„Linie 5“: Eine Nazi-Kneipe mitten in Bochum outet sich mit Neonazi-Konzert am 22.06.2024

Dossier

Antifaschistische Linke Bochum deckt auf: Nazi Hannes Ostendorf in der Kneipe „Linie 5“Am Samstag, den 22.06.2024, fand ein Rechtsrock Konzert in der Kneipe Linie 5 an der Oskar-Hoffmann-Straße statt. Ab ca. 17:30 Uhr sammelten sich immer mehr Personen mit einschlägiger Kleidung der rechten Szene vor der Kneipe Linie 5. Insgesamt kamen ca. 50 Personen zusammen. (…)Die Polizei löste ab 20:30Uhr die Veranstaltung auf. Dass die Linie 5 Austragungsort eines Rechtsrock Konzert wurde ist wenig erstaunlich. Seit dem Pächter:innen Wechsel im Jahr 2021 wird die Kneipe regelmäßig von rechten Hools und Menschen mit einschlägiger Kleidung der rechten Szene besucht. Auch wenn Demonstrationen die Kneipe passierten, kam es immer wieder zu Pöbeleien gegen die Demoteilnehmenden. Dass in der Bochumer Innenstadt eine Kneipe ein Rechtsrock Konzert ausübt, ist jedoch neu und wird sicherlich im Viertel Wellen schlagen…“ Mit vielen Fotos belegte Meldung von Antifaschistische Linke Bochum vom 23. Juni 2024 externer Link, siehe mehr Infos und die Gegenwehr:

  • Endstation für die Betreiber:innen der Linie 5 – die antifaschistische Nachbarschaft „Klare Linie gegen Rechts in Bochum“ feiert!New

    In der Kneipe “Linie 5” ging gestern noch einmal die Lichter an und erst ärgerten sich Nachbar:innen, dass ihre Eckkneipe schließt, später kamen einschlägig bekannte Nazis, die Abschied von der Kneipe nahmen. Gegenüber – vor dem BOGESTRA-Verwaltungsgebäude – feierten bis zu 150 Teilnehmer:innen auf einer Kundgebung, dass es gelungen ist, einen entstehenden Nazi-Treff dicht zu machen. Die Polizei trat völlig überdimensioniert mit einer Hundertschaft und einem riesigen Fahrzeugpark auf, blieb aber friedlich und freundlich. Die Begrüßungsrede externer Link und die Dankrede an die großartige Nachbarschaft externer Link.“ Meldung vom 21.12.24 bei bo-alternativ externer Link mit einigen tollen Fotos
  • Die Nachbarschaftsinitiative und Antifa in Bochum haben es geschafft: Kneipe „Linie5“ schließt am 31.12.24! Wir haben es geschafft! #Linie5 schließt am 31.12.24!
    Mit dem Pachtende zum Jahreswechsel geht endlich eine Ära zu Ende – und es ist wieder Raum vorhanden um eine traditionsreiche #Bochum’er Kneipe zu schaffen, in der Vielfalt und Miteinanderander an erster Stelle stehen!
    Tweet von Antifaschistische Linke Bochum vom 25. Okt. 2024 externer Link auch mir Verweis auf:

