Metall-Tarifrunde 2015

Dossier

Metall-Tarifrunde 2015Mehr Zeit zum Leben: „Die Weichen für die nächste Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie sind gestellt. Der IG Metall-Vorstand hat den Tarifkommissionen qualitative Themen und Forderungen zur Diskussion empfohlen, die nun ab Herbst regional verhandelt werden sollen…“ (Siehe IGM-Meldung vom 10.07.2014 externer Link, siehe auch die IG Metall-Sonderseite zur Metall-Tarifrunde 2015 externer Link). Siehe dazu hier Meldungen und Forderungen:

  • Metall Tarifrunde Pilotabschluss: Unterm Strich jetzt doch eher bescheiden New
    Den ZDF-Tagesthemen am 24. Februar war es nur eine kurze Meldung wert, mit vier Informationen: „150.- € für Januar/ Februar / März!“ „3,4 % mehr ab 1. April!“ „Altersteilzeit bleibt!“. „Bildungsteilzeit ist für Unternehmen freiwillig!“. Gemessen an der vollmundigen Losung „Kein Grund zur Bescheidenheit“, mit der die IG- Metall angetreten war, löst dieses Ergebnis Fragen und Nachdenklichkeit aus. (…) Welche Gründe kann die IG- Metall gehabt haben, sich darauf einzulassen, ohne die Kampfkraft wirklich voll ausgeschöpft zu haben?…“ Bewertung des Abschlusses im Netzwerkinfo der Gewerkschaftslinken Nr. 54 vom März 2015 (Seite 3)
  • Tarifergebnis 2015
    „… Wenn bei der geldlichen Forderung über die Hälfte erreicht wird, kann man eigentlich von einem Erfolg sprechen. Das tun wir dennoch nicht. Noch sind die Mehrheit in der IG Metall organisierten Kollegen direkte Beschäftigte, die in der Produktion an der Maschine und am Band ihr Geld verdienen. So ist es schlichtweg ein Skandal, wenn durch eine Prozentforderung diese Kollegen schlechter gestellt werden, während Besserverdienende bei der Lohnerhöhung wesentlich mehr bekommen. Leider sind die Besserverdienen-den aber weiter so unabkömmlich dass sie nicht die Zeit hatten, sich an Warnstreiks zu beteiligen. Eine Einmal-zahlung von 150,- Euro für 3 Monate ist schlichtweg ein Witz und gleicht vielleicht gerade einmal den Verlust durch die Warnstreiks aus. Mit anderen Worten, wer kämpft hat dank dieser Herangehensweise der IG Metall mal wieder die Arschkarte. Das es weiter eine ATZ gibt mag für viele sinnvoll sein, vor allem dass die unteren Lohngruppen einen höheren Aufstockungsbetrag erhalten. Doch so üppig verdienen die Kollegen in den unteren Entgeltgruppen nicht, dass sie nach der ATZ eine üppige Rente bekommen. Die dürfte eher nahe der Grundversorgung liegen. Freie Bahn für die Altersarmut…“ Flugblatt der Daimler Alternativen Hamburg 02.2015 externer Link
  • Der Abschluss der IG-Metall: Warum kann selbst eine Gewerkschaft nicht einfach die einfache Wahrheit sagen?
