Suche nach erfolgreicher Strategie: Die Mieterbewegung in Deutschland ist vielfältig und kreativ – auch notgedrungen

1. Juni 2024 in Berlin: Die Miete ist zu hoch! Demonstration gegen Mietenwahnsinn, Verdrängung und WohnungsnotEgal, ob Bestandshäuser oder Neubauten: Die Mieten steigen bundesweit immer weiter. Die Mieter*innenbewegung sucht seit langem nach Strategien, diesen Trend zu stoppen – bisher mit mäßigem Erfolg. (…) Wie andere Bewegungen hat auch die Mieter*innenbewegung derzeit mit einer Mobilisierungsschwäche zu kämpfen. Dennoch ist ihr Aktivitätsniveau hoch. Und da die Notlage vieler Mieter*innen bundesweit anhält, werden auch ihre Organisierungs- und Vernetzungsbemühungen weitergehen.“ Guter Überblick von Sebastian Bähr vom 11.10.2024 in ND online externer Link und ein Beispiel:

  • Mieterinitiativen: Haustürgespräche und Organisierung. Das »Kiezprojekt« unterstützt Mieterinitiativen beim Aufbau und im Arbeiten – mit Erfolg
    „… Dass es in der Siedlung schon vor den überhöhten Nachzahlungsforderungen eine Mieter*inneninitiative gab, ist kein Zufall. Das »Kiezprojekt«, eine Kooperation zwischen der aus der Kampagne Deutsche Wohnen und Co enteignen hervorgegangenen AG Starthilfe, des Berliner Mietervereins und der Plattform Movement Hub, hatte dort die Mieter*innen zusammengebracht. »Kiezprojekt« sei zu ihnen gekommen, berichtet Jahn. »Es hing mal ein Zettel im Treppenhaus mit der Einladung zu einer Mieterversammlung. Wenn es die nicht gäbe, wären wir heute nicht so weit«, sagt Jahn.
    Das »Kiezprojekt« folgt dem in der US-amerikanischen Gewerkschaftsbewegung entstandenen Konzept des transformativen »Community Organizing«. »Ganz konkret bedeutet das, wir gehen an die Haustüren und sprechen mit den Mieter*innen«, sagt Tanja Rakočević, eine von drei hauptamtlichen Mitarbeiter*innen. Man versuche, zusammen mit den Mieter*innen herauszufinden, was die Probleme sind, die es in den jeweiligen Siedlungen mit der Vermietung gibt. »Steigende Mieten, Modernisierungsankündigungen oder einfach bauliche Mängel. Es gibt wirklich von A bis Z sehr viele unterschiedliche Probleme, oft auch mehrere gleichzeitig«, sagt Rakočević. Welche, finde man erst heraus, wenn man von Haustür zu Haustür gehe.
    Das von der Robert-Bosch-Stiftung geförderte Projekt hat das Ziel, in ausgewählten Kiezen und Siedlungen Mieter*inneninitiativen aufzubauen
    …“ Artikel von David Rojas Kienzle vom 14.10.2024 in ND online externer Link

Für die Bewegungen siehe all die Dossiers in der Rubrik Commons und Recht auf Stadt

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=223692
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