Langzeitarbeitslose: Wer sich engagiert, wird bestraft
„Mehr als die Hälfte der Langzeitarbeitslosen in Deutschland hat keine abgeschlossene Berufsausbildung. Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind denkbar schlecht. Doch ausgerechnet ihnen legt das Gesetz Steine in den Weg. Wer eine qualifizierte Ausbildung machen will, bei dem werden staatliche Leistungen gekürzt oder bei älteren Betroffenen sogar gestrichen. Hartz IV verhindert so die Ausbildung etlicher Langzeitarbeitsloser, kritisieren Experten. Eine absurde Regelung, die am Ende keinem nutzt. Denn sie zementiert die Situation der Betroffenen – auf Kosten der Steuerzahler…“ Video des Monitor-Beitrags vom 26.02.2015 (8:23 min) beim WDR . Siehe dazu:
- In der Transferfalle
„Immer weniger staatliche Förderung des Einstiegs ins Erwerbsleben. ARD-Bericht: Wer Ausbildung anfängt, wird mit Streichung von Hartz IV bestraft…“ Artikel von Jana Frielinghaus in junge Welt vom vom 28.02.2015 . Aus dem Text: „… Und wie das ARD-Magazin »Monitor« am Donnerstag abend zeigte, wird, wer sich eigenständig einen Ausbildungsplatz mit guten Aussichten auf existenzsichernde Beschäftigung im Anschluss sucht, sogar mit vollständiger Streichung des Hartz-IV-Regelsatzes bestraft. Die »Monitor«-Reporter zeigten am Beispiel zweier alleinerziehender Mütter, beide Anfang 30, dass Frauen in ihrer Situation so gut wie keine Chance haben, einen Berufsabschluss nachzuholen und so eigenständig für ihre Familie zu sorgen. Beide Frauen, die eine Ausbildung zur Physiotherapeutin begonnen hatten, für die sie wegen ihres Alters keine Vergütung bekommen, sahen sich nach einigen Monaten gezwungen, diese abzubrechen – nicht zuletzt, weil wegen Mietrückständen die Zwangsräumung drohte. Dieses Vorgehen des Jobcenters ist gesetzlich vorgeschrieben. Es darf also die Absicht der Hartz-IV-Erfinder unterstellt werden, ausreichend Menschen im »System« festzuhalten, die jederzeit bei Bedarf in staatlich subventionierte Billigjobs gezwungen werden können – und in der Zwischenzeit mit minderwertigen Fortbildungen und sonstigen »Förderungen« abgespeist werden…“