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Schluss mit Mehrklassengesellschaft im Betrieb. Bundesweiter Aktionstag gegen Werkverträge am 24. September 2015
Werkverträge 2015 – Ergebnisse der Betriebsrätebefragung: „Unternehmen ersetzen Stammarbeitsplätze immer häufiger durch Beschäftigte von Werkvertragsunternehmen. Damit untergraben die Unternehmen Tarifverträge und umgehen die Mitbestimmung. Die IG Metall fordert den Gesetzgeber auf, endlich mit gesetzlichen Regelungen Ordnung auf dem Arbeitsmarkt herzustellen…“ Pressemitteilung der IG Metall vom 01.09.2015 . Siehe dazu Aufrufe und nun Berichte:
- Zehntausende gegen Werksvertragsmißbrauch in der Autoindustrie
“Bei BMW in München gingen 4000 Personen auf die Straße. In Stuttgart und Sindelfingen waren es 9000 Mitarbeiter. Gewerkschaftsvize Jörg Hofmann monierte in Sindelfingen die Auslagerung von Tätigkeiten scharf. Es sei eine Legende, dass es bei Werk- und Dienstleistungsverträgen immer um eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen dem Hersteller von Fahrzeugen und spezialisierten Firmen gehe, sagte er vor den Daimler-Beschäftigten” – aus dem Bericht “Beschäftigte protestieren gegen Werkverträge in der Autoindustrie” am 24. September 2015 in neues deutschland worin auch die Reaktion des Unternehmerverbandes berichtet wird – es werde künftig mehr Werkverträge geben. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Berichte- “IG Metaller wehren sich gegen Werkverträge” Meldung am 23. September 2015 im Bayerischen Rundfunk worin es beispielsweise zu Audi Ingolstadt heisst “Am frühen Morgen haben die Beschäftigten bereits vor den Toren der Audi AG in Ingolstadt Flugblätter verteilt. Am Nachmittag findet unter dem Motto “Arbeit – Sicher und Fair” vor dem Ingolstädter Logistik-Zentrum eine Kundgebung statt“
- “Aktionen gegen Werkverträge – Kapitalismus abschaffen!” – Bericht der Initiative Klassenkampf am 24. September 2015 bei indymedia worin es unter anderem heißt “In der vergangenen Woche fanden in Stuttgart zwei Aktionen rund um das Thema Werkverträge statt. Bereits am vergangenen Sonntag kam es zu einer spontanen Kundgebung vor einer Jobmesse im Stadtteil Bad Cannstatt. Am heutigen Donnerstag fand eine kurzzeitige Arbeitsniederlegung der Beschäftigten in den Automobilwerken „gegen den Missbrauch von Werkverträgen“ statt. Mit einer Transparentaktion und Flugblättern wurde diese mit der Forderung „Kapitalismus abschaffen“ ergänzt“
- Aufruf von IG Metall-Betriebsräten an die Politik: Missbrauch von Werkverträgen stoppen!
“Ob Auto- oder Stahlbranche, Werften oder Luftfahrtindustrie, ob Großkonzern oder Mittelständler: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen lagern Aufgaben, die zum Kerngeschäft gehören, aus. Dieser Missbrauch von Werkverträgen führt zu Lohndumping und spaltet Belegschaften. Jetzt rufen Betriebsräte die Politik auf, endlich zu handeln und den Missbrauch zu stoppen. Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall rufen die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag angekündigten Gesetze gegen den Missbrauch von Werkverträgen konsequent umzusetzen. Fairer Wettbewerb braucht klare Regeln, fordern die Betriebsräte in ihrem Aufruf. Denn der missbräuchliche Einsatz von Werkverträgen führe zu Wettbewerbsverzerrung, Lohndumping und unsicherer Beschäftigung…” Meldung bei der IG Metall vom 21. September 2015 . Siehe dazu den Aufruf der Betriebsräte , der hier unterstützt werden kann
- Nur im Konflikt: IG Metall will Werkverträge regulieren
„Werkverträge sind die neue Leiharbeit. (…) Schätzungen zufolge arbeiten mittlerweile rund 2,2 Millionen Menschen in dieser »Branche«. Sie dient dem gleichen Zweck wie in der Leiharbeit: dem Lohndumping. Einst von Stammkräften unter tariflichen Bedingungen ausgeführte Tätigkeiten werden an zumeist tarif- und betriebsratslose Fremdfirmen vergeben. Verschlechterte Arbeitsbedingungen und Einkommen sind ebenso die Folge wie die Untergrabung gewerkschaftlicher Macht. Die IG Metall will dieses Problem nun angehen. Das ist gut. Am 24. September will sie die Belegschaften der großen Automobilhersteller zu Protesten mobilisieren. Wie schon in der Auseinandersetzung um die Leiharbeit setzt die Industriegewerkschaft damit ihre Organisationsmacht unter den Stammbeschäftigten ein, um die Prekarisierung zu begrenzen. Allerdings wiederholt die IG Metall auch ihre politische Strategie: Werkverträge sollen – wie die Leiharbeit – »reguliert«, das durch sie verursachte Lohndumping begrenzt werden. Davon, die Mobilisierungsfähigkeit der Kernbelegschaften zu nutzen, um Outsourcing zu verhindern, ist keine Rede…“ Kommentar von Daniel Behruzi in junge Welt vom 02.09.2015 . Zudem: „… Die konkreten Forderungen sind wachsweich formuliert. Erkennbar vermeidet es die Gewerkschaftsführung, über den Koalitionsvertrag von Union und SPD hinaus zu gehen. (…) Die Metallergewerkschaft wäre schon mit wenig zufrieden. Werkverträge sollen gegenüber Leiharbeit und Solo-Selbständigkeit besser abgegrenzt, Betriebsräte über den Einsatz von Werkvertragsfirmen und die dortigen Bedingungen unterrichtet werden…“
- Werkverträge: zurück zur Normalität – zurück zur IG Metall. Werkverträgler – mittendrin und nicht dabei
„Unternehmen lagern zunehmend Arbeit, die zu ihrem Kerngeschäft gehört, per Werkvertrag aus. In vielen Fällen wandert die Arbeit und mit ihr die Beschäftigten vom tarifgebundenen Betrieb in tarifvertragsfreie Zonen. Für die Beschäftigten heißt das oft: Sie arbeiten Seite an Seite, haben aber nicht die gleichen Rechte und verdienen ganz unterschiedlich. Doch es gibt Gegenwehr…“ Meldung der IG Metall vom 31.08.2015
- Aus der Pressemitteilung der IG Metall vom 01.09.2015 : „Jetzt heißt es den Druck auf den Gesetzgeber und die Unternehmen zu verstärken. Daher werden die Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der Automobil- und der Zulieferindustrie mit einem Aufruf an die Politik ihre Forderungen konkretisieren. Am 24. September wird die IG Metall an nahezu allen Standorten der deutschen Automobilindustrie in Deutschland mit Kundgebungen und sichtbaren Aktionen auf die Probleme und die Forderungen aufmerksam machen. Kommt alle – ob Stammbeschäftigter, Leiharbeiter oder Beschäftigter mit Werkvertrag. An diesem Tag will die IG Metall ein kraftvolles Zeichen setzen.“