3. Konferenz der Vereinigung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) am 2./3.11.24 in Mainz: Die Gewerkschaften in Zeiten von Aufrüstung, rechten Regierungen und Sozialabbau

Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG)Der Rüstungshaushalt wächst, Sozialleistungen und Streikrecht werden in Frage gestellt. Die deutschen Konzerne geraten in der sich verschärfenden weltweiten Konkurrenz ins Hintertreffen, was nicht heißt, dass in Deutschland keine Profite mehr gemacht werden. Die Infrastruktur verfällt, jahrzehntelanges Desinvestment hat Kitas, Schulen, den öffentlichen Verkehr und das Gesundheitswesen an den Rand des Kollapses geführt – auf Kosten der Beschäftigten und der Nutzer*Innen. Die Pläne zur weitgehenden Suspendierung des Streikrechts haben bislang keinen Sturm der Entrüstung in den Gewerkschaftsführungen entfacht, der Widerstand aus den Zentralen war lahm und erinnerte eher an eine lästige Pflichtübung. Massenhafter bundesweiter Widerstand ist notwendig…“ So beginnt die Einladung bei der VKG externer Link, siehe neue Infos:

  • Bericht von der dritten Konferenz der VKG – Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften New
    „Am 2./3. November 2024 fand in Mainz die 3. Konferenz der VKG statt. Anwesend waren vorwiegend ver.di- und IGM-Mitglieder aus etwa einem Dutzend Städten. Die TeilnehmerInnenzahl war etwas geringer als beim letzten Mal (2022) (…)
    Am ersten Tag ging es in der Plenumsdiskussion nach zwei Einleitungsreferaten um Aufrüstung und Kriegsgefahr, Sozialabbau sowie um Angriffe auf gewerkschaftliche Rechte und Arbeitsplätze. Hier wurde die mangelnde Bereitschaft unserer Gewerkschaften beleuchtet, sich politisch gegen die starke Tendenz zu Militarisierung zu stemmen. Im Gegenteil, vor allem die IGM macht sich sogar für eine Unterstützung der Rüstungsindustrie stark (…)
    Im zweiten Teil des ersten Tages setzte sich die Konferenz kritisch mit der Tarifpolitik unserer Gewerkschaften auseinander. Dabei wurden vor allem die Abschlüsse der letzten Zeit kritisch bilanziert.
    Am zweiten Tag wurde parallel in drei Arbeitsgruppen getagt: Die AG 1 widmete sich dem Thema Klima und Klasse in Verbindung mit dem Thema Krise und Arbeitsplatzvernichtung in der Autoindustrie. Hier wurde vor allem unser Eingreifen in die – zu diesem Zeitpunkt noch laufende – Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie diskutiert und ein Flyer erarbeitete, der in den darauffolgenden Tagen in mehreren Städten verteilt wurde. Zweiter Schwerpunkt war die auf Subventionierung der Autokonzerne ausgerichtete Politik der Bundesregierung und der EU. Das völlige Abtauchen der IGM-Führung in dieser Auseinandersetzung und die Weigerung, den Kampf zur Verteidigung der Arbeitsplätze aufzunehmen, brachte uns zu dem Entschluss, in den kommenden Wochen ein Positionspapier zur Frage der notwendigen Konversion der Autoindustrie und des Kampfs zum Erhalt der Arbeitsplätze auszuarbeiten.
    Ein weiteres Ergebnis dieser Arbeitsgruppe war, dass wir eine Videokonferenz zur Auswertung der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie für den 10. Dezember (19.00 Uhr) anbieten (…)
    Es ist noch nicht gelungen, den Kreis der Interessierten an der Arbeit der VKG nennenswert zu erweitern (allerdings sind durchaus neue Kontakte entstanden). Aber die Diskussionen waren sehr konstruktiv und bereichernd für alle. Vor allem: Die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit hat sich sowohl im Ko-Kreis wie auch auf der Konferenz gefestigt…“ Bericht vom 15. November 2024 bei der VKG externer Link