    Artikel von und bei Heiner Flassbeck vom 26. Februar 2015 externer Link. Aus dem Text: „… Das ist der eigentliche Tarifabschluss: Die Tariflöhne erhöhen sich nur um 2,72 Prozent. Dazu gibt es dann, gewissermaßen als Trostpflaster, 150 Euro als Einmalzahlung für die ersten drei Monate. Eine Einmalzahlung bedeutet aber nicht viel, weil sie ja gerade nicht in das Lohnniveau für die nächsten Jahre eingeht. Alle die Faktoren, die mit einer Tariferhöhung ausgeglichen werden sollen, also die Produktivitätszunahme und die von den Unternehmen nach der Tarifrunde durchgesetzten Preissteigerungen, sind dagegen dauerhaft vorhanden. Damit schließt die IG-Metall nach vielen Jahren exorbitant hoher Gewinnsteigerungen mit einer Lohnsteigerung ab, die genau 0,8 Prozentpunkte über der in Europa eigentlich angestrebten Preissteigerung von 1, 9 Prozent liegt. (…) Man kann nach solchen Abschlüssen nicht sagen, dass die deutschen Gewerkschaften verstanden hätten, worum es in Europa geht. Das ist schlimm, denn wenn nicht einmal die Arbeitnehmer eine Position der Vernunft zu verteidigen versuchen, wer soll es dann tun?“
  • Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie: Beschäftigte erhalten 3,4 Prozent mehr Geld, Altersteilzeit wird fortgesetzt, Weiterbildung finanziell gefördert
    Die Tarifvertragsparteien in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie haben sich in der Nacht zum 24. Februar in der vierten Verhandlung auf einen Tarifabschluss geeinigt. Demnach steigen die Entgelte für die rund 800 000 Beschäftigten in der Branche vom 1. April 2015 um 3,4 Prozent, zudem wurde eine Einmalzahlung von insgesamt 150 Euro vereinbart. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2016. Außerdem gilt ab 1. April 2015 ein neuer Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente, der auch in Zukunft vier Prozent der Beschäftigten den vorzeitigen Ruhestand ermöglicht. Die neue Altersteilzeit wird an die neue Rentengesetzgebung 63/45 angepasst, untere Entgelt-gruppen profitieren von höheren Aufstockungsbeträgen. Beschäftigte, die sich während ihres Arbeitslebens persönlich weiterbilden wollen, haben künftig nicht nur einen Anspruch auf Freistellung für Bildung, sondern in Absprache der Betriebsparteien auch auf finanzielle Förderung der Qualifizierungsmaßnahme analog zur Altersteilzeit...“ Pressemitteilung der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg vom 24.02.2015 externer Link und: Auch in NRW und Bayern gibt’s 3,4 Prozent. „In der vierten Verhandlung im Südwesten haben IG Metall und Arbeitgeber ein Tarifergebnis erzielt. Die Tarifpartner in Bayern und Nordrhein-Westfalen haben den Pilotabschluss aus Böblingen jetzt übernommen…“ Siehe den IGM-Tarifticker vom 25.02.2015 externer Link. Siehe dazu:

    • Tarifabschluss in der Metallindustrie: Gut geölte Maschinerie
      Wie erwartet, hat die IG Metall in der Nacht zum Dienstag im Pilotbezirk Baden-Württemberg einen Tarifabschluss erzielt. 3,4 Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung von 150 Euro bei einer Laufzeit von insgesamt 15 Monaten – das dürften die meisten Beschäftigten als nicht allzu schlechtes Ergebnis empfinden. Zumindest wenn die Inflation so niedrig bleibt wie derzeit, sind den knapp 3,5 Millionen Arbeitern und Angestellten von Deutschlands Leitbranche Reallohnsteigerungen in diesem Jahr sicher. Bei den »qualitativen« Themen Alters- und Bildungsteilzeit sind die Ergebnisse hingegen dürftig…“ Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 25.02.2015 externer Link
      Aus dem Text: „… Diese Taktik verfolgt die IG Metall nun schon seit geraumer Zeit: Massive Warnstreiks sollen einen Erzwingungsstreik unnötig machen. Die Aktionen mit dem üblichen Fahnenschwenken und Tamtam sind ein Ritual, aber auch mehr. Zum einen sollen sie den Unternehmern das gewerkschaftliche Machtpotential vor Augen führen. Vor allem aber zielen sie auf die Belegschaften und nach innen: Während solcher Mobilisierungen gewinnt die IG Metall die meisten Mitglieder. Und das ist spätestens seit der Übernahme des Vorsitzes durch Detlef Wetzel das oberste Primat. (…) Auf eine ernsthafte Machtprobe mit dem Kapital lässt es Europas größte Industriegewerkschaft allerdings schon seit längerem nicht mehr ankommen. Bereits bei der Forderungsaufstellung präsentiert sie sich als »vernünftige« und »verlässliche« Kraft, die die starke Wettbewerbsposition der deutschen Konzerne nicht gefährden will. (…) Zwar hat es die IG Metall geschafft, die Regelung zur Altersteilzeit leicht verändert zu erhalten. Doch die mit großem Getöse geforderte Bildungsteilzeit ist nicht viel wert, da mit ihr weder individuelle Ansprüche noch erweiterte Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte verbunden sind.“
