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Opel Rüsselsheim kündigt IG-Metall-Vertrauensmann fristlos
„Vergebens hatte Richterin Angelika Oppermann beim Gütetermin des Arbeitsgerichts in Darmstadt am Freitag versucht, eine Einigung zu erzielen. Der Vertreter des Managements und dessen Anwalt blieben stur. Sie bekräftigten, den Bandarbeiter und IG-Metall-Vertrauensmann Viktor U., der gerade sein 25. Jubiläum als Rüsselsheimer Opelaner hatte, nicht weiter beschäftigen zu wollen. Dabei hatte die Richterin »Klärungsbedarf« angemeldet: Ungewöhnlich sei, dass die Geschäftsleitung – wenn sie doch seine weitere Beschäftigung für unzumutbar halte – ihn noch zwei Tage lang nach dem Streit am 18. September 2014 weiterarbeiten ließ. Diese Auseinandersetzung hatte sie doch als Anlass für die fristlose Kündigung angegeben, Viktor U. aber erst danach freigestellt? Auffällig sei ebenso, dass sie ihm das Kündigungsschreiben dann fast vier Wochen später, am 21. Oktober, per Post zugesandt habe…“ Artikel von Gitta Düperthal in der jungen Welt am 19.01.2015 .
- Erneut vor Gericht: IGM-Vertrauensmann contra Opel Rüsselsheim
„Wie bekannt, erhielt der IG-Metall-Teamvertrauensmann Viktor nach ständigen Provokationen und Mobbing durch seinen Gruppensprecher wegen einer angeblichen ‚Tätlichkeit‘ einen Monat nach dieser ‚Tat‘ am 21. Oktober 2014 eine fristlose Kündigung und musste daher den Rest des Jahres ohne jegliche Bezüge und ohne Arbeitslosengeld verbringen….“ Artikel in Rote Fahne News vom 13.04.2015
Aus dem Text: „Ein erster Termin im angestrengten Strafverfahren wegen ‚Körperverletzung‘ vor dem Amtsgericht Rüsselsheim nahm die vom Solidaritätskreis und zahlreichen Kollegen von Anfang an verteidigte Wendung: Das angebliche ‚Opfer‘ erschien äußerst unglaubwürdig und keiner der befragten Zeugen hatte eine Tätlichkeit oder irgendwelche Verletzungen bemerkt – das ‚Opfer‘ räumte sogar ein, dass er erst auf Anraten von Opel 14 Tage nach dem ‚Vorfall‘ Anzeige erstattet habe (…) Nun soll der Prozess mit der Anhörung weiterer Zeugen am Mittwoch, 15. April, fortgesetzt werden. Der Solidaritätskreis ruft erneut zu einer Solidaritätskundgebung (…), um 12.30 Uhr vor dem Amtsgericht Rüsselsheim, Johann-Sebastian-Bach-Str. 45. Um 13 Uhr soll das Verfahren fortgesetzt werden…“
- Aus dem Artikel von Gitta Düperthal in der jungen Welt am 19.01.2015 : „Anlass für die von der Geschäftsleitung ausgesprochene »fristlose, sowie hilfsweise ordentliche Kündigung zum 31. Mai« war eine Szene, die vor Gericht wie folgt erörtert wurde: Zunächst sei es um eine Auseinandersetzung zwischen dem IG-Metall-Vertrauensmann und einem Gruppenleiter gegangen. Letzterer habe per Anweisung Kollegen umbesetzen wollen. Viktor U. habe angesprochen, dass mehrere damit nicht einverstanden seien. Der Vorgesetzte habe daraufhin erklärt, mit einem »russischen Kommunisten« wolle er nicht arbeiten, »dann lieber noch mit Hitler«. Wie der Streit eskalierte, wird vor Gericht von beiden Parteien widersprüchlich geschildert: Der Gruppenleiter habe ihren Mandanten wegschieben wollen, letzterer habe ihm deshalb mit der Hand gegengehalten, erläuterte die Anwältin von Viktor U. Vorausgegangen sei langzeitiges Mobbing gegen den Vertrauensmann der IG Metall durch Vorgesetzte. Der Gruppenleiter behauptete laut der anwaltlichen Vertretung des Unternehmens, er habe bei dem Gerangel Verletzungen davongetragen und sich diese ärztlich attestieren lassen – allerdings erst sehr viel später. Was tatsächlich vorgefallen ist, wird das Darmstädter Arbeitsgericht am 10. März unter Einbeziehung von Zeugen zu klären haben.Viktor U. ist allerdings »nicht irgendwer«, sondern ein beliebter Kollege. Er habe sich vielfach für andere stark gemacht, betonten Gewerkschafter vor rund 30 Opelanern, die sich anlässlich des Gütetermins vor dem Arbeitsgericht in Darmstadt versammelt hatten. (…) Das Betriebsklima insgesamt sei schlechter geworden. Während etwa in Bochum nach der Werkschließung 3.000 Menschen einer ungewissen Zukunft entgegensähen, seien die Opelaner in Rüsselsheim »gnadenlos verstärktem Leistungsdruck und vermehrten samstäglichen Überstunden« ausgesetzt…“