Tagung: „Work and Non-Work“ (17. – 19. September 2015 in Berlin)
Tagungsbericht zur 51. Konferenz der ITH (International Conference of Labour and Social History / Internationale Tagung der HistorikerInnen der Arbeiter- und anderer sozialer Bewegungen) in Zusammenarbeit mit dem „International Research Center Work and Human Life Cycle in Global History (re:work)“: „Die 51. Konferenz der ITH schloss den Tagungszyklus zu Arbeitsverhältnissen außerhalb und an den Rändern der klassischen industriellen Lohnarbeit ab. Bereits auf den beiden Konferenzen 2013 und 2014, welche die Hausarbeit und die reproduktive Arbeit (siehe den Bericht hier) sowie unterschiedliche Formen der Zwangsarbeit (Bericht hier) behandelt hatten, waren die teils fließenden Übergänge zwischen verschiedenen Arbeitsformen und die politisch umkämpfte Anerkennung gesellschaftlicher Aktivitäten als Arbeit ein wiederkehrendes Thema. Die Sitzung des Vorstandes und Beirates der ITH fasste auch wichtige Beschlüsse zur Zukunft der ITH. Über diese wird am Ende dieses Textes informiert. Die diesjährige, von ca. 75 Teilnehmer*innen besuchte Konferenz widmete sich nun ganz dem Konzept Arbeit und den Grenzziehungen zur Nicht-Arbeit…“ Bericht von Dietmar Lange vom 26. September 2015 bei der RLS , im Beitrag weiterführende Links. Siehe dazu auch:
- An die Arbeit! Die ITH-Tagung diskutierte in Berlin über Arbeit und Nichtarbeit
„Arbeit, Arbeitskämpfe, Arbeiterbewegung – seit dem 19. Jahrhundert sind dies zentrale Begriffe, die „soziale Frage“ oder „Arbeiterfrage“ wurde beantwortet durch Sozialreform wie Sozialismus und definierte damit neue Achsen politischen Denkens. Doch was ist eigentlich Arbeit? Diese Frage stellten sich Historikerinnen und Historiker auf der ITH, der „International Conference of Labour and Social History“, die vom 17-19. Dezember [September] in Berlin stattfand…“ Bericht von Ralf Hoffrogge vom 1.10.2015 bei Kritische Geschichte
Darin: „… Diesen Zwang, der in Form von Wehrpflicht, Arbeitslagern und anderen Repressalien die sogenannte „freie Lohnarbeit“ immer begleitete, wenn nicht hervorbrachte, untersuchte die ITH bereits im Jahr 2014. Nun schritt man voran zur Generaldebatte und fragte, was „Arbeit“ eigentlich ist. Im Zentrum stand das Bemühen, den klassischen Focus sowohl marxistischer als auch neoklassischer Theorien auf warenförmige Lohnarbeit auszuweiten, Arbeitsformen und Arbeitende einzubeziehen, die bisher unter den Tisch fielen. Besonders wichtig war den Vortragenden der Focus auf nichteuropäische Gesellschaften. (…) Über Arbeitsbegriff und Gesellschaftskritik wurde vor allem auf der Abschlussdiskussion gesprochen, doch leider fehlte dort die Zeit, anzuknüpfen an naheliegende politische Debatten: über Care und Grundeinkommen, über Massenarbeitslosigkeit im Zeitalter permanenter technischer Revolution und die mit Sanktionen aufrechterhaltene Fiktion, es wäre genug Vollzeitarbeit für alle da.“
- Siehe auch die Website der ITH