- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
[Buch] Wettbewerbspakte und linke Betriebsratsopposition. Fallstudien in der Automobilindustrie
„In der deutschen Automobilindustrie haben sich betriebliche Wettbewerbsbündnisse seit Anfang der 1990er Jahre etabliert. Dabei machen Belegschaften in der Regel Zugeständnisse bei Arbeitszeiten und Löhnen, um im Gegenzug vorübergehenden Kündigungsschutz bei geplantem Personalabbau zu erhalten. Daniel Behruzi fragt nach den Folgen dieser Pakte für die betriebliche Interessenvertretung. Er geht insbesondere der Frage nach, unter welchen Umständen die konzessionären Vereinbarungen zu Legitimitätsverlusten von Betriebsräten führen. Ein Ergebnis ist, dass die Existenz relevanter linksoppositioneller Betriebsratsgruppen eine entscheidende Rolle spielt: Wo sie die Deutungen der Betriebsratsspitzen offensiv in Frage stellen, verliert deren Politik an Unterstützung.“ Umschlagtext der Dissertation von Daniel Behruzi: Wettbewerbspakte und linke Betriebsratsopposition. Fallstudien in der Automobilindustrie. Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, VSA Verlag (Hamburg 2015, 360 Seiten, 26,80 Euro, ISBN 978-3-89965-679-4). Der Autor untersucht betriebliche Wettbewerbsbündnisse und die Fraktionierung von Betriebsräten anhand von Fallstudien bei Daimler und Opel. Siehe Informationen und Bestellung beim Verlag und ebd. Inhaltsverzeichnis und Vorwort sowie Einleitung und hier exklusive Leseproben: LabourNet Germany veröffentlicht Teile der Dissertation von Daniel Behruzi, die der Veröffentlichung als Buch beim VSA-Verlag zum Opfer gefallen sind:
- Historische Vorläufer der heutigen Linksopposition bei Daimler
„Sowohl das Daimler-Werk in Untertürkheim als auch das in Sindelfingen haben eine lange gewerkschaftliche Kampftradition, die bis in die Weimarer Republik zurückreicht. Anders als in Sindelfingen besteht in Untertürkheim aber eine starke Fragmentierung der betrieblichen Interessenvertretung. Es existiert eine einflussreiche linksoppositionelle Strömung, die auf eine gewisse historische Kontinuität zurückblicken kann. Unterschiedliche betriebspolitische Traditionen spielen hierbei eine Rolle. Deshalb soll an dieser Stelle zunächst ein kursorischer Blick auf die geschichtlichen Vorläufer der heutigen Linksopposition geworfen werden, bevor deren Neukonstituierung skizziert wird…“ Teil 2, Kap. 1.4. der Dissertation von Daniel Behruzi - Standortvereinbarungen Daimler 1993
„Die erste Welle Betrieblicher Wettbewerbsbündnisse 1993 bei Daimler steht in engem Zusammenhang zur wirtschaftlichen Krisensituation des Unternehmens und der gesamten Branche. Sie kann als Ausgangspunkt eines Neuformierungsprozesses linksoppositioneller Kräfte im Werk Untertürkheim gelten…“ Teil 2, Kap. 2.1. der Dissertation von Daniel Behruzi - Konflikte und Vereinbarungen bei Opel bis 2004
„Das erste Standortbündnis wurde bei Opel im Jahr 1993 geschlossen. Hintergrund war ein Absatzeinbruch um 20 Prozent, die Verringerung des Konzernergebnisses durch den Aufbau neuer Werke außerhalb Europas sowie die Stärke der D-Mark, die sich für Opel im GM-internen Kostenvergleich negativ auswirkte. Die getroffene Betriebsvereinbarung sah für die Jahre 1994 bis 1997 vor, nur Tariferhöhungen bis zwei Prozent voll zu übernehmen, der Rest sollte ganz oder teilweise auf übertarifliche Einkommensbestandteile angerechnet werden. 30 Prozent des für 1993 fälligen Weihnachtsgeldes wurde erst im Folgejahr ausgezahlt. Ab 1995 sollte die vollständige Auszahlung dieser Sonderzahlung an eine Senkung des Krankenstandes gekoppelt werden: von 9,9 Prozent im Jahr 1992 auf weniger als sieben Prozent 1994 und unter sechs Prozent ab 1996. Damit übernahm der Betriebsrat erstmals Verantwortung dafür, die Anwesenheitszeiten der Beschäftigten im Interesse des Unternehmens zu steigern. Der Konzern sagte im Gegenzug zwar zu, geplante Outsourcingprojekte zu verschieben und alle Standorte zu erhalten, ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen wurde jedoch nicht versprochen…“ Teil 3, Kap. 2.1. der Dissertation von Daniel Behruzi - Krisen und Konflikte bei Opel nach 2005
„Wie die vorangegangenen Betrieblichen Wettbewerbsbündnisse führten auch der „Zukunftsvertrag 2010“ und seine internationalen Pendants nicht zu einer Verringerung der Konflikte bei General Motors Europe (GME). Nur ein halbes Jahr nach Unterzeichnung der „Rahmenvereinbarung Restrukturierung“ durch Vertreter des Europäischen Arbeitnehmerforums (EEF) und der Konzernleitung gab das Unternehmen 2006 die Schließung des Werks in Azambuja (Portugal) mit 1.150 Beschäftigten bekannt. Zugleich wurde in der Presse über ein neues Sparprogramm im Umfang von 130 Millionen Euro und den Verlust Tausender Arbeitsplätze spekuliert. Da zudem ein neues Werk in Russland gebaut und eine Fabrik in Polen gekauft werden sollten, befürchtete Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz den „Einstieg in den Ausstieg aus der Automobilproduktion in Europa“. Zuvor hatte der Konzern bereits die Schließung von zwölf Werken und die Entlassung von 30.000 Beschäftigten in seinem Heimatmarkt USA angekündigt. Das EEF befürchtete für die europäischen Standorte sowie deren Zulieferer einen Stellenabbau in ähnlichem Umfang…“ Teil 3, Kap. 2.3. der Dissertation von Daniel Behruzi , davon sind Teile im VSA-Buch enthalten.
