Gewerkschafter*innen haben auch bei der Bundestagswahl 2025 die AfD häufiger als Nichtmitglieder gewählt – doch im Osten ist es erstmals umgekehrt

"... Wer als Erwerbsloser oder Arbeiter die AfD wählt, wählt gegen seine eigenen Interessen!"„… Erstmals fällt die SPD mit 20,6 Prozent in der Gunst der Gewerkschaftsmitglieder hinter CDU (23,2 Prozent) und AfD (21,8 Prozent) zurück. Das geht aus einer Nachwahlbefragung der Forschungsgruppe Wahlen hervor. Befragt wurden knapp 45 500 Wähler*innen. Die Grünen erhielten von den Gewerkschaftsmitgliedern demnach 10,7 Prozent, Die Linke 10,0 und das BSW 6,3 Prozent. Im Vergleich zum Gesamtwahlergebnis zeigt sich, dass die SPD (plus 4,2 Prozent), die AfD (plus 1) und Die Linke (plus 1,2) unter Gewerkschaftsmitgliedern besser abschnitten. Bei der Bundestagswahl 2021 wählten noch 32,1 Prozent der Gewerkschafter*innen die SPD, die CDU kam auf 18,6 und die AfD auf 12,2 Prozent. Während die Sozialdemokrat*innen also um 11,5 Prozentpunkte einbrachen, konnten die Christdemokrat*innen (plus 4,6 Prozent) und die AfD (plus 9,6) zulegen…“ Aus dem Artikel von Christian Lelek vom 28.02.2025 in ND online externer Link und mehr daraus:

  • Weiter aus dem Artikel von Christian Lelek vom 28.02.2025 in ND online externer Link („Gewerkschaften: Weder rot noch ein Bollwerk gegen rechts“): „… Dass die AfD bei Gewerkschaftsmitgliedern weiter vorn liegt als beim Durchschnittswähler und somit auch bei jenen Wähler*innen, die keiner Gewerkschaft angehören, ist nicht neu. Im Gegenteil wiesen die letzten Umfragen nach Bundes-, aber auch Landtagswahlen auf dieses Phänomen hin. Vielmehr überrascht es, dass im Osten dieser Trend an seine Grenze zu stoßen scheint. Während im Westen 19,7 Prozent der Gewerkschafter*innen und 17,3 Prozent Nichtmitglieder der vermeintlichen Alternative ihre Stimme gaben, setzten im Osten 34 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder und 35,7 Prozent der Nichtmitglieder ihr Kreuz bei der AfD.
    Gleichwohl kann diese Beobachtung nicht verdecken, dass die AfD im Osten unter Gewerkschafter*innen überdeutlich stärkste Kraft wurde. Der Abstand zur zweitplatzierten CDU ist mit 19,9 Prozent größer als bei den Nichtmitgliedern (17,5 Prozent). (…) Wenn die Gewerkschaften nicht enden wollen wie die Sozialdemokratie, braucht es eine Neuausrichtung, die über Lippenbekenntnisse gegen rechts hinausgeht und dem Zuspruch für die AfD innerhalb wie außerhalb der eigenen Mitgliedschaft ernsthaft Rechnung trägt.“
  • Die übliche einblick-Auswertung externer Link ist beim DGB noch nicht verfügbar

Siehe zuletzt: Erwartbar, aber dennoch schwer zu ertragen. AG Wahlbeobachtung zu den Wahlen in Sachsen und Thüringen

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=226570
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