Protest gegen deutsche Olympia-Bewerbung

NOlympia BerlinBerlin: „Am 15.12.14 findet ab 18.30 in der sog. „VIP-Lounge“ der Max-Schmeling-Halle eine Olympia-Werbe-Veranstaltung statt. Diese Veranstaltung ist im Rahmen der seitens des Senats angekündigten Werbe-Offensive zu Olympia zu sehen. Um dem Ganzen den Anschein von Unabhängigkeit und Kritik zu geben, wird diese Veranstaltung von zwei offiziell nichtstaatlichen Organisationen durchgeführt. Wie im Rahmen der Werbeoffensive vom Senat angekündigt, werden auf dieser Veranstaltungen auch Menschen auf dem Podium sitzen, die einzelnen Aspekten von Olympia skeptisch gegenüberstehen. Selbstverständlich ist für Kritiker*innen, die Olympia in Berlin komplett ablehnen, kein Raum vorgesehen: Die Diskussion soll sich ausschließlich darum drehen, wie Olympia in Berlin stattfinden soll, und nicht darum, ob Olympia in Berlin gewünscht ist. Wir sehen diese Veranstaltung als eine gute Möglichkeit an, der offiziellen Pro-Olympia-Kampagne etwas entgegenzusetzen.Bündnis „Olympia verhindern“ ruft zu Protest auf externer Link. Zu den Hintergründen siehe auch http://nolympia-berlin.de/ externer Link. Dazu neu:

  • Gewonnen: Berlin geht nicht weiter gegen Olympia-Satire vor und Bürgermeister Müller schenken wir ein Jahresabo der Titanic
    Das Land Berlin hat in Sachen Verfolgung unserer Olympia-Satire das Handtuch geworfen. Alle Fristen sind abgelaufen und uns droht kein weiteres Ungemach. Der Fall zeigt schön, wie man einen wildgewordenen Abmahner mit einer Mischung aus juristischem Beistand, doppeltem Streisand und breiter Solidarität in die Schranken weisen kann. Und er zeigt eindrücklich, wie sich das Land mit der Abmahnung in der Bewerbungsphase selbst ein Bein gestellt hat, in dem es Diskussionen über den Umgang mit der Geschichte Olympias und den Umgang mit Satire gleichermaßen befeuert hat…Erfolgsmeldung beim Metronaut vom 10. Juni 2015 externer Link

