Sebastian Hotz (El Hotzo): Dank rbb „Deutschlands schnellster Erwerbsloser“ nach rechtem Kulturkampf

Dossier

KORREKT oder WEG! (mit Sebastian "El Hotzo" Hotz): Quiz vom 09.04.2023 beim ZDF (Reihe "World Wide Wohnzimmer")

KORREKT oder WEG! (mit Sebastian „El Hotzo“ Hotz): Quiz vom 09.04.2023 beim ZDF (Reihe „World Wide Wohnzimmer“)

Bissige Bemerkungen ist man von Sebastian Hotz gewohnt. Ein Witz über das Trump-Attentat kostete ihn jedoch seinen Job beim RBB. Der letzte Bus und Donald Trump hätten eine Sache gemeinsam, twitterte der 28-jährige Comedian Sebastian Hotz nach dem Attenat auf den ehemaligen US-Präsidenten und erneuten Kandidaten. »Leider knapp verpasst«, so die Pointe des inzwischen gelöschten Beitrags. In den Augen vieler Menschen verpasste er damit vor allem die Grenzen des guten Geschmacks. Der RBB beendete daraufhin sogar die Zusammenarbeit mit ihm. Bislang moderierte Hotz dort eine Sendung. (…) Gewohnt humorvoll reagierte er über Instagram auf die »medial beleuchtete Situation«, und zwar mit einem »ausführlichen Statement« – das entpuppte sich aber als Link zur Spendenseite der Menschenrechtsorganisation Medico International.“ Artikel von Anton Benz vom 16.07.2024 in ND online externer Link („El Hotzo: RBB beendet Zusammenarbeit mit Sebastian Hotz“) und mehr dazu:

  • RBB begründet: Darum trennen wir uns von „El Hotzo“, aber nicht von Dieter Nuhr: „nicht vergleichbar“ New
    Wegen seiner Aussagen zum Trump-Attentat hat der RBB die Zusammenarbeit mit dem Satiriker „El Hotzo“ beendet. Auch der Kabarettist Dieter Nuhr war zuletzt mit umstrittenen Aussagen aufgefallen – der Sender erklärt jetzt, warum er beide Fälle nicht für vergleichbar hält. (…)
    In sozialen Medien wurde die Entscheidung teils kritisiert – und die Frage aufgeworfen, warum der Sender nicht auch die Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten Dieter Nuhr beende. Nuhr hatte Anfang Juni in seiner Sendung „Nuhr im Ersten“ gesagt: „Was sind das für Menschen, die mit einem Messer aus dem Haus gehen? Sollte man solche Leute nicht besser einschläfern lassen?“ Er fügte hinzu, es sei „ein bisschen schwer, darüber zu reden, weil die Anzahl der Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund hoch ist“.
    Auf Anfrage des NDR-Medienmagazins „Zapp“ nahm der Sender zu den Aussagen von Hotz und Nuhr Stellung. „Aus unserer Sicht sind diese Äußerungen nicht vergleichbar“, erklärte der RBB. „Dieter Nuhr spricht von einer anonymen Menge, der Kommentar von Sebastian Hotz unterstützt eine ganz konkrete Gewalttat gegen einen ganz konkreten Menschen“, hieß es in der Begründung, die „Zapp“ auf X veröffentlichte. Der Sender begründete weiter: „Die Gefahr dort [bei dem Attentat auf Donald Trump, Anm. d. Red.] war real, es ist ein Mensch ums Leben gekommen. Das ist aus unserer Sicht ein anderer Inhalt als bei Dieter Nuhr.“ Der Sender trete für den freiheitlichen, demokratischen Dialog ein, „für menschlichen, fairen Umgang, ohne Beschimpfungen, Beleidigungen und ganz sicher ohne Gewalt“. Wie „Zapp“ weiter erklärte, stehe im RBB-Staatsvertrag, dass der RBB Integration „in Frieden und Freiheit fördern“ und Diskriminierung entgegenwirken soll. „Fraglich bleibt, wie das zu den Aussagen Dieter Nuhrs passt“, heißt es in dem Tweet von „Zapp“
    .“ Meldung vom 24.07.2024 bei RND externer Link mit entsprechenden Einblendungen, siehe:

