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Opel-Bochum: Belegschaft und Öffentlichkeit irregeführt?
Die GoG ärgert sich über die unvollständige und z.T. irreführende Information über den mit der IGM ausgehandelten Sozialtarifvertrag:
- Laut Ankündigung des NRW-Bezirksleiters Knut Giesler in den Info-Versammlungen bei Opel am vergangenen Mittwoch soll der erst noch genau auszuformulierende Vertrag der Belegschaft zur Abstimmung vorgelegt werden. Allerdings hätte er den Eckpunkten ebenso wie alle übrigen Tarifkommissionsmitglieder bereits zugestimmt.
- Die Spaltung der Belegschaft scheint insofern vorangetrieben worden zu sein, als die neue Formel zur Errechnung der Abfindungen etwas attraktiver ist, als noch bei der letzten Aktion zur Schließung des Getriebebaus, allerdings längst nicht so gut, wie nach dem Streik 2004. Der Unmut in der Belegschaft kommt aus den Reihen der KollegInnen, die trotz Versprechen einer zwei- oder sogar dreijährigen Transfergesellschaft völlig in Unsicherheit bleiben, was ihre zukünftigen Arbeitsplätze anbetrifft.
- Opel bleibt weiterhin in Bochum? Die Wahrheit ist: Das Werk III, „ein europäischer Dreh- und Angelpunkt in Sachen Ersatzteile“ (WAZ vom 20.11.13) gehört seit 2006 zu Caterpillar Logistics, mit einer Absicherung für die Beschäftigten bis Ende 2016. 2012 ist das Unternehmen mehrheitlich an Neovia Logistics Services verkauft worden (mit noch 35% Beteiligung von Caterpillar). „Neovia bietet u.a. Logistik-Lösungen für die Automobil-, Bergbau-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie“, einer der größten US-Anbieter mit Europa-Zentrale in Belgien. (siehe http://www.neovialogistics.com/ ) 60 Millionen Euro sollen dort investiert werden – von Opel bzw. General Motors? Eher wohl von Neovia wegen der Vertragsverlängerung mit GM.
- Auch das Ausbildungs- und trainings-Center in Bochum ist schon seit 2009 in ein Joint Venture namens TÜV Nord Bildung Opel GmbH überführt worden (siehe http://www.tuev-nord.de/tn_rgb_de/tochter-gesellschaften/tuev-nord-bildung-opel-146.htm ) und bildet längst nicht mehr nur für Opel aus.
- Opel-Personalvorstand Schumacher hat das Verhandlungsergebnis „sozialverträglich“ genannt (WAZ vom 19.11.13). Die GoG hat immer wieder klargestellt: für den einen oder die andere mag so ein Ergebnis – Arbeitsplatzabbau mit Abfindungen etc. – vielleicht individuell „verträglich“ sein. Sozial, auf die Gesellschaft bezogen, ist das grausam. Da meint man mit der Bezeichnung „sozialverträglich“ wohl eher „ohne soziale Unruhen…“
Kommentar der GoG vom 22.11.2013