Industrie 4.0 als globaler Power Speak

Grafik zur Debatte um Arbeit 4.0. - fuer das LabourNet Germany erstellt durch T.S.Das aktuelle Wirtschaftssystem ist stetig bestrebt, eine Welt für den Markt zu schaffen. Dieser wird, wie es Naomi Klein einmal formuliert hat, nach den drei typischen Forderungen der freien Marktwirtschaft – Privatisierung, Deregulierung und tiefe Einschnitte bei den Sozialausgaben – ausgerichtet. Bei dieser neoliberalen Transformation geht es um eine begrifflich und historisch festmachbare Veränderung der politisch-ökonomischen Realität und somit auch der sozialen und gesellschaftlichen Lebenswelten. Dafür nutzt diese Ideologie die Macht der Sprache, um ihre Inhalte zu verbreiten und zu manifestieren. (…) Es besteht zunehmend der Verdacht, dass hinter Industrie 4.0 eben genau so ein Power Speak steht, bei dem eine neoliberale Story der Alternativlosigkeit erzählt wird (…) Aus Sicht der ArbeitnehmerInnen geht aber nicht nur um die Gefahr steigender Arbeitslosigkeit, sondern auch um Entfremdung, Überarbeitung, Intensivierung der Arbeit, prekäre Beschäftigung, unscharfe Trennung von beruflichen und privaten Lebenswelten sowie Überwachung und Datenschutz. (…) ist erst einmal der neoliberale Sprachnebel des Sachzwangs gelichtet, so zeigt sich: Die Arbeitskraft wird auf jeden Fall ein bestimmender Produktionsfaktor bleiben. Gerade in Zeiten des Umbruchs muss daher die Aufnahme von Verteilungskämpfen im Vordergrund stehen…“ Artikel von Tobias Hinterseer vom 31. Mai 2016 im ÖGB-Blog Arbeit & Wirtschaft externer Link

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