    • Warum beendet der rbb die Zusammenarbeit mit @elhotzo,  aber nicht mit @dieternuhr? Diese Frage wurde hier in den vergangenen Tagen immer wieder diskutiert. Wir haben den rbb dazu befragt.“ Tweet von ZAPP Medienmagazin vom 23.7.24 externer Link mit Video
  • Zur Überschrift:
    • Ich bin Deutschlands frechster Arbeitsloser“ Tweet von @elhotzo vom 16.7.24 externer Link
    • rbb beendet Zusammenarbeit mit Sebastian Hotz
      Der rbb hat entschieden, die Zusammenarbeit mit Sebastian Hotz alias „El Hotzo“ bei Fritz bis auf Weiteres zu beenden. Er wird die Sendung „Theoretisch cool“ nicht mehr moderieren. Der rbb reagiert damit auf die von Sebastian Hotz nach dem Attentat auf Donald Trump veröffentlichten Posts auf der Plattform „X“. rbb-Programmdirektorin Katrin Günther: „Seine Äußerungen dort sind mit den Werten, für die der rbb einsteht, nicht vereinbar. Wir beenden daher die Zusammenarbeit ab sofort bis auf Weiteres und haben den Autor entsprechend unterrichtet.“ Pressemitteilung vom 16.7.2024 externer Link
  • Es wird munter weiter gecancelt:
    • Das Buch „Yes we cancel – wie der Kulturkampf unsere Demokratie gefährdet“ sollte am 20. August erscheinen, der Bastei-Lübbe-Verlag hat das Buchprojekt gekündigt, siehe den Tweet von @elhotzo vom 17.7. externer Link
    • Nach Empörung über Tweets: ARD sagt Auftritt ab: „El Hotzo“ kommt heute Abend nicht nach Nürnberg
      Paukenschlag der ARD: Der Sender sagt den für Donnerstagabend geplanten Auftritt des Satirikers „El Hotzo“ ab. Zuvor hatte sich der Druck auf Sebastian Hotz erhöht, selbst Elon Musk schaltete sich ein. Der Abend war schon lange ausverkauft – nun fällt er ins Wasser: Am Donnerstag, 18. Juli, sollte „El Hotzo“ zusammen mit der jungen Kolumnistin und Schriftstellerin Sophia Fritz im Literaturhaus Nürnberg auftreten. Trotz der harschen Reaktionen gegen den in Forchheim geborenen 27-Jährigen hielt der Sender lange an der seit geraumer Zeit ausgebuchten Veranstaltung fest. Der von Mona Ameziane moderierte Live-Talk im Rahmen der ARD-Buch-Lounge versprach ja auch ein spannender Abend zu werden. Doch dann kam am Donnerstagmorgen die Absage des Senders. „Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat ARD Kultur entschieden, die für heute (18. Juli) geplante Buch-Lounge abzusagen. Wir bitten dafür um Verständnis“, heißt es in der offiziellen Stellungnahme des Senders…“ Artikel von André Ammer und Alexander Jungkunz vom 18.7.202 in Nürnberger Nachrichten externer Link
  • Nach Rausschmiss beim rbb: Solidarität mit El Hotzo!
    Der Rausschmiss von El Hotzo beim rbb wegen satirischen Tweets, die wenig Mitleid mit Donald Trump zeigten, belegt mal wieder, dass linke Stimmen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht erwünscht sind…“ Beitrag von Niklas Klement vom 16.07.2024 bei Klasse gegen Klasse externer Link – bei dju oder djv bislang nichts gefunden, auch nicht bei rbb-Freien
  • Die RBB-Fälle Ken Jebsen und El Hotzo: Es regieren Schwarz und Weiß
    Wie sich die Zeiten ändern: Ken Jebsen bekam Bewährung, dann die Kündigung. El Hotzo bekam gleich die Kündigung.
    Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat die Zusammenarbeit mit dem Comedian Sebastian Hotz alias El Hotzo beim Jugendsender Fritz wegen dessen Äußerungen auf der Plattform X zum Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump beendet. Hotz werde die Sendung „Theoretisch cool“, die mehrmals im Jahr ausgestrahlt wird, nicht mehr moderieren. (…)
    Trennung von Ken Jebsen
    2011 hieß die RBB-Programmdirektorin Claudia Nothelle. „Der Sender hat Herrn Jebsen gegen den Vorwurf verteidigt, er sei Antisemit und Holocaust-Leugner“, teilte Nothelle damals mit. „Allerdings mussten wir feststellen, dass zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des RBB entsprachen.“
    Der Sender trennte sich vom Radio-Fritz-Moderator Ken Jebsen.
    „Ich weiß, wer den Holocaust als PR erfunden hat“, hatte Jebsen in einer publik gewordenen Mail an einen Hörer geschrieben. er RBB reagierte, es wurden mit Jebsen (Verhaltens-)Regeln für seine Sendung „Ken FM“ bei Radio Fritz vereinbart. Jebsen bekam Bewährung, er sendete wieder, dann wurde er endgültig rausgeworfen, er hatte nach RBB-Ansicht die vereinbarten „Spielregeln“ verletzt.
    Das alles passierte 2011. Jetzt, 2024, ging alles viel schneller. Wurden Ken Jebsen antisemitische Äußerungen in seiner Rolle als fester Fritz-Moderator zugeschrieben, hat El Hotzo seinen plumben Trump-Tweet auf seinem X-Kanal abgesetzt. El Hotzo hat als freier Mitarbeiter für den RBB gearbeitet.
    Kündigung ohne Bewährung
    Ken Jebsen bekam Bewährung, dann die Kündigung. El Hotzo bekam gleich die Kündigung. Hatte der RBB bei Jebsen noch gezögert, hat er bei El Hotzo nicht lange gefackelt…“ Beitrag von Joachim Huber vom 17. Juli 2024 in Flurfunk externer Link, siehe auch:

