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Fernbusse: Sicherheitsrisiko Übermüdung?
„… Eigentlich muss ein Fahrer einmal pro Woche eine Pause von knapp zwei Tagen einlegen, also ein Wochenende haben. Das ist eine der Regeln, die vor Übermüdung schützen soll. Doch in Deutschland herrscht Fahrermangel. Die Subunternehmen, die für die großen Fernbus-Marken fahren, müssen trotzdem ihre Verträge erfüllen und viele Schichten abdecken. Dafür haben sie nur wenige Fahrer. Da werden Verstöße gegen die Vorschriften mit eingerechnet – und das Bußgeld des Fahrers gleich mit übernommen. Schließlich muss er auch in Zukunft bereit sein, Verstöße in Kauf zu nehmen. Und der Druck scheint groß zu sein. „Es wird erwartet, dass man gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstößt“, sagt Gerhard Keller. „Hauptsache, man ist pünktlich da. Wie man es anstellt, ist eigentlich egal.“ Wenn sich jemand beschwere, gebe es schon mal eine indirekte Kündigungsdrohung. (…) Bei drei Kontrollen waren jeweils zwischen der Hälfte und zwei Dritteln der überprüften Fernbusse zu beanstanden – die Busse mit Verstößen gegen Lenk- und Ruhezeit waren also in der Mehrheit. Dabei finden diese Kontrollen auf Basis der Fahrerkarten und der Fahrtenschreiber statt. Diese Daten zeigen aber auch nicht alles. (…) Noch gibt es keine bundesweite Erhebung über die Ergebnisse von Fernbus-Kontrollen – das Ausmaß der Probleme ist nur schwer abzuschätzen. Doch die Fahrgäste werden sich wohl überlegen müssen, ob nicht auch diese schweren Einzelfälle Grund genug sind, den schönen Schein der günstigen Preise mit anderen Augen zu sehen.“…“ Artikel von Björn Siebke und Christina Hofmeier auf NDR Hallo Niedersachsen vom 24.08.14