  • Bochum: „Das hast du nun davon!“. Die „Linie 5“ ist kein unschuldiger Treffpunkt, sondern ein Ort, an dem sich die rechtsextreme Szene sicher und ungestört fühlt
    Die Stadt Bochum steht weiterhin in der Verantwortung, endlich konsequent zu handeln
    Immer wieder tauchen neue Informationen und Beweise auf, die das Ausmaß der extrem rechten Vernetzung und die bewusste Verharmlosung durch die Betreiber*innen offenlegen. Jüngst ist ein Musikvideo des Frontsängers der Rechtsrockband „Kategorie C“, Hannes Ostendorf, aufgetaucht, das deutlicher nicht sein könnte. Veröffentlicht wurde das Video am 16. Juni auf seinem Telegram-Kanal und zeigt Ostendorf in der „Linie 5“ gemeinsam mit weiteren rechtsextremen Hooligans aus Düsseldorf. Besonders brisant: Das dokumentierte Konzert von Ostendorf in der Linie 5 fand erst am 22. Juni statt. Dies beweist, dass Ostendorf regelmäßig in der Kneipe verkehrte und dass die Behauptungen der Betreiberinnen, die Band sei „Unbekannt“ gewesen, nicht haltbar sind. Die Linie 5 ist seit der Übernahme durch die neuen Betreiberinnen ein fester Bestandteil der rechten Szene. (…) Weitere Recherchen zeigen, wie tief und langwierig die Verbindungen zur rechten Szene sind. (…) Der Mann von Monja Oberfeld, Marco ist derzeit offenbar Teil der Rockerclique „O.A.O.V.“, zu der auch Thorsten Sallay gehört, der bereits mehrfach erwähnte bekannte Akteur der rechten Hooligan-Szene. Dies belegen Accessoires dieser Gruppierung in seiner Wohnung. (…) Die Enthüllungen der letzten Wochen und der zunehmende Druck aus der Öffentlichkeit scheinen auch innerhalb der rechten Szene und der „Linie 5“ zu Spannungen zu führen. Uns wurden ein Chatverlauf zugespielt, den wir hier veröffentlichen. (…) Immer mehr Fakten liegen auf dem Tisch. Die „Linie 5“ ist kein unschuldiger Treffpunkt, sondern ein Ort, an dem sich die rechtsextreme Szene sicher und ungestört fühlt. Die beiden Betreiber*innen mitsamt ihren Partnern sind seit Jahren Teil der Szene und können selbstverständlich kein Interesse daran zu haben, sich von dieser Szene zu distanzieren. Die Stadt Bochum steht weiterhin in der Verantwortung, endlich konsequent zu handeln. Die Nachbarschaft hat bereits angefangen, sich zu wehren – es ist Zeit, dass die Stadt und ihre Behörden folgen.“ Update III zur Linie 5 der Antifaschistischen Linke Bochum vom August 2024 externer Link
  • Ein Viertel wehrt sich gegen rechts: In Bochum wollen Anwohner eine Nazi-Kneipe loswerden
    Das Bochumer Alsenstraßen-Viertel gehört zu den beliebten Wohnorten von Akademiker*innen, Alternativen und Linken in der Ruhrgebietsstadt. Man lebt dort nett zusammen, hat ein Stadtteilwohnzimmer, der Hauptbahnhof liegt vor der Tür, zur Ruhr-Universität ist es mit dem Fahrrad oder der U-Bahn nicht weit. Doch seit knapp anderthalb Monaten ist die Wohlfühlatmosphäre im Stadtteil getrübt. Am 22. Juni fand in der Kneipe »Linie 5« am Rand des Viertels ein extrem rechtes Konzert statt, das von der Polizei aufgelöst wurde. Was genau in der Gaststätte stattgefunden hat, dazu gibt es unterschiedliche Interpretationen. (…) Reaktionen auf das extrem rechte Event folgten schnell. Die Bochumer Fiege-Brauerei entfernte nach wenigen Tagen ihre Außenwerbung an der »Linie 5«. Die Geschäftsführung der Brauerei teilte mit, sie stehe »für ein Miteinander in Vielfalt, Toleranz und Respekt« und »jeglichem extremen Gedankengut entgegen«. Jetzt, einige Wochen später, entfernte auch die Duisburger Köpi-Brauerei ihre Werbung an der Kneipe und beendete die Geschäftsbeziehungen. Hinweise von Verbraucher*innen und Mitarbeiter*innen hätten sie zu diesem Schritt bewogen, teilte die Brauerei mit. Auch antifaschistische Reaktionen blieben nicht aus, Graffiti an der Fassade der »Linie 5« forderten Nazis dazu auf, sich zu »verpissen«. Nach den Graffiti schloß die »Linie 5« für einige Tage und in der Lokalpresse waren zahlreiche Beteuerungen der Wirt*innen zu hören, dass man nicht rechts sei. Bekundungen, die offenbar nicht viel mehr als Lippenbekenntnisse waren. Bei der »Wiedereröffnung« der Kneipe zeigten zahlreiche Akteure aus der extremen Rechten Präsenz. Ein Mitorganisator der »Hooligans gegen Salafisten« war dort genauso zu Gast wie Mitglieder von Rockergruppen. (…)
    Auch Anwohner*innen ist das Treiben in der »Linie 5« ein Dorn im Auge. Zu einem spontanen Treffen vor einer Woche kamen rund 50 Menschen. Am vergangenen Freitag protestierten etwa 80 unter dem Motto »klare Linie gegen rechts« vor der Kneipe. Die Anwohner*innen beklagen, dass sich Pöbeleien und Nazi-Schmierereien in ihrem Viertel häufen. Sie sehen darin die Strategie, einen Angstraum zu schaffen, in dem sich politische Gegner*innen und Unbeteiligte nicht mehr äußern. Andere befürchten Angriffe auf international Studierende. Die Nachbar*innen wollen nun weiter auf das Treiben rund um die rechte Kneipe aufmerksam machen. Ihr Ziel, die »Linie 5« soll wieder eine normale Eckkneipe werden, in der »sich alle Menschen wohlfühlen«.“ Artikel von Sebastian Weiermann vom 30.07.2024 in ND online externer Link, siehe auch:

