Elitäre Haltung. Antifa in der Krise
„Der Bewegung fehlen die Koordinaten. Ein neuer Sammelband fordert zur Debatte auf und zeigt, was Antifaschismus nicht sein darf
Spätestens seit der Auflösung der Antifaschistischen Linken Berlin ist klar: Die Bewegung steckt in einer Krise und muss die Koordinaten ihrer Politik überdenken. Dabei geht es nicht bloß um handwerkliche Fehler, sondern um die Kernfragen linker, antifaschistischer Politik: Was hat Antifaschismus mit Kapitalismuskritik zu tun? Auf Grundlage welcher Analyse der gegenwärtigen Situation müssen was für antifaschistische Strategien formuliert werden – und mit welchen Bündnispartnern? Ein von Susann Witt-Stahl und Michael Sommer herausgegebener Sammelband unterzieht den Common sense der bundesdeutschen Antifabewegung einer scharfen und wichtigen Kritik. Wird das Verhältnis von Antifaschismus und Antikapitalismus nicht klar gefasst, so die Herausgeber, droht strategische und politische Orientierungslosigkeit. Im »worst case« machen sich Antifaschisten zu nützlichen Idioten des Neoliberalismus, die den Kapitalismus gegen die Marginalisierten verteidigen und »antifaschistisch« für die militärische Durchsetzung westlicher Kapitalinteressen trommeln…“ Besprechung von Steffen Trieß in junge Welt vom 08.10.2014 zum Buch: Susann Witt-Stahl/Michael Sommer (Hg.): »Antifa heißt Luftangriff!« Regression einer revolutionären Bewegung. Laika Verlag, Hamburg 2014, 216 Seiten, 21 Euro