Klinik St. Ebola: Großkoalition will noch mehr Krankenhäuser schließen. Teil 5 der Kolumne “Geht gar nicht” von Albrecht Goeschel
Teil 5 der Kolumne “Geht gar nicht” von Albrecht Goeschel vom 18.10.2014
Im Wirtschaftswunderland (gerade wieder zu Ende) Deutschland können nach Berichten der Leitmedien gerade einmal 10 Ebola-Fälle angemessen behandelt werden. Für solche Infektionssachen stehen insgesamt 54 Betten an 7 Standorten bereit. Das verbreitet jedenfalls die „Süddeutsche Zeitung“ am 17.10.2014.
Nicht verwunderlich: Seit Jahr und Tag predigen seriöse Krankenhausentwickler die Notwendigkeit einer langfristigen Neueinschätzung des Risiko- und Morbiditätspotentials für die Krankenhausversorgung. Dazu gehören wachsende Armutsquoten und eben auch das steigende Übertragungsrisiko des internationalen Geschäfts- und Urlaubsreiseverkehrs und des internationalen Luft- und Seetransportverkehrs. Erfolg solcher Predigten ? Eher Null.
Statt dessen wird die mit „Rot-Grün“ erst so richtig durchgezogene finanzielle Austrocknung und vor allem forcierte Schließung von Krankenhäusern von der GroKo noch einmal verschärft: Die Rede ist von 200 Krankenhäusern, die weg gemobbt werden sollen.
Was schon unter dem Profit- und Privatisierungsdruck und unter dem Spardiktat von „Volksparteien“, Bundesregierungen und sogenannten Krankenkassen jetzt schon abläuft, zeigen die Hygieneskandale der letzten Jahre und die hohen Infektionszahlen in den Krankenhäusern.
In der Rot-Grün- und Bayernstaat-Erfolgsmetropole München hat es noch in der (endlich) zu Ende gegangenen Regierungszeit der Oberbürgermeister-Lichtgestalt Uhde wohl die ekligste Krankenhaussauerei der letzten Jahre gegeben: Im Krankenhauskonzern der Stadt hat das übliche Regime aus Manager(innen)hybris und Parteikungelei zur Steigerung der berühmten „Wirtschaftlichkeit“ die OP-Bestecksterilisation „fremdvergeben“. Erfolg: Geliefert wurde dann schon mal OP-Besteck, an dem noch die Reste der letzten Schnippselei pappten. Wie man sieht: Den Aufwand, Ebola-Fälle extra einzufliegen kann man sparen. Einfach mit den Krankenhäusern weitermachen wie bisher: Weniger Krankenhäuser, weniger Geld, weniger Personal – dafür mehr Patieninnen und Patienten und vor allem mehr Resistentviren – Klinik St. Ebola halt.
Siehe vorige Teile in unserer Rubrik “Kolumnen“