      Dafür wirbt die IG Metall damit, mit dem Ergebis die Konjunktur zu stabilisieren (PM vom 24.2.2015 externer Link )
  • Noch mal Warnstreiks zum Ende der Woche
    Den Start machten bereits schon die Nacht- und Frühschichten von den Daimler-Werken in Baden-Württemberg. Und auch die Bayern, Hessen, Pfälzer und Ruhrpottler legen zum Ende der Woche noch mal eine längere Arbeitspause ein. Mit dem heutigen Aufruf von zehntausenden Beschäftigten wird die IG Metall die bisherige Gesamtzahl von 700 000 Warnstreikenden kräftig steigern…“ Meldungen aus den Bezirken vom 19.02.2015 im Tarifticker externer Link
  • Metallerinnen und Metaller spitzen Tarifkonflikt zu
    Die IG Metall hat die Warnstreiks massiv ausgeweitet: Bis zum heutigen Mittag waren über 45 000 Beschäftigte aus 300 Betrieben im befristeten Ausstand. Damit kletterte die Zahl auf 700 000 Metallerinnen und Metaller, die seit Warnstreikbeginn bundesweit für einen guten Tarifabschluss demonstrierten…“ Siehe Meldungen aus den Bezirken vom 19.02.2015 im Tarifticker externer Link
  • Wir für mehr – nur gemeinsam: Interview mit Tarif-Rapper Ömer Yagiz. Auch mir hat Zeit und Geld für ein Studium gefehlt
    Rapper Ömer Yagiz hat einen Song und Videoclip zur Metall-Tarifrunde gemacht. Mit dem Song ist er in einem Kinospot zu sehen und auch live bei Tarifaktionen. Ömer ist selbst aktiver Metaller. Der gelernte Zerspanungsmechaniker arbeitet bei den Norddeutschen Seekabelwerken in Nordenham und ist dort Leiter der IG Metall-Vertrauensleute…“ Interview und Video vom 13.02.2015 bei der IG Metall externer Link
  • Nein zu den faulen Angeboten der Unternehmerverbände! 2,2 Prozent reichen nicht! Gegenwehr! Betriebs- und Gewerkschaftsinfo der Gruppe Arbeitermacht zur Tarifrunde Metall
    Das bisherige Angebot der Unternehmerseite lautet 2,2 % bei zwei Nullmonaten. Südwestmetall-Chef Wolff schafft es sogar, das auf über 2,5% hochzurechnen, denn die letzte Tariferhöhung vom Mai 2014, ebenfalls 2,2%, würde ja noch nachwirken. Rückwirkend wird also eine Laufzeit des alten Tarifvertrags bis Ende April unterstellt! Damit erinnert er uns allerdings nur daran, dass die Erhöhung im Jahr 2014 ärgerlich niedrig war. (…) Doch: das bisherige Angebot ist eine Provokation: Weil unsere Kosten steigen, Inflationsrate hin oder her! Weil in den Betrieben der Druck immer mehr zunimmt! Weil die Arbeitszeiten immer unmöglicher werden! Weil überall gedrückt und gekürzt wird! Und auch, weil der letzte Abschluss für das Jahr 2014 mit nur 2,2% unsere Erwartungen bei weitem nicht erfüllt hatte! Erneut wurden wir in der Boomphase kurz gehalten, aber die nächste Krise kommt – früher oder später. Umso wichtiger wäre jetzt ein echter Lohnaufbau! Deshalb heißt die Forderung auch 5,5% und verglichen damit ist ein Angebot von 2,2% so oder so eine Provokation!…“ Betriebs- und Gewerkschaftsinfo der Gruppe Arbeitermacht, Infomail 799, 10. Februar 2015 externer Link
  • IG Metall-Vorsitzender fordert Bewegung der Arbeitgeber bei Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie
    Die IG Metall setzt ihre Warnstreiks in der kommenden Woche in der Metall- und Elektroindustrie unvermindert fort. „Wir brauchen flächendeckend Bewegung bei den Arbeitgebern beim Entgelt, einer verbesserten Altersteilzeitregelung und für eine zukunftsweisende Bildungsteilzeit“, sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Sonntag in Frankfurt. (…) Die Verhandlungen in dritter Runde werden am Montag in Bayern fortgesetzt. Es folgen am Mittwoch Tarifgespräche in Baden-Württemberg und der Mittelgruppe, am Donnerstag für Norddeutschland sowie am Freitag in Niedersachsen…“ Pressemitteilung vom 08.02.2015 externer Link
