BMBFSFJ: Neue Heimat im Sammel-Ministerium. Die „Bildung“ verlässt das BMBF
„Zu den Hoffnungen auf Aufwertung kommt die Sorge, das Thema könnte in dem Riesenressort untergehen (…) Weil die Schieflage so offensichtlich ist, wundert es kaum noch, dass auch die Aufspaltung des bisherigen Bundesministeriums für Bildung und Forschung in einer Form vorgenommen wurde, die auf Kosten der jungen Generation zu gehen droht. Das Problem ist nicht, dass die Bildung aus dem BMBF wandert. Dass sie mit der Jugend in einem Haus vereint werden soll, hat im Gegenteil so viele potenzielle Vorteile (…) Das ist die Gelegenheit, vor allem frühkindliche Bildung und Ganztag weniger als Betreuung und stärker als Bildung zu definieren. (…) Ad absurdum geführt wurde die erhoffte Fusion von Bildung und Jugend jedoch dadurch, dass sie zusammen kein neues Ministerium bilden, etwa verstärkt um die Demokratieförderung, sondern dass die Bildung kurzerhand ins bestehende Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hinübergeschoben wird. Voraussichtliches neues „Kürzel“: BMBFSFJ…“ Kommentar von Jan-Martin Wiarda vom 11. April 2025 auf seiner Homepage
und mehr daraus:
- Weiter aus dem Kommentar von Jan-Martin Wiarda vom 11. April 2025 auf seiner Homepage
: „… Mit jeder Verlängerung des Ministeriumsnamens um eine weitere Aufzählung drängt sich stärker der Verdacht auf, hier würden all die für kurzsichtige politische Alphatierchen vernachlässigbaren Themen reingepackt, die man auch noch irgendwo unterbringen musste. In jedem Fall hielt man die Belange der Kinder und Jugendlichen nicht für wichtig genug, um ihnen ein eigenständiges Haus zu gönnen. Was ein einzigartiges Symbol und Signal einer alternden Gesellschaft an seine Zukunft hätte werden können, wurde der Bestrebung, bloß nicht noch mehr Ministerien zu haben, untergeordnet. Falls dieses Sammel-Ministerium, wonach es zuletzt aussah, nicht von einer dezidierten Bildungspolitikerin geführt werden sollte, sondern von einer Familien- oder Sozialpolitikerin, könnte das erst recht Folgen haben. In einem Land, in dem es bald zweimal so viele über 60-Jährige (25,1 Millionen) wie unter 18-Jährige (14,0 Millionen) gibt, braucht man nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, in welche Bestandteile im Ministeriumsnamen, neben der klassischen Familienpolitik, die meiste politische Energie und Aufmerksamkeit fließen wird. So wird Bildung in der Bundesregierung nicht aufgewertet, so könnte Bildung untergehen. (…) Die nächste Gelegenheit der designierten Koalition, ihr Verständnis von Generationengerechtigkeit zu zeigen, kommt dann, wenn es an die Verteilung der vielen Milliarden aus dem Investitionsfonds geht. Wieviel davon wohl bei Kitas, Schulen, Hochschulen & Co ankommt? SPD-Chefin Saskia Esken forderte seit langem ein Sondervermögen Bildung von 100 Milliarden Euro. Ein guter Anhaltspunkt. Hoffentlich nicht für die nächste Enttäuschung.“