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Gerichtsmedizinerin in Italien: Humanitäre Forensik

Lampedusa: Stoppt das Sterben!Beitrag „Bootsflüchtlinge: Im Reich der Toten“ von Regina Kerner am 07.03.16 bei der Berliner Zeitung online externer Link über ein Projekt der italienischen Gerichtsmedizinerin Cristina Cattaneos: „… Kaum bekannt ist, woran sie außerdem arbeitet, mit vollem Einsatz: Sie versucht, namenlosen toten Bootsflüchtlingen ihre Identität wiederzugeben. Humanitäre Forensik nennt sie das. Es ist ein italienisches Modellprojekt, einzigartig in Europa. Es könnte als Vorbild dienen für viele Länder dieser Welt – falls der politische Wille dazu da ist. Cristina Cattaneo hat es selbst entwickelt und kämpft dafür…“ Weiter heißt es:

  • … „Wir dürfen nicht zulassen, dass es Tote erster und zweiter Klasse gibt“, lautet Cristina Cattaneos Kernsatz. (…) „Es ist unsere moralische Pflicht, sie zu identifizieren“, sagt Cristina Cattaneo deshalb. „Sie haben ein Recht darauf, ihre Würde wiederzuerlangen. Und wir müssen ihren Angehörigen Respekt erweisen.“ (…) Die 13 Toten, die sie und ihre Kollegen an diesem Tag in Melilli untersucht haben, waren Opfer der bisher größten Flüchtlingstragödie im Mittelmeer. Sie waren auf einem Boot, das im April 2015 mit vermutlich mehr als 700 Menschen an Bord sank. Ähnlich wie nach dem Unglück vor Lampedusa im Herbst 2013 stand Europa kurz unter Schock. Aber schnell stritt die Politik wieder über die Verteilung des Migrantenstroms. Verärgert beschloss Italiens Regierungschef Matteo Renzi damals, dieses Mal die Toten nicht einfach dem Massengrab Mittelmeer zu überlassen. „Die ganze Welt soll sehen, was geschehen ist“, sagte er…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=94805
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