Rassistischer Anschlag mit Gummigeschossen verletzt acht ausländische Studierende der TU Ilmenau
„Am Donnerstagabend (10.04.) fand nahe des Campus der TU Ilmenau ein mutmaßlich rassistisch motivierter Anschlag statt, bei dem acht Studierende mit Gummigeschossen verletzt wurden. (…) Der fzs zeigt sich besorgt über diese Ausschreitung und sieht einen breiteren politischen Zusammenhang: „Die Sicherheit unserer Komilliton*innen ist durch rechte Gewaltfantasien bedroht. Es ist vollkommen inakzeptabel, dass Studierende of Colour, an egal welcher Hochschule, um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten müssen. Derartige Taten stehen im Zusammenhang mit medial und politisch aufgepeitschter Ablehnung gegen alle, die nicht „deutsch“ genug erscheinen. Das trifft manche internationale Studierende genauso, wie rassifizierte und migrantisierte deutsche Studierende. Die Abschiebevorstellungen, die am Tag vorher im Koalitionsvertrag veröffentlicht wurden, sind genau die Politik, die derartige rassistisch motivierte Taten befeuert…“ fzs-Pressemitteilung vom 15. April 2025
(„Rassistischer Anschlag auf Studierende der TU Ilmenau“) und mehr dazu:
- Mutmaßlich rassistische Attacke auf mehrheitlich ausländische Studierende an der TU Ilmenau
„Der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) ist erschrocken und verurteilt die mutmaßlich rassistische Attacke auf mehrheitlich ausländische Studierende auf dem Campus der TU Ilmenau. Der BAS fordert die Behörden und die Universitätsleitung auf, wirksame Maßnahmen zum Schutz ausländisch gelesener Menschen zu ergreifen und rassistische Übergriffe nicht zu bagatellisieren. Die gesellschaftliche Debatte um Migration darf nicht weiter von AfD-Narrativen bestimmt werden. Den Betroffenen der Attacke wünscht der BAS eine schnelle Genesung. Gleichzeitig ist dem BAS bewusst, dass die mentalen Folgen noch viel schwerer wiegen dürften als die körperlichen. Dies ist eine Attacke auf die offene Gesellschaft – ein Angriff auf uns alle!...“ Pressemitteilung vom 16.04.2025beim Bundesverband ausländischer Studierender
- Schüsse auf ausländische Studenten: Verharmlosen Behörden mutmaßlich rassistischen Angriff an der TU-Ilmenau?
„Am Donnerstagabend vergangener Woche kam es auf dem Campus der Technischen Universität Ilmenau offenbar zu einer Serie gezielter Angriffe auf ausländische Studierende. Obwohl der Vorfall von der Polizei zeitnah gemeldet wurde, erlangte er erst Tage später öffentliche Aufmerksamkeit. Grund: Die Polizei sprach zunächst lediglich von „Passanten“, die mit Kunststoffkugeln beschossen worden seien, die Staatsanwaltschaft sprach von einem „waffenähnlichen Kinderspielzeug“ – eine Bagatelle? Was ist passiert: Nach bisherigen Erkenntnissen soll ein 21-jähriger Mann aus einem fahrenden Auto heraus mit Gummigeschossen auf Menschen rund um den Campus gezielt und dabei acht Personen verletzt haben. Augenzeugen berichten jedoch von einer deutlich höheren Zahl an Betroffenen. Teilweise seien dieselben Menschen mehrfach angegriffen worden. In mehreren Fällen sollen die Opfer zudem rassistisch beleidigt worden sein. Die Attacken zogen sich laut Zeugen über fast zwei Stunden hin, von etwa 19:30 Uhr bis kurz vor 22 Uhr, ohne – so der Vorwurf – dass die Polizei frühzeitig eingriff. Die Ermittler nahmen den mutmaßlichen Schützen noch am selben Abend vorläufig fest. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde dabei das „waffenähnliche Kinderspielzeug“ sichergestellt. Die Ermittlungen würden wegen des Verdachts auf versuchte gefährliche Körperverletzung laufen. Ein politisches Motiv werde geprüft. Haftgründe lagen nach Ansicht der Ermittlungsbehörden nicht vor – der Tatverdächtige wurde noch am selben Abend auf freien Fuß gesetzt. (…) Diese Einordnung ruft scharfe Kritik hervor. Der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) sieht in der Tat einen gezielten Angriff auf ausländisch gelesene Menschen – und in der Reaktion der Behörden eine nicht hinnehmbare „Bagatellisierung“. Der Verband verweist auf Hinweise, die auf eine rechtsextreme Tatmotivation hindeuten: darunter Beleidigungen, einschlägige Codes auf dem Kennzeichen des Tatfahrzeugs und die gezielte Auswahl der Opfer. Auch die Bezeichnung der Tatwaffe als „Kinderspielzeug“ wird vom BAS scharf kritisiert. Bei der beschlagnahmten Waffe handele es sich demnach um ein Gasdruckgewehr, das ernsthafte Verletzungen hervorrufen könne. Der Verband betont, dass der Einsatz solcher Waffen im öffentlichen Raum verboten sei. (…) Am Tag nach dem Angriff reagierten Studierende und Bürger mit einer spontanen Demonstration auf die Vorfälle. Etwa 100 Menschen versammelten sich auf dem Campus und in der Innenstadt von Ilmenau. Auch Oberbürgermeister Daniel Schultheiß beteiligte sich an dem Protest. Er sprach von „erschütternden Ereignissen“, die die Stadt nicht unbeantwortet lassen werde…“…“ Meldung vom 16. April 2025 von und bei MiGAZIN