Industrie 4.0

Unternehmer wie Politiker sind elektrisiert: Der Fortschritt wird beschleunigt, eine große Herausforderung und zugleich Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland steht an: die IT-Cyberwelt verwächst mit der »physikalischen Sphäre«, mit der »Welt der Dinge«. Profitieren werden davon vor allem die »Hochlohnländer«, die bundesrepublikanische Wirtschaft will all ihre Kräfte mobilisieren, um einen Spitzenplatz bei der weltweiten »Digitalisierung« zu erobern. »Industrie 4.0« heißt das ehrgeizige deutsche Projekt. Im Namen klingt etwas Verheißungsvolles an: in stetiger Progressivität bringe die technische Entwicklung von der Dampfmaschine, der Stahl- und Eisenfabrikation, der Elektrizität, dem Fließband, der Automatisierung bis zum »humanoiden« Roboter und der systematischen Vernetzung von unternehmerischer Strategie, Big Data und privater Alltagsökonomie, schöne neue gesellschaftliche Zustände hervor…“ Artikel von Arno Klönne in junge Welt vom 11.03.2015 externer Link

  • Aus dem Text: „… Es gibt bei der Angelegenheit »Industrie 4.0« allerdings ein Dilemma, das Wirtschaftsführer Politiker und Exzellenzakademiker nicht zu begreifen vermögen oder eine Auseinandersetzung darüber vermeiden möchten: Die Massenkaufkraft lässt sich bei dieser Art von »Digitalisierung« auf Dauer nicht halten. Und allein durch Geschäfte auf dem Finanzmarkt ist die Verwertung von Kapital auf Dauer nicht möglich. Der immer weiter »fortschreitende« Kapitalismus verzehrt seine eigenen Grundlagen. Das wird allerdings noch eine Weile dauern. Unterdessen stellt sich den »industriell-revolutionär« Abgehängten und von der Lohnarbeit Verdrängten den zum Teil oder ganz »Freigesetzten« die Frage: Was können wir tun? Mit einer regierungsamtlichen oder parlamentarischen Antwort sollten die Betroffenen nicht rechnen.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=77020
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