    • „#ElHotzo wird vom #rbb freigestellt, aber ein #DieterNuhr bleibt fein weiter auf Sendung in der #ARD
      #FindeDenFehler
      Post von Stefan Huebner vom 17.7.24 auf bsky externer Link – stellvertretend für viele weitere Hinweise auf sehr unterscheidliche Behandlung
  • Es kann halt wirklich nicht sein, wie wenig Menschen erkennen dass es sich bei der El Hotzo-Sache um rechten Kulturkampf handelt.
    An dem aktuellen Diskurs um El Hotzo lässt sich ziemlich genau nachvollziehen, wie hervorragend die rechte Empörungsmaschine funktioniert – und wie bereitwillig vor ihr eingeknickt wird.
    Es geht den Akteur*innen, die sich gerade von der bürgerlichen Mitte bis zum rechten Rand gerade darüber echauffieren, dass Hotz einen Witz über das missglückte Attentat auf Trump gemacht hat nämlich nicht darum, dass für einen gesitteten Diskurs einzutretem oder Gewalt zu verurteilen – ich meine, schaut euch doch an von wem dieser Shitstorm initiiert worden ist.
    Es geht um einen Kulturkrieg.
    Die ganze Sache funktioniert folgendermaßen:
    El Hotzo ist ein relativ reichweitenstarker Linker. Und er arbeitet gelegentlich für den ÖRR, der ohnehin ein Feindbild im Auge der Rechten ist weil (paraphrasiert) „Wir von unserem hart verdienten Geld  Steuern für Jan Böhmermann zahlen müssen und der ist linksradikal!!!“.
    El Hotzo schreibt zu einem Zeitpunkt, an dem die Gemüter ohnehin schon aufgrund der politisch drastischen Situation ziemlich erhitzt sind, einen Tweet, in dem er ausdrückt, dass es gar nicht so schlecht wäre, wenn Faschisten sterben und macht einen Witz über den missglückten Anschlag auf Donald Trump.
    Nun kann man darüber diskutieren: wer entscheidet, was ein Faschist ist (Einstiegsliteratur wären zum Beispiel Umberto Eco oder Zeev Sternhell)? Und darf von dieser Entscheidung aus dann auch der Tod gewünscht werden? Und wäre die Welt eine bessere, wenn jemand wie Donald Trump – der offen damit kokettiert hat, die Demokratie in den USA aushöhlen zu wollen und keinen Hehl daraus macht, dass unter seiner Regierung eine sichere und freie Existenz für Migrant*innen, Linke, queere Menschen, Frauen, arme Menschen  nicht mehr möglich wäre – nicht mehr unter uns weilen würde? Und wäre da der versuchte Mordanschlag das richtige Mittel?
    Alles Punkte, über die man reden kann.
    Aber das ist ja nicht im Sinne derjenigen, die sich gerade über El Hotzo aufregen.
    Ironischer Weise sind die Personen, die gerade den Diskurs so anführen, diejenigen, die ansonsten gerne von „Meinungsfreiheit“ schwadronieren (vor allem die libertäre und Springer-Fraktion), oder diejenigen, die sich selbst in Sachen Hassrede und Menschenverachtung regelmäßig sehr weit aus dem Fenster lehnen.
    Und die entdecken plötzlich scheinbar ihre Sensibilität. Zufall?
