Bausatz für Kündigungen: Gaston Kirsche über Union Busting im bayrischen Einzelhandel
„In Bayern stehen im Handel engagierte Gewerkschaftsmitglieder und Betriebsrät:innen unter Druck. Einer davon ist Ludwig Doblinger. Ihm droht derzeit der Verlust seines Arbeitsplatzes als Kuchenverkäufer bei der Ikea-Filiale in Regensburg. Er ist Gewerkschafter und Mitglied im örtlichen sowie im europäischen Betriebsrat der Möbelkette IKEA. Weil der Betriebsrat seine Zustimmung zur Kündigung allerdings verweigert hat, versucht das Möbelunternehmen die Kündigung nun vor dem Arbeitsgericht Regensburg durchzusetzen. Gewerkschafter:innen von ver.di solidarisieren sich. (…) Der Fall Doblinger ist keine Ausnahme. In zwei Handelsketten und einem Handelsverbund in Bayern gehen Filialleiter oder Geschäftsleitungen gegen aktive Gewerkschafter:innen vor, die sich aktiv an der Tarifrunde beteiligt und Warnstreiks mitorganisiert und koordiniert hätten: Neben Ludwig Doblinger bei IKEA Regensburg geht es um die Betriebsratsvorsitzende und als Mitglied im Aufsichtsrat von Mediamarkt tätige aktive Gewerkschafterin Maria Laube von der Mediamarkt-Filiale in Rosenheim und die ehemalige Betriebsratsvorsitzende und aktive Gewerkschafterin Neli Birks von Eurotrade in München. Eurotrade ist eine Tochter der Flughafengesellschaft FMG, die dem Freistaat Bayern, dem Bund und der Stadt München gehört und zuständig für 40 Geschäfte am Münchener Flughafen ist…“ Artikel von Gaston Kirsche erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – Ausgabe 1/2025
Warum wählen welche Arbeiter:innen eine rechtsextreme Perspektive? Vor den »Gegenstrategien« kommt die Analyse
„Die jüngsten Wahlergebnisse nicht nur in Brandenburg fallen eindeutig aus: Unter Arbeiter:innen sind besonders viele Wähler:innen von rechtsextremen Parteien. Auch der scheinbar nicht mehr aufzuhaltende Aufstieg der rechtsradikalen Parteien, die in den letzten 40 Jahren europaweit auf durchschnittlich 20 Prozent anwuchsen und inzwischen in zahlreichen europäischen Staaten wenigstens zu »Regierungsanwärtern« avancieren, beruht auf ei-nem besonders hohen Stimmanteil von lohnarbeitenden Menschen. Es wären gerade einstige Hochburgen der Arbeiterbewegung wie »Thüringen, Billancourt, Ostflandern oder die Vororte Wiens«, die in den letzten Jahren von den extremen Rechten geradezu erobert worden seien. Haben die Arbeiter:innen Europas die Seiten gewechselt? Erleben wir einen proletarischen Rechtsruck ähnlich dem der 1930er Jahre?…“ Artikel von Renate Hürtgen erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – Ausgabe 1/2025
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AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Initiative Grüne Gewerke, Bäuer*innenproteste
„Interview mit Wolf, einem in der FAU organisierten Saisonarbeiter in der Landwirtschaft in Ostdeutschland, vom Januar 2025. Wolf stellt die „Initiative Grüne Gewerke“ (IGG) vor und berichtet über die Bäuer*innenproteste. Er gibt einen Überblick über die Agrarbranche in Deutschland und über die Arbeitsbedingungen: Der Mindestlohn wird großflächig unterlaufen. Viele Arbeiter*innen schaffen es nicht bis zur Rente, weil sie schon vorher kaputtgearbeitet sind. Sehr lange Arbeitszeiten sind gang und gäbe. 60 oder 65 Stunden in der Woche sind in der Hauptsaison keine Seltenheit. In der migrantischen Arbeit sind die Bedingungen noch sehr viel schlimmer. Dort sind schlechte Unterbringung, Gewalt und Lohnraub an der Tagesordnung…“ Video bei labournet.tv (deutsch | 17 min | 2025)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600