    • Update II zur Linie 5: „Nein, wir sind keine Nazis.”
      „… Die Bochumer Polizei, die seit Jahren weiß, dass in dieser Kneipe rechtes Publikum verkehrt, gibt sich seltsam wortkarg und ahnungslos (“Schauen wir mal”), dabei baut sie bei jeder Demonstration, die sie dem politisch linken Spektrum zuordnet, eine Wagenburg vor der Linie 5 auf, um die Demonstration zu schützen. Dies geschieht bei keiner anderen Kneipe in der Innenstadt. Lediglich die Bezirksbürgermeisterin nimmt die Sorgen der Anwohner*innen und die Faktenlage momentan ernst. Auch die Brauereien Fiege und König Pilsener haben aufgrund der Recherche-Ergebnisse gehandelt. Dass die rechte Szene mitten in der Bochumer Innenstadt ein überregionales Nazikonzert veranstaltet ist ein Gradmesser für die Lage in diesem Land, die von vielen als “Rechtsruck” bezeichnet wird und gegen den Anfang des Jahres mehrere Millionen Menschen bundesweit auf die Straße gingen. Wenn sich Neonazis nun durch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung derartig ermutigt und sicher fühlen, müssen jene gesellschaftlichen Kräfte gestärkt werden, die aus Überzeugung dagegen aufstehen. (…)
      In der Nacht des 20.07.2024 tauchte eine Nazischmiererei in der Alsenstraße auf, wovon Anwohner*innen der Presse und uns ein Foto schickten. Wir veröffentlichen dies nun, denn es dokumentiert den Versuch rechter Raumnahme. Nachdem sie in der Kneipe entlarvt wurden, gehen sie nun offenbar zum Gegenangriff über. Der in der Neonaziszene bekannte Zahlencode 444 steht dabei für den 4. Buchstaben im Alphabet, also DDD (= Deutschland den Deutschen), SS ist die Schutzstaffel der NSDAP. Eine klarer Einschüchterungsversuch, der der Nachbarschaft gilt, jedoch offenbar seine Wirkung verfehlte, denn diese versammelte sich am letzten Freitag mit 80 Personen vor der “Linie 5” um ein Zeichen zu setzen. Die dortigen Anwohner*innen nehmen nun jedenfalls ihr Schicksal selbst in die Hand. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!Meldung vom 31. Juli 2024 bei Antifaschistische Linke Bochum externer Link
  • „Klare Linie gegen Rechts“: 80 Anwohner:innen fordern Aus für rechtsextremen Szenetreffpunkt
    Etwa 80 Anwohner:innen zogen heute vor die Kneipe „Linie 5“ in Bochum, um den Betreiberinnen klarzumachen, dass ihre rechtsextreme Agenda unerwünscht ist. Sie machten es sich auf den nahegelegenen Sitzgelegenheiten gemütlich und zeigten damit, wie sie sich eine lebendige und offene Kneipenkultur im Viertel vorstellen. Ein Teilnehmer sagte: „Wir sind viele und wir werden weiter machen, bis die Rechtsextremen unseren Stadtteil verlassen haben.“
