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Lübzer Brauerei im Arbeitskampf / Zergliederung bei Carlsberg
Angst um Arbeitsplätze: Rund 60 Mitarbeiter streikten gestern für drei Stunden und fordern sofortige Tarifbindung: „Wir fordern Tarifbindung“ steht auf dem Schild, das Thomas Streich hochhält. Seit 31 Jahren arbeitet er in der Mecklenburgischen Brauerei Lübz GmbH als Maschinist. Gemeinsam mit rund 60 anderen Kollegen und Angehörigen hat er am Dienstag für drei Stunden die Arbeit niedergelegt und gestreikt.
Carlsberg Deutschland hat zum 1. September dieses Jahres die Holsten Brauerei AG aufgelöst. Die Mitarbeiter sind in die Carlsberg Deutschland Markengesellschaft (CDM) gewechselt, neben den 133 Holsten-Brauerei-Mitarbeitern sind auch 90 Mitarbeiter aus der Mecklenburgischen Brauerei Lübz GmbH gewechselt. „Die CDM ist nicht in einem Arbeitgeberverband vertreten, somit ist sie nicht an Tarife gebunden“, erklärt Annett Rossa, Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in der Region Mecklenburg-Vorpommern…“ Artikel von Sabrina Panknin vom 14. Oktober 2014 bei der Schweriner Volkszeitung online . Siehe dazu:
- Erneut Streik in Lübzer Brauerei
„In der Lübzer Brauerei standen gestern ab 11 Uhr für sechs Stunden die Maschinen in der Produktion und auch die meisten Computer in der Verwaltung still. Nach dem 14. Oktober nahmen die meisten Beschäftigten der Früh- und Spätschicht an einem weiteren von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten organisierten Warnstreik teil. Zeitgleich geschah dies am Hamburger Standort des dänischen Carlsberg-Konzerns, zu dem das Lübzer Unternehmen gehört…“ Artikel von „ILBA“ am 05.11.2014 in der Zeitung für Lübz-Goldberg-Plau
- Zergliederung bei Carlsberg (LabourNet-Bericht)
Die dänische Carlsberg Group gehört zu den vier größten Brauereikonzernen auf den Welt. Im Frühjahr 2004 übernahm der Konzern die deutsche Holsten Brauerei AG mit Sitz in Hamburg und mit ihr die Lübzer Brauerei in Mecklenburg-Vorpommern. Holsten wurde nun zum 01.09.2014 aufgelöst und mit allen Beschäftigten komplett in den Carlsberg Konzern integriert. Dabei erfolgte jedoch eine umfangreiche Zergliederung: Ein großer Teil der KollegInnen wurde in die neu gegründete, nicht tarifgebundene Carlsberg Deutschland Markengesellschaft (CMD) übernommen, während die Logistik komplett zur Carlsberg Logistik GmbH gehört und wiederum ein kleiner Teil der KollegInnen gehört direkt zur Carlsberg Gruppe. Die Holsten AG war vorher durch Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband dem Flächentarifvertrag angeschlossen, diesem würde in der Region Nordost durch den Wegfall der CMD nur noch die eigenständige Flensburger Brauerei angehören und somit vermutlich zu einer Senkung des Lohnniveaus führen. Diese Art von Zergliederung der Belegschaften und gleichzeitiger Monopolisierung durch wenige Großkonzerne findet in der gesamten Brauerei Branche statt. Sechs Brauerei Konzerngruppen (Bierportal) teilen sich beispielsweise fast den gesamten Markt in Deutschland auf, sind aber „Konzernintern“ in zahlreiche Markengesellschaften und GmbHs zergliedert. Für Arbeitskämpfe in dieser Branche bedeutet dies umso mehr, dass nur Gruppen- und Konzern übergreifende Solidarität etwas bewirken kann. Während des Warnstreiks der Lübzer Brauerei am 13.10.2014 fand gleichzeitig eine Aktion am Hamburger Standort der Carlsberg Gruppe statt. Das waren mit Sicherheit nicht die letzten Maßnahmen der KollegInnen. Das Beispiel der schrittweisen Zerschlagung der Bremer Beck’s Brauerei durch den Anheuser-Busch-InBev Konzern zeigt jedoch, dass kurzfristig Erfolge möglich und durchsetzbar sind, die brachiale Strategie der Manager aber alleine nicht aufzuhalten ist.