  • IG Metall: 70 000 Warnstreikende fordern besseres Angebot zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde – insgesamt 450.000 Warnstreikende
    Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall die Warnstreiks am Freitag unvermindert fortgesetzt. Bis zum Mittag (14 Uhr) demonstrierten rund 70.000 Beschäftigte aus über 300 Betrieben mit Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen für ihre Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Entgelt sowie Regelungen zur Alters- und Bildungsteilzeit. Für den heutigen Nachmittag und Abend sind weitere Warnstreiks und Frühschlussaktionen geplant. Bislang haben sich bundesweit rund 450.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus über 2.000 Betrieben an den Warnstreiks beteiligt, teilte die IG Metall am Freitag in Frankfurt mit…“ Pressemitteilung vom 06.02.2015 externer Link
  • NRW: 10 000 Beschäftigte kommen zur Kundgebung nach Mülheim. Druck aus den Betrieben bringt Bewegung in die Tarifrunde
    10.000 Metaller und Metallerinnen aus ganz NRW haben heute an der Protestkundgebung vor Beginn der dritten Tarifverhandlung in Mülheim an der Ruhr teilgenommen. Erwartet hatte die IG Metall ursprünglich nur 2500. In der Verhandlung zeigten die Arbeitgeber in Sachen Bildungsteilzeit erstmals Entgegenkommen. (…) In die Verhandlung kommt erstmals Bewegung. Die Arbeitgeber sagen zu einer der drei Forderungen – der nach Bildungsteilzeit – nicht mehr kategorisch „nein“. Sie können sich eine Lösung vorstellen, sind davon aber noch weit entfernt. Ob die Tarifpartner in NRW in Sachen Bildungsteilzeit Vorreiter werden, wird sich in gut zwei, drei Wochen – nach Karneval – zeigen. Dann soll weiterverhandelt werden.“ Meldung der IG Metall NRW vom 06. Februar 2015 externer Link
  • Weitere Warnstreiks nach einem starken Wochenstart
    Bis gestern waren rund 165 000 Metallerinnen und Metaller nach dem Ende der Friedenspflicht in Warnstreiks. Auch für heute sind bundesweit viele Aktionen geplant – egal wie und ob das Wetter mitspielt. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld sowie eine Bildungs- und Altersteilzeit.“ Meldung vom 03.02.2015 zum Tarifticker der Bezirke externer Link
  • Wir wollen nicht ein Stück vom Kuchen… sondern die ganze Bäckerei!
    1,6 Milliarden Euro kostet die deutschen Metall- und Elektro-Unternehmen eine Lohnerhöhung von 1%. Würde unsere Gewerkschaft die volle Entgeltforderung von 5,5% durchsetzen, kostet das die Unternehmen rund 9 Milliarden Euro. 9 Milliarden Euro, die sie Jahr für Jahr weniger an Gewinn hätten. Und genau darum geht es – in jeder Tarifrunde. Wenn wir mehr verdienen, verdienen die Besitzer „unserer“ Unternehmen weniger. So einfach und so schwer ist das zugleich. Eine Tarifrunde ist keine Frage von guten Argumenten oder von Apellen an das Gerechtigkeitsempfinden der Unternehmer. Niemand gibt uns 9 Milliarden Euro Jahr für Jahr, weil wir freundlich danach gefragt haben. Tariffragen sind immer Machtfragen!...“ Flugblatt der Initiative Klassenkampf externer Link zur Veranstaltung: Etwas mehr Geld in der Tasche – aber sonst ändert sich nichts? Info- und Diskussionsveranstaltung zur aktuellen Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie mit einem Gewerkschaftssekretär der IG Metall am Dienstag, 10. Februar, 19Uhr in Linkes Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Str. 105, Stuttgart-Heslach
    Aus dem Text: „… Die gleiche Lohnerhöhung für das gleiche Engagement! Was ist mit der Entgeltforderung der IG Metall? Sind 5,5% mehr Entgelt gerecht? Ja! Weil es die Unternehmen bezahlen können. Und weil wir es sind, die den gesellschaftlichen Reichtum schaffen. Nein! Weil mit 5,5% plus die Einkommen je nach persönlicher Eingruppierung unterschiedlich stark steigen. Wir wollen jedoch, dass alle Gewerkschaftsmitglieder (und nur die – weil nur sie aktiv gekämpft haben) im gleichen Maß von einer erfolgreichen Tarifrunde profitieren. Deswegen setzen wir uns für eine sogenannte Festgeldforderung ein. Warum fordert unsere Gewerkschaft nicht zum Beispiel 200,- Euro mehr für alle statt einer Lohnerhöhung in %?…“
  • Nicht nur zur Tarifrunde: Was hat die IG Metall zu tun?
