Vom Fordismus zum Postfordismus. Formen der Arbeit und soziale Organisation
Beitrag von Karl Reitter , erschienen in: „Losarbeiten – Arbeitslos?“, A. Exner, . Lichtblau, S. Schneider, V. Schweiger (Hg.), Münster 2005
Aus dem Text: „Um gegenwärtige gesellschaftliche Veränderungen erfassen zu können, werden häufig zwei Begriffe benutzt, nämlich Fordismus und Postfordismus. Unter Fordismus wird üblicherweise jene Periode verstanden, die in den 1920er Jahren mit der Produktion von Massenwaren begann und in den 1950er und 1960er Jahren ihren Höhepunkt hatte. Oftmals wird Fordismus zudem als Oberbegriff verwendet, der drei Elemente umfasst: den eigentlichen Fordismus, benannt nach dem Autoproduzenten Henry Ford, der ab den 1920er Jahren Autos mittels Fließbandarbeit zu einem Preis herstellte, der von den Arbeitenden bezahlt werden konnte. Allgemeiner gesagt meint Fordismus einmal Produktion von Massenwaren für den Massenkonsum. Die detaillierte Organisation der Arbeit, also die Zerlegung von komplexen Arbeitsvorgängen in einzelne Arbeitsschritte, die auf verschiedene Personen aufgeteilt und deren Zeitaufwand exakt gemessen und errechnet werden kann, wird zumeist mit dem Namen Frederick Winslow Taylor in Verbindung gebracht; dieser nach ihm benannte Taylorismus ist also ein weiteres Moment des Fordismus. Drittens entwarf John Maynard Keynes in den 1930er Jahren eine antizyklische Budgetpolitik, die als Keynesianismus bezeichnet wird. Der Kapitalismus, so Keynes, produziere, sich selbst überlassen, immer wieder Krisen. Dem Staat käme somit die Aufgabe zu mittels budgetärer Maßnahmen gegenzusteuern, das heißt z.B. in Phasen der Konjunkturflaute durch staatliche Nachfrage Arbeitsplätze zu sichern…“