoren seien kein Allheilmittel für die Zukunft, so Brecht. Auch hier stellten sich viele Grundsatzfragen – beispielsweise, ob die Batterien in ausreichender Stückzahl verfügbar seien, woher die Rohstoffe dafür kämen, wie die Ladeinfrastruktur vorankomme. Man dürfe herkömmliche Verbrennungsmotoren nicht immer verteufeln. „Die Gesamtklimabilanz ist wichtig, nicht die Antriebsart. Wer ohne Verbrenner plant, schlägt all denjenigen Kolleginnen und Kollegen ins Gesicht, die seit Jahrzehnten in diesen Bereichen eine hervorragende Arbeit leisten und diese Technik weiter verbessern.“ Erst am Dienstag hatte Konzernchef Källenius auf einer Investorenkonferenz die Neuausrichtung des Konzerns vorgestellt . Er will den kriselnden Konzern zum weltweit führenden Elektroautohersteller umbauen…“ dpa-Meldung „Daimlers Betriebsratschef warnt vor Elektro-Hype“ vom 07.10.2020 beim manager magazin online und kurz darauf eine weitere zum „unprofitablen“ Car-Sharing (siehe zum Hintergrund unser Dossier: “Sparprogramm” und Effizienzsteigerung dank E-Auto auch bei Daimler – Leiharbeiter zuerst…):
- Daimlers Oberbetriebsrat fordert Abkehr vom Car-Sharing
“Daimler sollte nach Ansicht von Betriebsratschef Michael Brecht (55) wegen des herrschenden Kostendrucks das Engagement beim Car-Sharing und anderen Mobilitätsdiensten einstellen. “Vor einem Jahr noch hieß es, ohne Mobilitätsdienstleistungen wären wir nicht mehr überlebensfähig, sonst werden wir abhängig von digitalen Plattformunternehmen“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Samstag veröffentlichten Interview. (…) „Wir sind nicht an einem Punkt, wo sich Sharing-Modelle breit durchsetzen. Selbst (der US-Fahrdienstvermittler) Uber verbrennt eine Milliarde nach der anderen“, sagte Brecht. Der Spardruck auf die Produktionsstandorte sei mit dem Umschwung zu Elektroautos und wegen der Corona-Krise so hoch, dass der Autobauer für solche Dienste kein Geld „rausblasen“ müsse. „Wenn wir nicht in der Lage sind, ein profitables Geschäft daraus zu machen und mittlerweile sehen, dass wir nicht abhängig werden als Bittsteller von Plattformen, stellt sich die Frage: Muss ich das überhaupt tun? Wenn es jemanden gibt, der das besser kann – ich hänge nicht dran“, sagte Brecht. …“ Reuter-Meldung vom 10.10.2020 beim manager magazin online