    Wo leben sie eigentlich, die Funktionäre unserer Gewerkschaften? Glauben sie wirklich, man kann mit 5,5% das ungeheure Lohndumping der letzten Jahre ausgleichen, die Niedriglöhne von Millionen von Leiharbeitern, Kollegen in Werkverträgen, Menschen, die von ihren Löhnen schlicht und einfach keine Familie ernähren können? (Weit über 8 Mio. Aufstocker gibt es in diesem Land; d.h., Menschen, die von ihrem Einkommen nicht leben können und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Was nichts anderes bedeutet, als dass wir mit unseren Steuern die Verbrechen der Kapitalisten, wie Leiharbeit und Niedriglöhne subventionieren). Glauben sie wirklich, sie können mit 5,5% die Inflation aufhalten, die unweigerlich auf uns zu rollen wird, nachdem die Europäische Zentralbank die Gelddruckmaschinen angeworfen hat, um über 1 Billion Euro (das sind tausend Milliarden) in den Markt zu pumpen. Buchungsgeld ohne jeglichen Gegenwert! (…) Da kann man 10 oder 20% fordern – so werden der freie Fall der Löhne und die Armut von Millionen in diesem reichen Land garantiert nicht beseitigt. Noch nie war der Abstand zwischen Reichen und Armen so groß wie jetzt. Dank Leiharbeit und Niedriglöhne. Es waren unsere Gewerkschaftsführungen, die Schröders Hartz-Gesetze kampflos hingenommen haben. Es waren und sind unsere Gewerkschaften, die die Leiharbeit durch Tarifverträge legalisieren und die Fremdvergabe und Werkverträge „regeln“, also anerkennen wollen. Sie sind also voll mitverantwortlich für die ruinösen Löhne – da ändern auch lautstarke 5,5%- Forderungen und die gefürchteten Trillerpfeifen nichts daran. (…) Die Gewerkschaft sind wir (alle)…“ Flugblatt vom Januar 2015 , geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen
  • Bundesweite Warnstreiks [ab dem ab 29. Januar] immer wahrscheinlicher
    Nach Baden-Württemberg präsentierten auch die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen und Osnabrück/Emsland erste Angebote, die die IG Metall jeweils als unzureichend ablehnte. Damit werden Warnstreiks ab 29. Januar immer wahrscheinlicher. Morgen geht’s in die zweite Runde für die Metaller in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Norddeutschland, Niedersachsen und in Sachsen-Anhalt…“ Meldung vom 27.01.2015 im IG Metall-Tarifticker externer Link, dort Meldungen zu den Warnsreiks ab dem ab 29. Januar in den Ländern
  • Tarifrunde in der Metall- und Elektro-Industrie: Arbeitgeber bieten 2,2 Prozent. Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger: „Faires Lohnplus, faire Altersteilzeit“
    Die Arbeitgeber der M+E-Industrie haben heute in den Verhandlungen in Baden-Württemberg ihr Angebot vorgelegt. Es sieht eine dauerhafte Einkommenserhöhung von 2,2 Prozent ab dem 01.03.2015 sowie eine Laufzeit von insgesamt 12 Monaten bis zum 31.12.2015 vor...“ Gesamtmetall-Pressemitteilung vom 26. Januar 2015 externer Link
  • Flugblatt der Daimler Alternativen Hamburg zur Tarifrunde
    Festgeldforderung wichtiger denn je. Die IG Metall fordert weiter eine prozentuale Lohnerhöhung von 5,5%. Wir und die Kollegen im Lande fordern weiter eine Festgelderhöhung von 200 €… “ Januar 2015-Ausgabe der Daimler Betriebsgruppe „Alternative“ externer Link
  • Starker Auftakt
    In Bayern und Baden-Württemberg sind die Verhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie gestartet. Während sich IG Metall und Arbeitgeber in Sindelfingen erst heute Nachmittag am Verhandlungstisch trafen, beendeten sie in Augsburg bereits ihre erste Runde ergebnislos. Etwa 3000 Metallerinnen und Metaller hatten die beiden Verhandlungen lautstark und plakativ eingeläutet. Am 26. Januar geht es in Ludwigsburg in die zweite Runde. An diesem Tag endet um Mitternacht auch die Friedenspflicht und Warnstreiks wären möglich…“ IG Metall-Meldung vom 14.01.2015 im Tarifticker externer Link

  • IG Metall droht in NRW mit Warnstreiks
    In der Metall- und Elektroindustrie bahnt sich die härteste Tarifrunde seit Jahren an. Unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht Ende Januar bereitet die IG Metall massive Warnstreiks vor…“ Meldung in der Wirtschaftswoche online vom 03.01.2015 externer Link
  • Tarifrunde Metall: 5,5% gefordert – was kommt jetzt?