    Klare Linie gegen Rechts schreibt: »Vor drei Jahren wechselten die Betreiber:innen der „Linie 5“ und bauten diese zu einem Treffpunkt der rechtsextremen Szene in unserem Stadtteil aus. Zunehmend offener trugen die Besucher:innen der „Line 5“ szenetypische Kleidung und zeigten szenetypische Erkennungscodes. Die Betreiber:innen selbst sind das Problem. Sie sind Teil der rechten Szene, tragen Szenekleidung und Tattoos und haben langjährige, persönliche Kontakte zur Szene. Anwohner:innen waren entsetzt, als vor wenigen Wochen ein Konzert oder Liederabend der rechtsextremen Band „Kategorie C“ dort stattfand. Anwohner:innen konnten die Lieder der rechtsextremen Band hören und der Sänger der Band, Hannes Ostendorf, wurde vor Ort erkannt. Seitdem zeigen weitere Mitglieder der rechtsextremen Szene, dass sie die „Linie 5“ unterstützen, und posieren offen vor dem Lokal. Daraufhin gründete sich spontan die Anwohner:inneninitiative „Klare Linie gegen Rechts“, um für einen offenen und toleranten Stadtteil einzutreten. Zu einem ersten Treffen kamen über 50 Anwohner:innen jeden Alters zusammen, um ihre Sorgen und Ängste auszudrücken, Erfahrungen zu teilen und aufzuklären. Die Gruppe vernetzte sich, um gemeinsam zu handeln und ihren Forderungen nach einer offenen und respektvollen Gesellschaft Ausdruck zu verleihen. Die Initiative plant vielfältige Aktionen gegen die aktuellen rechtsextremen Umtriebe, möchte aber auch eigene Aktionen für die Anwohner:innen im Stadtteil organisieren. Wir, die „Klare Linie gegen Rechts“, fordern: den rechtsextremen Treffpunkt „Linie 5“ dichtmachen!„…“ Meldung vom 27.07.24 bei bo-alternativ externer Link
  • Update zur Linie 5: „Wir sind nicht rechts…
    wir sind nur unpolitisch“, könnte es demnächst mal wieder heißen. Ein Spruch den man häufig wiederfindet, wenn auf rechte oder menschenverachtende Agitation oder Strukturen hingewiesen wird. Nun geht man in der Regel davon aus, dass die Fotobelege des 23. Juni von der Linie 5 ausreichen sollten. Auch da selbst die Polizei bestätigte, dass sich dort Personen des „rechten Spektrums“ getroffen hatten. Diese hatte das Konzert der Neonazis mit einem Großaufgebot aufgelöst und die Personen kontrolliert. Vielleicht suchen die Betreiber:innen auch nur eine sprachliche Lücke in den bisher getätigten Veröffentlichungen. Reibt man sich zu sehr an dem Begriff Konzert auf? Eventuell war es auch nur ein Liederabend mit Hannes Ostendorf. Wie auch immer. Er war anwesend an einem Tag als im Emsland ein Konzert von Kategorie C stattfinden sollte, welches untersagt wurde. Anwohner:innen konnten bekannte Lieder der Band Kategorie C vernehmen. Dass die Lokalpresse trotz der Fakten die Erzählungen der Betreiber:innen wiedergibt, ist hochgradig problematisch und wird von der Betreiberin und ihren rechten Kreisen als direkte Rückendeckung verstanden. Wir wollen aber noch einmal nachhelfen…“ Meldung vom 23. Juli 2024 bei Antifaschistische Linke Bochum externer Link

Siehe mehr Berichte dazu auf der Homepage von Antifaschistische Linke Bochum externer Link und die Nachbarschaftsinitiative „Klare Linie gegen Rechts“ externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=222133
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