Fast alle der „Standortsicherungsvereinbarungen“ bei Opel befinden sich im Original im LabourNet-Archiv!
Siehe zum Buch auch:
- Wettbewerbspakte und linke Betriebsratsopposition
„Was passiert, wenn Betriebsräte mit Unternehmern immer wieder Standort-Deals aushandeln? Wie verändert eine solche Politik das Verhältnis zwischen Belegschaft und Betriebsrat? Leidet die Autorität von Beschäftigtenvertretern unter Kollegen, wenn Standortpakte abgeschlossen werden? Und was ändert sich, wenn sich links-kämpferische Strömungen einmischen und ihre Deutungen einbringen, in Belegschaft und Betriebsrat aktiv sind und offensiv die Wettbewerbsbündnisse in Frage stellen? In seinem Ende September bei VSA erschienenen Buch stellt der Journalist Daniel Behruzi diese Fragen und macht sich daran, sie mithilfe einer gründlichen empirischen Studie zu beantworten. Dafür hat er vier Standorte der Autoindustrie als Fallbeispiele ausgewählt: Daimler Sindelfingen, Daimler Untertürkheim, Opel Bochum und Opel Rüsselsheim…“ Besprechung von Björn Kaczmarek vom 11. November 2015 bei Lernen im Kampf
- Kampf um Deutungshoheit
„Vorabdruck. Betriebsrat und linke Opposition: Wie sich spontane Arbeitskämpfe auf das Ansehen der Belegschaftsvertretung auswirken, hängt vor allem davon ab, wessen Interpretation der Streiks sich durchsetzt
Daniel Behruzi, der seit vielen Jahren gewerkschaftliche Themen in der jungen Welt bearbeitet, hat an der Universität Jena seine Dissertation »Wettbewerbspakte und linke Betriebsratsopposition« mit Erfolg verteidigt. Sie erscheint morgen im VSA-Verlag. jW veröffentlicht das leicht modifizierte und um eine Tabelle gekürzte Kapitel »Legitimitätsdefizite und linke Betriebsratsopposition« aus dem Schlussteil...“ Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 14.09.2015 , Vorabdruck aus der Dissertation von Daniel Behruzi: Wettbewerbspakte und linke Betriebsratsopposition. Fallstudien in der Automobilindustrie. Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, VSA Verlag, Hamburg 2015, 360 Seiten, 26,80 Euro
Aus dem Text: „… Insbesondere dieses Beispiel zeigt, dass spontane, unkontrollierte Beschäftigtenaktionen nicht immer zu einer Stärkung linksoppositioneller Kräfte führen. In manchen Fällen wirken sie als Schub, als Verschärfung der Legitimitätsdefizite und der Polarisierung innerhalb der Beschäftigtenvertretung. Sie können aber auch als Entladung wirken, die aufgestauten Frust zum Ausdruck bringt, aber zu einer Bereinigung der Situation und zur Stabilisierung der Legitimität der Betriebsratsmehrheit führt. Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Zum einen ist zu vermuten, dass das infolge einer Aktion erreichte Ergebnis erheblichen Einfluss auf deren Auswirkungen für die betriebliche Interessenvertretung hat. Dabei geht es an dieser Stelle weniger um eine objektive Bewertung der Ergebnisse, sondern vor allem um deren Deutung durch die betreffenden Belegschaften bzw. Belegschaftsteile. Zum anderen spielt es für die Folgen einer unabhängig von den Betriebsrats- und Gewerkschaftsspitzen zustande gekommenen Aktion vermutlich eine Rolle, wie sich diese im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung verhalten und ob sie die Kontrolle wiedererlangen können oder nicht. (…) Das Ergebnis allein erklärt also offenbar nicht, welche Folgen Belegschaftsproteste, die zunächst außerhalb der Kontrolle der Betriebsratsspitzen stehen, für die Interessenvertretung haben. Vielmehr ist entscheidend, welche Strömung die größere Deutungshoheit über das Ergebnis und die Verantwortlichkeiten der Akteure entwickelt. Das verweist auf den zweiten untersuchten Faktor: das Handeln der Betriebsratsspitze. Deren unterschiedliche Reaktionsmuster scheinen große Auswirkungen darauf zu haben, ob eine Aktion als Schub oder Entladung wirkt…“