    Es war ganz offensichtlich, dass die neue Spitze der Metallgewerkschaft es sich nicht gleich mit den betrieblichen FunktionärInnen verscherzen wollte. Während letztes Mal der Vorstand die Forderung schon medial verbreitete, bevor die innergewerkschaftliche Diskussion offiziell beendet war, gab es diesmal demonstrative Zurückhaltung in Frankfurt. Auch durften örtliche Konferenzen abweichende Meinungen haben, die sich aber letzten Endes auf die gleiche Forderungshöhe von 5,5% durchstellen ließen. Vor knapp zwei Jahren war so offensichtlich hinter den Kulissen gesteuert worden, dass anschließend etliche Konferenzen u.a. Veranstaltungen organisiert werden mussten, um den entstandenen Unmut wenigstens halbwegs wieder einzufangen. Es geht wieder um eine reine Prozentforderung, alle Versuche, eine soziale Komponente einzuführen, die die unteren Lohngruppen stärker anhebt, wurden erfolgreich geblockt. Außer der Tariferhöhung muss aber die Altersteilzeit neu geregelt werden, denn mit den Veränderungen in der Rente wurden die bisherigen Vereinbarungen hinfällig. Ebenso möchte die IG Metall eine teilweise bezahlte Qualifizierungszeit…“ Artikel von Frederik Haber in der ARBEITERMACHT-INFOMAIL vom 19. Dezember 2014 externer Link
  • Neuer Korporatismus. IG Metall beschließt Tarifforderung
    Die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie sollen 5,5 Prozent mehr Geld bekommen. Diese Forderung hat der IG-Metall-Vorstand am Donnerstag endgültig beschlossen. Außerdem hat sich die Gewerkschaft zum Ziel gesetzt, die Altersteilzeit neu zu regeln und einen tariflichen Anspruch auf Bildungszeit zu erreichen. All diese Anliegen sind sinnvoll und berechtigt. Aus Sicht so mancher Belegschaft in der Großindustrie – wo die Bänder zuletzt vielerorts heiß gelaufen sind – dürfte das anvisierte Lohnplus eher noch unter den Erwartungen liegen. Wie stets versucht die IG-Metall-Spitze, die eigenen Forderungen so zu verkaufen, dass eigentlich auch die Unternehmen ein Interesse an deren Umsetzung hätten…“ Kommentar von Daniel Behruzi in junge Welt vom 28.11.2014 externer Link. Aus dem Text: „… Neben der Kraft der Argumente wird also die der Mobilisierung nötig sein, um die geforderten Verbesserungen tatsächlich durchzusetzen. Nichts deutet allerdings darauf hin, dass die Gewerkschaftsoberen bei den im Januar beginnenden Tarifverhandlungen auf Konflikt gebürstet sind. Der Blick auf das vergangene Jahrzehnt zeigt, dass sie den Streik als das viel zitierte »Schwert an der Wand« betrachten, auf das man zeigen kann, das man aber nur äußerst ungern in die Hand nimmt. Ein eskalierender Tarifkampf würde auch nicht recht zu den Bestrebungen der Spitzenfunktionäre der IG Metall passen, eine Art neuen Korporatismus in Deutschland zu etablieren. Sie sehen sich als Krisengewinner – als diejenigen, die in der Wirtschaftskrise vor fünf Jahren die Kohlen aus dem Feuer geholt haben. Jetzt wollen sie dauerhaft in eine Strategie der Standortstärkung eingebunden sein, bei der ihre Facharbeiterklientel nicht zu kurz kommt…“
  • WIR für mehr: IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld für Metallerinnen und Metaller
