Datenschützer fordern Stopp der Gesundheitskarte nach Geheimdienst-Angriff auf Kartenhersteller

"Meine Krankenakte gehört mir!"Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung fordert Politik und Betreiber der Telematikinfrastruktur der Elektronischen Gesundheitskarte auf, das Projekt umgehend zu stoppen. Anlass ist der erfolgreiche Einbruch der Geheimdienste NSA und GCHQ beim Chipkartenhersteller Gemalto, bei dem in großem Umfang kritische Sicherheitsinformationen für Millionen von SIM-Karten kopiert wurden. Mit diesen kann man die gesamte Kommunikation der Mobilfunknutzer abhören. Gemalto ist einer der größten Hersteller für deutsche Gesundheitskarten…Pressemitteilung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung vom 23. Februar 2015 externer Link. Zum Hintergrund siehe „Geheimdienste unterwandern SIM- und Kreditkarten“ in unserem Dossier zur NSA-Affäre. Siehe neu:

  • „Gesundheitskarten sind sicher“
    … Die Gematik reagiert auf den Angriff des Geheimdienstes NSA auf den Kartenhersteller Gemalto und dessen Produktion von SIM-Karten. Elektronische Gesundheitskarten (eGK) seien nicht betroffen, weil sie auf anderen Produktionssystemen hergestellt würden, heißt es in einer Stellungnahme. Ein gleichzeitiger Angriff auf beide Produktionssysteme sei „nach derzeitiger Erkenntnis“ auszuschließen. Zudem würden niemals die geheimen Schlüssel von Gesundheitskarten verschickt werden…Beitrag von Detlef Borchers auf heise online vom 26. Februar 2015 externer Link
  • Elektronische Gesundheitskarte: Super-GAU durch Sicherheitsangriffe auf Chipkarten – Stopp gefordert
    Die neuesten Veröffentlichungen aus den Dokumenten von Edward Snowden zeigen ganz deutlich: Es gibt keine Sicherheit für das Mammutprojekt elektronische Gesundheitskarte (eGK). „Nach 11-jähriger erfolgloser Planung sollte es endlich eingestellt werden“, sagte die Sprecherin der Aktion „Stoppt die e-Card“, Dr. Silke Lüder, heute in Hamburg. Den Geheimdiensten der USA und Großbritanniens sei es den Snowden-Dokumenten zufolge schon im Jahr 2010 gelungen, Sicherheitskonzepte eines Chipkartenherstellers zu überwinden und bis jetzt unbemerkt an deren Sicherheitsschlüssel zu gelangen. Dieses Unternehmen hat nicht nur SIM-Karten für Handys hergestellt, sondern auch die elektronischen Gesundheitskarten für 25 Millionen AOK-Versicherte sowie Kartenlesegeräte für Arztpraxen…Pressemitteilung der „Aktion Stoppt die e-Card“ vom 23. Februar 2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=75731
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