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Sardische Kumpel verschanzen sich mit Sprengstoff
Dramatischer Arbeiterprotest auf Sardinien: verzweifelte Bergleute drohen mit Selbstmord unter Tage
- Schicht im Schacht
Die Kohlekumpel in Sardinien sind nicht die einzigen, die um ihre Arbeitsplätze in der von Deindustrialisierung und Krise betroffenen italienischen Region kämpfen. Artikel von Catrin Dingler in der Jungle World vom 06.09.2012 . Aus dem Text: „Fernab der touristischen Traumstrände hat im Südwesten Sardiniens der Nachsommer mit einem spektakulären Arbeitskampf begonnen. Etwa 50 Minenarbeiter der Bergbaugesellschaft Carbosulcis riegelten vergangene Woche die Zufahrtswege zur Kohlegrube Nuraxi Figus ab und verbarrikadierten sich in einem knapp 400 Meter unter der Erde liegenden Stollen. Seither wechselt sich die Belegschaft mit dem Streikdienst unter Tage ab. Im besetzten Streckenabschnitt befindet sich auch das Sprengstofflager. In der ersten Aufregung drohten die Streikenden, sie seien zu jeder »verrückten Tat« bereit. (…) Jede langfristige, strukturpolitische Investitionsentscheidung für das Kohlebergwerk hat Montis Übergangsregierung dagegen erst einmal vertagt, bis auf weiteres soll die Mine weiterbetrieben werden. Die Kohlekumpel haben daraufhin am Montag nach einer mehrstündigen Vollversammlung beschlossen, ihren Streik auszusetzen. Sie kündigten aber an, in Alarmbereitschaft zu bleiben.“ Siehe dazu für weitere Informationen auch:
- Kumpel verschanzen sich mit Sprengstoff
„In einer Blitzaktion haben 40 sardische Kumpel die Kohlemine von Nuraxi Figus bei Connesa besetzt. In einem Schacht in 373 Meter Tiefe haben sie sich mit 350 Kilogramm Sprengstoff verschanzt. Die Bergarbeiter drohen, im Falle der Nichtbeachtung ihrer Forderungen den Schacht und sich in die Luft zu sprengen. Weitere Arbeiter blockieren die Straßenzufahrten zum Grubengebiet, meterhohe Kohlehaufen versperren die Zufahrt. Der Protest der Arbeiter richtet sich gegen die Absichten des Unternehmens, die Kohlegruben von Sulcis im Südwesten Sardiniens zu schließen. Die Arbeiter fordern von der Regierung Monti Zusagen über eine eventuelle Wiederaufnahme der Produktion oder über die Weiterverwendung der Schachtanlagen. Geplant ist, in den stillgelegten Flözen ein Kohlendioxidendlager zu schaffen. Dazu fordern die Bergleute vom Staat eine Investitionsbeihilfe von 200 Millionen Euro aus dem von Mario Monti angekündigten Wachstumsplan…“ Artikel von Wolf H. Wagner, Florenz, im Neues Deutschland vom 28.08.2012
- Struggles in Italy – Information about Italian struggles
Struggles in Italy provides information in English, Spanish, and French on current struggles in Italy. It strives to give an international echo to Italian social movements, and to promote information and awareness in languages other than Italian. It aims to be as transparent as possible about our sources and we expect our readers to do the same. Struggles In Italy licensed under a Media Commons license: so take and share whatever you want, but, please, do cite it.