    Das Forderungspaket für die 3,7 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ist geschnürt: 5,5 Prozent mehr Geld, eine geförderte Bildungsteilzeit sowie eine bessere Altersteilzeit – das hat heute der IG Metall-Vorstand beschlossen und folgte damit dem einheitlichen Votum der regionalen Tarifkommissionen…“ Pressemitteilung vom 27.11.2014 externer Link
  • Metall-Tarifrunde 2015: WIR für bessere Aufstiege. Zehn Gründe für eine neue Bildungsteilzeit
    Egal – ob junge Beschäftigte einen Schulabschluss nachholen, sich zum Techniker fortbilden oder ein weiterführendes Studium machen wollen: Den meisten mangelt es nicht an der Motivation. Oft fehlt ihnen dafür entweder die Zeit, das Geld oder beides. Wir nennen zehn Gründe, warum die IG Metall in der Metall-Tarifrunde das Thema Bildungsteilzeit anpacken will…“ Beitrag der IG Metall vom 18.11.2014 externer Link
  • Gewerkschaftsforderung: IG Metall [BaWü] will 5,5-Prozent-Plus
    Die IG Metall in Baden-Württemberg läuft sich warm für die Mitte Januar beginnende Tarifrunde. 5,5 Prozent mehr Gehalt soll für die 800 000 Beschäftigten herausspringen, hat sie am Freitag in Filderstadt einstimmig beschlossen. Manche Betriebsvertreter der Oberklasse-Autohersteller und von florierenden Zulieferern hatten sich für mehr als sechs Prozent ausgesprochen. Die Verwaltungsstelle Stuttgart, die den „historischen Rekord“ von 7000 Neuaufnahmen seit Januar überschritten hat, wie ihr Bevollmächtigter Uwe Meinhardt sagte, wäre für eine Sechs-Prozent-Forderung gewesen…“   Artikel von Matthias Schiermeyer in der Stuttgarter Zeitung online vom 07.11.2014 externer Link. Aus dem Text: „…Ihre Lohnforderung will die Gewerkschaft zusammen mit einer Bildungsteilzeit und einer verbesserten Altersteilzeit durchsetzen. „Wir lassen uns dieses Paket nicht aufschnüren und werden Lösungen für alle drei Elemente durchsetzen“, sagte der Bezirkschef, was die Tarifkommission mit starkem Applaus quittierte. Im Vorfeld hätten die Arbeitgeber die Möglichkeit gehabt, die Tarifrunde zu „entritualisieren“. Doch hätten sie bei mehreren Treffen zu den qualitativen Themen, die außerhalb der üblichen Schlachtordnung stattgefunden hätten, diese Chance vertan…“
  • IG Metall Küste sieht Forderung in der Tarifrunde zwischen fünf und sechs Prozent
    Zwischen fünf und sechs Prozent mehr Geld soll die Forderung in der Tarifrunde für die 140.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Bremen, Hamburg, Nordwestniedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein liegen. Darauf verständigten sich die 150 Mitglieder der großen Tarifkommission der IG Metall Küste heute in Hamburg. Die endgültige Forderung wird am 25. November beschlossen und soll bis dahin in den Betrieben abschließend beraten werden…“ Meldung vom 7. November 2014 bei der IG Metall Küste externer Link
  • Forderungen aus dem Betrieben
    • Alternative Mercedes-Benz-Werk Berlin: Folgende Forderungen schlagen wir für die Diskussion vor:
      8 % mehr Lohn, mindestens aber 300 Euro pro Monat mehr für alle /Laufzeit: 1 Jahr /ein tarifvertragliches Veto-Recht der Betriebsräte gegen Werkvertrags-Missbrauch /unbefristete Übernahme aller Azubis
    • Alternative Mercedes-Benz-Werk Hamburg: „Wir, die alternative, fordern dass es eine Festgeldforderung gibt. Jahrelang haben die Kol-leginnen und Kollegen aus den Fabriken den Besserverdienenden höhere Summen eingebracht und die Lohnschere ist immer weiter auseinandergegangen. Damit muss Schluss sein!!
