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Aktive Mittagspause bei „Reporter ohne Grenzen“ für bessere Arbeitsbedingungen und ein deutlich verbessertes Tarifangebot
„Am Montag, dem 26. August 2024, haben die rund 45 Beschäftigten von Reporter ohne Grenzen e.V. in der Zeit von 12:30 bis 13:00 Uhr eine aktive Mittagspause durchgeführt. Mit dieser Aktion setzen sie ein starkes Zeichen für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen in der Organisation. Die Beschäftigten fordern von ihrem Arbeitgeber einen Tarifvertrag zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und ein deutlich verbessertes Angebot zu der 5. Tarifverhandlung am 03.09.2024. Die Beschäftigten hatten sich vorab mit einem offenen Brief an den Vorstand des Vereins gewendet. (…) „Die Beschäftigten von Reporter ohne Grenzen leisten einen wichtigen Beitrag für die Pressefreiheit. Sie verdienen dafür faire Arbeitsbedingungen“, sagt Jörg Reichel, Geschäftsführer der dju in ver.di Berlin-Brandenburg…“ Pressemitteilung der Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union bei ver.di vom 26. August 2024 – siehe die Forderungen und weitere Infos:
- Zu den Forderungen gehören unter anderem:
– Tarifierung der allgemeinen Arbeitsbedingungen u.a. Arbeitszeit, Urlaub, Kündigungsfristen, Freistellungen, Entgelt und Zuschläge.
– Entgelt: Eine spürbare Entgeltsteigerung in den kommenden drei Jahren, die sich an den Entgeltgruppen des TV-L orientiert. Zudem fordern die Beschäftigten die Einführung weiterer Entwicklungsstufen, um langjährige Erfahrung zu honorieren.
– Arbeitszeit: Eine schrittweise Reduzierung der derzeitigen 38,5-Stunden-Woche auf eine 32-Stunden-Woche (4-Tage Woche) bei vollem Lohnausgleich, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu ermöglichen. In einem ersten Schritt soll die reguläre Arbeitszeit um 1 Std. auf eine 37,5-Stunden-Woche verkürzt werden.
– Urlaub: 30 Tage Urlaub und 3 zusätzliche bezahlte freie Arbeitstage 24.12., 31.12. und der „Gründonnerstag“, um die Work-Life-Balance zu verbessern und die psychische Gesundheit der Beschäftigten zu stärken. - Tarifstreit bei Reporter ohne Grenzen: Gewerkschaft ruft zu »aktiver Mittagspause« auf
„Es wäre das erste Mal in der 30-jährigen Geschichte des Vereins »Reporter ohne Grenzen«: Die derzeit 47 Beschäftigen der deutschen Sektion könnten bald von einem Tarifvertrag profitieren. »Daran kommt der Verein nicht mehr vorbei«, schätzt Jörg Reichel, Gewerkschaftssekretär bei der Deutschen Journalisten Union (DJU) für Berlin-Brandenburg, im Gespräch mit »nd«. Über die Ausgestaltung gibt es allerdings noch keine Einigung zwischen der Gewerkschaft und der Geschäftsführung. Bislang gibt es lediglich ein Gehaltsmodell mit automatischen Stufensteigerungen, erklärt Maik Thieme, einer der Geschäftsführer bei der deutschen Sektion der internationalen Organisation, auf »nd«-Anfrage. Die Nichtregierungsorganisation setzt sich weltweit für Pressefreiheit und gegen Zensur ein. Die deutsche Sektion ist Teil der 1985 gegründeten internationalen Organisation »Reporters sans frontières« mit Hauptsitz in Paris. Sie ist organisatorisch und finanziell eigenständig. Die Geschäftsführung in Deutschland hatte sich vor knapp vier Monaten zu Verhandlungen bereit erklärt. Bislang ist aber noch keine Einigung erzielt worden, da auch nach der vierten Tarifverhandlungsrunde Ende Juli von der Arbeitgeberseite kein verbessertes Angebot vorgelegt wurde, erklärt Reichel. Vielmehr wolle die Geschäftsführung lediglich den Status quo mit einem Haustarifvertrag fortschreiben. (…) Die Organisation finanziert sich überwiegend über Spenden. Im Jahr 2023 verzeichnete der Verein Einkünfte in Höhe von knapp 3,5 Millionen Euro, ein Rückgang von zwei Millionen gegenüber dem Vorjahr. Zudem überstiegen die Ausgaben im vergangenen Jahr erstmals seit 2019 wieder die Einnahmen, um etwa 350 000 Euro, wie aus dem Jahresbericht der Organisation hervorgeht. Dabei machen die Personalkosten mit zwei Millionen den größten Teil der Ausgaben aus. Angesichts der derzeit angespannten finanziellen Lage des Vereins geht Verdi davon aus, dass die Geschäftsführung »uns nur minimal entgegenkommen wird, wenn überhaupt.« Um dennoch den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen, ruft Verdi für Montag zu einer ersten öffentlichkeitswirksamen Protestaktion in Form einer »aktiven Mittagspause« vor dem Vereinssitz in Berlin auf.“ Artikel von David Bieber vom 28. August 2024 in Neues Deutschland online