  • Berlin: Erwerbslose gegen Olympia
    … In Berlin bekommen mindestens 700.000 Menschen HartzIV, müssen also regelmäßig zum Jobcenter. Das sind so viele Leute, wie die Bezirke Wedding, Mitte, Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow zusammen an Einwohner_innen haben. Viele mehr leben von der Hand in den Mund und müssen täglich schauen, wie sie über die Runden kommen. Allein im letzten Jahr haben die Berliner Jobcenter knapp 70.000 Menschen angedroht, die aktuelle Miete in Zukunft nicht mehr zu zahlen. Dies kommt der perspektivischen Räumungsandrohung für ein ausverkauftes Olympiastadion gleich. Wir wehren uns erfolgreich gegen diese Zumutungen, aber Fakt ist, dass schon jetzt hunderttausende Menschen tagtäglich ums Überleben kämpfen…Stellungnahme der Berliner Erwerbsloseninitiative BASTA vom 9. März 2015 externer Link. Aus dem Text: „… Der Senat lässt dies gerne unter den Tisch fallen und schwärmt stattdessen von tausenden neuen Stellen. Doch welche Arbeitsbedingungen kommen auf uns zu? Leiharbeit, Befristung und Lohnprellung sind nur einige Erfahrungen, die wir mit Großprojekten in den letzten Jahren gemacht haben. Auf den Baustellen der Olympia-Prestigehallen, in den Küchen, den Hotels oder anderen Orten der Tourismus-Industrie werden genau die Personen für wenig Geld schufften, die bei den Feierlichkeiten doch bitte zu hause bleiben sollen. Es werden wir sein, die aus ihren Kiezen vertrieben, vom Jobcenter unter Sanktionsandrohungen zur Arbeit gezwungen oder als Migrant_innen mehr und mehr von Sozialleistungen ausgeschlossen werden…
  • Weiterer Erfolg für Olympia-Gegner*innen: Starke Proteste gegen Knast-Pfannkuchen-Aktion von Justizsenator Heilmann
    Bei der umstrittenen und schon im Vorfeld stark kritisierten Olympia-Werbe-Aktion von CDU-Justizsenator Heilmann kam es heute zu massiven Protesten. (…) Dutzende Menschen haben mit Schildern, Flugblättern, Sprechchören und Plakaten gegen die Heilmann-Aktion protestiert. Neben dem Widerstand gegen die zynische Olympia-Veranstaltung wurde auch von Aktivist*innen für Gefangenen-Rechte lautstark und vehement gegen die Pro-Olympia-Aktion mit im Knast hergestellten Pfannkuchen protestiert…Pressemitteilung vom Bündnis Olympia verhindern vom 16. Februar 2015 externer Link
  • Neue olympische Sportart: Extrem-Abmahnen – Berlin versteht bei Olympia-Bewerbung keinen Spaß
    Der Berliner Senat sowie ein Sport-Propagandist haben das Blog METRONAUT wegen einer bissigen Satire auf Unterlassung in Anspruch genommen. Die Abmahner störten sich an einer ungebetenen Hilfestellung für die Olympia-Bewerbung für 2024, die sich der Plakatmotive zu den Spielen von 1936 bediente. So sah man bis gestern Abend das impertinent bevormundende „Wir wollen die Spiele“-Logo der Olympia-Lobbyisten auf Propaganda-Bildern in Breker/Riefenstahl-Ästhetik. Die Satire erweckte den Anschein, als seien die neuen Plakate zur Olympia-Bewerbung der Presse vorgestellt und als bewusst provokant vermittelt worden…Beitrag von Markus Kompa bei telepolis vom 10. Februar 2015 externer Link. Ebenfalls am 10. Februar 2015 erklärte der Metronaut „Olympia-Satire: Wir unterzeichnen keine Unterlassungserklärung und stellen die Motive wieder online“externer Link Dort neben den besagten Bildern auch eine Spendenmöglichkeit für die Kosten des Rechtstreits und ein Pressespiegel. Im Text heißt es: „… Die Redaktion von Metronaut freut sich, dass nun offen und kritisch über die Vergangenheit olympischer Spiele in Berlin diskutiert werden kann: “Satire muss wehtun, sie muss nicht elegant sein, aber sie soll Nachdenken auslösen”. Diesen Nachdenkprozess hat das Land Berlin durch sein harsches Vorgehen gegen Satire jetzt unbeabsichtigt verstärkt…
  • Polizeischikanen und Festnahmen bei Protest gegen Pro-Olympia-Veranstaltung in Berlin
    Am Eingang zur Veranstaltung fanden rigide Taschenkontrollen statt, unterstützt von über 20 Hundertschafts-Polizeibeamten, um zu verhindern, dass Olympia-kritisches Material wie Flugblätter oder Plakate auf die Veranstaltung gelangt. Am Eingang zur Veranstaltung bzw. auf der Veranstaltung selbst wurden mindestens vier Olympia-Kritiker*innen durch die Polizei festgenommen, von denen einige bis zu sechs Stunden festgehalten und einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen wurden.Bericht auf Olympia verhindern! vom 16. Dezember 2014 externer Link.  Aus dem Text: „Der Senat und die Unterstützer der Olympia-Bewerbung wie Landessportbund und „Stiftung Zukunft Berlin“ zeigen mit dieser rigiden Einlasspolitik und dem repressiven Polizeieinsatz einmal mehr, dass die Berliner Olympiabewerbung eben nicht die Idee von normalen Berliner Bürger*innen ist, sondern dem immer gleichen Klüngel aus Lobbyist*innen, Sportfunktionär*innen und Politiker*innen entspringt. Mithilfe aufwändiger Medienkampagnen sollen dann die Berliner*innen von Olympia überzeugt werden. Wer artig Beifall klatscht, ist auch gern gesehen und eingeladen. Alle anderen – denn Proteste wird es defintiv geben – werden Ziel von Polizeimaßnahmen.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=71673
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