  • Eine schwierige Schlüsselrolle: Was muss die VKG tun?
    Die Gewerkschaftsbürokratie verwaltet die Angriffe auf soziale Errungenschaften, die Stagnation und Reallöhne über die letzten Jahrzehnte fleißig mit. Als Resultat schwindet die Basis der Gewerkschaften kontinuierlich. Eine gewerkschaftliche Linke existiert nur in Form einer Apparatlinken und der wenigen verankerten Aktivist:innen, die meist mit einer politischen Gruppierung verbunden waren oder sind.  Die politische Linke ist – wie in jeder Frage – auch in der Gewerkschaftsfrage gespalten. Einige lassen sie mit den unterschiedlichsten Begründungen rechts liegen. Für sie sind die Gewerkschaften korrumpiert, stattdessen gilt es, Selbstorganisation abseits der etablierten Gewerkschaften aufzubauen durch kleine Basisinitiativen oder neue Gewerkschaften. Andere halten eine Intervention in die Gewerkschaften für wichtig, akzeptieren aber den Spielraum, den ihnen die Bürokratie lässt, verhalten sich also überwiegend wie die Apparatlinke. Wieder andere halten eine wie auch immer geartete oppositionelle Basisarbeit für nötig, nicht aber die Kooperation mit anderen – sei es aus Sektierer:innentum oder dem Unverständis für die Bürokratie als Kaste und nicht zufällige Formation von opportunistischen Individuen. Die Vernetzung für Kämpferische Gewerkschaften VKG ist in diesem Schaufenster sicher eine der kleinsten Formationen: eine Sammlung von Gruppierungen und Individuen, die die Erkenntnis teilen, dass erstens die Bürokratie/Führung der Gewerkschaften ein Problem für diese darstellt und für eine andere Politik eine Bündelung der Kräfte nötig ist. (…) Die VKG ist keine klassenkämpferische Basisbewegung, noch nicht mal eine verankerte Gewerkschaftsopposition. Aber sie kann helfen, antibürokratische Gewerkschafter:innen zu sammeln und Basisgruppen zu bilden. Es ist niemand sonst da, der/die das übernehmen kann oder würde. Eine neue Generation von gewerkschaftlichen Kämpfer:innen muss von einem bewussten Eingreifen der jetztigen aus entwickelt werden. Deswegen reicht eine reine Vernetzung zwischen den beteiligten Gruppen nicht aus. Es braucht offene Absprachen, wie wir gemeinsam gegen die Bürokratie einschließlich des linken Apparatflügels intervenieren wollen, wenn wir Erfolg mit unseren Initiativen haben wollen. Darüber hinaus gilt es, Material zu erstellen, das von von Kolleg:innen direkt genutzt werden kann…“ Beitrag von Mattis Molde in Neue Internationale 287, November 2024 der Arbeiter:innenmacht externer Link
  • Vier Vorschläge an die Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG)
    Am Wochenende findet die Konferenz der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) statt. Wir möchten dafür vier Kampagnenvorschläge einbringen: Kampf um den Erhalt aller Jobs bei VW, Stopp der Krankenhausreform, Solidarität mit Palästina, Kontrolle der Waffenexporte an den Häfen…“ Beitrag von Dustin Hirschfeld und Marius Rabe vom 01.11.2024 bei Klasse gegen Klasse externer Link
  • Bitte bis 20. Oktober anmelden zur Konferenz der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften am 2./3. November in Mainz
    Damit wir einen Überblick über die Teilnehmerzahl, die Übernachtungen und die Essensanzahl bekommen, bitten wir euch, dass ihr euch bis spätestens 20. Oktober anmeldet unter: info@vernetzung.org …“ Erinnerung samt Anmeldeformular vom 13. Oktober 2024 bei der VKG externer Link, es gibt aber auch den Anmeldebogen externer Link
  • Siehe den Flyer mit Programm externer Link

Siehe zuletzt das Dossier zur VKG-Konferenz 2022: Gewerkschaftliche Strategien gegen Lohnverzicht, Sozialkahlschlag und Aufrüstung am 8./9. Oktober in Frankfurt

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=222611
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