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Difu: „Fahrradakademien“ statt Kommunalkrankenhäuser – was ein Deutsches Urbanismus-Institut für Sorgen hat. Teil 17 der Kolumne von Albrecht Goeschel „Geht gar nicht!“
Teil 17 der Kolumne von Albrecht Goeschel „Geht gar nicht!“ vom 10.1.2015
Also generell: Schon vor Jahrzehnten ist die Stadtentwicklung in Deutschland so ziemlich in die Hände der Grünen Männchen und Grünen Weibchen gefallen. Daneben haben sich noch ein paar versprengte SPD-nahe Dipl.Ing. da eingenistet. Das dominierende Leitbild ist danach: Rothenburg o.T.
Man muss nur einmal einen Blick in den Dezember-Newsletter des Deutschen Instituts für Urbanistik(Difu) werfen (www.difu.de/newsletter ) und die Wörtlein, die da drin stehen, sich auf der geistigen Zunge zergehen lassen: „Fahrradakademie“, „Urbanes Grün“, „Umweltgerechtigkeit“, „Soziale Stadt“, „Gebauter Lebensraum“, „Wohneigentum als Chance“ (ja klar!)… Eine einzige Idylle. Rothenburg o.T. halt.
Dieses unglaubliche Institut in Berlin hat es in den Jahrzehnten seines Wirkens niemals gewagt, in den verdeckten Krieg von Bundesregierungen und Kassenkonzernen gegen die Kommunalkrankenhäuser auch nur verbal einzugreifen.
Kein Sterbenswörtlein hat man von diesen Urbanist(inn)en auch zur Zerstörung der autonomen kommunalen Krankenkassenstrukturen (Ex-AOKen) durch die „Gesundheitsreform“ von 1992 (Seehofer!) gehört. Dafür wird heutzutage um so inbrünstiger von „Inklusiver Quartiersentwicklung“ und so Sachen geschwurbelt.
Aber jetzt ist diese ganze Stadtlyrikertruppe von den richtigen Architekten und Architektinnen ordentlich blamiert worden: ARCH+, die absolut führende Zeitschrift für Architektur und Städtebau hat im November ein fettes Heft heraus gebracht, in dem ganz andere Realitäten von Stadt, Arbeiten, Wohnen, Verkehr etc. debattiert werden als man das an der „Fahrradakademie“ studieren kann: Z.B. „Passageres Wohnen“ in Sahara-Flüchtlingscamps, Wohnen auf den 22000 Campingplätzen in der EU, Wohnen auf den Bauwagencamps, Wohnen in der Autobahn-Stadt Europa… (www.archplus.net ).
Jetzt, liebes Deutsches Institut für Urbanistik: Fahrradhelm aufgesetzt (OGottoGott, wie beschissen das aussieht!) und festgeschnallt und dann losgeradelt und besichtigt, wo Flüchtlingsmann und Flüchtlingsfrau, Niedriglöhner und Niedriglöhnerin, Fernfahrer und Fernfahrerin (nur 5 % !) so urbanisteln.
Siehe vorige Teile in unserer Rubrik “Kolumnen“