    • Die IG Metall-Vertrauensleute von Volkswagen Osnabrück haben in ihrer Vollversammlung am 15.10.2014 folgenden Vorschlag zur Entgeltforderung für die Tarifrunde 2015 beschlossen (siehe anhängende Resolution : 6,5 % mehr Entgelt; mindestens 180 Euro (entspricht den 6,5 % auf das Eckentgelt EG 4 Hauptstufe); 12 Monate Laufzeit
    • Der IGM-Vertrauensleutekörper bei ALSTOM Power in Mannheim-Käfertal hat am 20.10.214 auf seiner Sitzung folgende Forderung zur Tarifrunde 2015 beschlossen: 6,3% mindestes 180.-€ bei einem Jahr Laufzeit ohne Anrechnung eventueller Abschlüsse bei Altersteilzeit oder Weiterbildung
    • In bereits alter Tradition bitten wir um die Zusendung der Forderungen – aber auch um Diskussionsbeiträge!
  • Erster Kommentar der LabourNet-Redaktion: Qualitative Forderungen – wie lange haben wir darauf gewartet! Doch die verbleibende Fixierung auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Faktor Produktivität halten wir jedoch für qualitativen Forderungen entgegen gesetzt und zudem für eine Gewerkschaft als zynisch. Die die „positive“ wirtschaftliche Entwicklung lebt vor allem vom Export, wiederum in Länder, deren „Wachstum“ durch günstige Kredite und neu entstehende Blasen aufgebauscht wird. Diese Kalkulation baut außerdem auf der Erwartung auf, die Löhne langfristig auf ein „leistungsfähiges“ Niveau zu deckeln – für eine Gewerkschaft eine widerliche Perspektive. Die Argumentation der „Produktivitätssteigerung“ ist auch ein alter Hut in gewerkschaftlichen Tarifrunden. In Zeiten, in denen Produktivität vor allem durch neue Technologien gesteigert wurde, mag ein Berufen darauf für die Gewerkschaften sinnvoll gewesen sein, aber die Zeit der großen Automatisierung ist vorbei. Produktivitätssteigerung wird nun vor allem durch „Verschlankung“ von Prozessen erreicht, was im Endeffekt eine massive Steigerung der Auslastung und damit Belastung in den Bereichen der Fertigung und Logistik bewirkt. Wenn eine Gewerkschaft sich darauf positiv bezieht, wird ihr Zweck klar: Sie agiert nicht für den Kampf gegen miese Arbeitsbedingungen, sondern für die Einbindung der ArbeiterInnen in die Weltgemeinschaft des kapitalistischen Wettbewerbs…
  • „Kein Grund zur Bescheidenheit“. IGM ruft zur Diskussion über Forderungen zur Tarifrunde 2015 auf
    Am 7. November tagt die Große Tarifkommission. Viele MetallerInnen haben in den letzten Jahren Einiges von ihrem Vertrauen in das bisher übliche Tarif-Ritual verloren. In das Ritual, wo der Diskussionsaufruf gleich verbunden war mit dem bereits ausgerechneten sogenannten „verteilungsneutralen Spielraum“. Und mit der Warnung, nicht zu viel zu fordern, „schließlich muss tatsächlich durchgesetzt werden können, was gefordert wird!“ In das Ritual, wo die höheren betrieblichen Forderungen (von der Tarifkommission) stets auf das (vom Vorstand) vorgegebene Maß reduziert wurden und dann gleich der Hinweis folgte, man müsse sich aber darüber im Klaren sein, dass noch nie eine Forderung zu 100 % umgesetzt worden sei. Und schließlich (in der letzten Tarifrunde) der noch niedrigere „Nacht und Nebel-Abschluss“ an der Basis vorbei…“ Netzwerkinfo der Gewerkschaftslinken Extra: Tarifrunde Metall 2015 vom Oktober 2014 
  • WIR für mehr Zeit und Geld. Jörg Hofmann: Beschäftigte brauchen eine echte Chance
    Bei der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie geht es um weitaus mehr als „nur“ das Geld: Genauso wichtig werden qualitative Forderungen sein – für eine neue Bildungsteilzeit und eine bessere Altersteilzeit. Der Zweite IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann erklärt, warum die beiden Themen in der Tarifrunde eine Rolle spielen…“ Interview vom 16.10.2014 bei der IG Metall externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=67881
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