    Natürlich nicht. Es geht hier darum, gezielt einen Shitstorm zu initiieren, der die bürgerliche Mitte bis Rechtsaußen vereint. Angriffe gegen Antifasch*innen fungieren, ähnlich wie Angriffe gegen queere Aktivist*innen, Klima-Aktivist*innen, Feminist*innen, sozial abgehängte Menschen, Geflüchtete, Rom*nja/Sinte*zze, etc., als Radikalisierungsfaktoren. Ressentiments gegen diese Menschen können gesellschaftlich ziemlich offen ausgelebt werden. Antikommunismus – und letztendlich wird der hier bedient – ist immer wieder Bindeglied zwischen Mitte und dem rechten Rand.
    Es geht hier um einen Kulturkrieg.
    Es geht darum, dass rechte Akteur*innen die Empörungsmaschine gezielt so lange zu anheizen, bis sie von selbst anläuft und sich die gezielt gesteute Wut verselbstständigt.
    Es geht darum, Empörung über die ~gewaltbereite Linke~ zu schaffen.
    Es geht darum zu vermitteln: „Linke Journalist*innen, wir sehen euch. Passt lieber ganz genau auf, was ihr sagt, sonst könnt ihr die*der nächste sein, an der*dem wir ein Exempel statuieren“.
    Es geht darum, als links markierte Menschen dazu zu bringen, sich selbst zu zensieren, aus Angst einen Shitstorm loszutreten.
    Das Ziel ist die Diskursverschiebung.
    Und bürgerliche Medien SPIELEN DIESES SPIEL IMMER WIEDER MIT. Obwohl inzwischen eigentlich bekannt sein sollte, wie das rechte Shitstorm-Playbook funktioniert.
    Vertreter*innen der Rechten geben tagtäglich öffentlich Aussagen von sich, gegen die der Tweet von El Hotzo wie ein Kindergartenreim wirkt.
    D
    ie Empörung darüber hält sich sehr viel mehr in Grenzen.
    Über die tagtägliche und wirklich tödliche Gewalt, die die herrschende Politik zur Folge hat – Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, Obdachlose die auf der Straße erfrieren, queere Menschen, die in den Suiz*id getrieben werden, Frauen, die keinen Platz in Frauenhäusern finden und letztendlich von ihren Partnern erm*rdet werden – wird sich noch weniger echauffiert.
    Neonazis wünschen El Hotzo gerade den Tod, spucken die ekligsten Gewaltfantasien ins Internet, veröffentlichen private Information. Und die Personen, die sich so sehr über den ursprünglichen Tweet empört haben, finden auch *das* weniger schlimm.
    Plattformen wie Telegram oder Twitter bedienen aufgrund ihrer Struktur permanent Affekte. Sie verlangen immer wieder Interaktion, bei jedem Like kickt das Dopamin, es ist einfach, sich in bestimmte „Gefühlswelten“ treiben zu lassen. Nicht zufällig sind diese Gefühle ganz oft negativ: Ekel, Empörung, Wut, Hass. Und diese Plattformen funktionieren massenpsychologisch: es ist einfach, sich an El Hotzo abzuarbeiten, sich darüber zu freuen, dass er seinen Job verloren und man selbst dazu beigetragen hat weil man AUF DER RICHTIGEN SEITE steht. Dass es Rechten darum geht, die Existenz eines Menschen zu zerstören, wird im Massentaumel der moralischen Überlegenheit egal.
    Die Struktur sozialer Medien unterstützt Nutzer*innen dabei, sich von den eigenen Handlungen und deren Konsequenzen emotional abzugrenzen.
    Es ist verkürzt, sich an dem Tweet aufzuhängen – wer das macht, lässt sich gerade vor den Karren eines rechten Kulturkriegs spannen. Es geht darum, die Mechanismen hinter dieser Empörung zu erkennen.
    Klar kann man den Tweet oder El Hotzo kritisieren – ich selbst habe auch ein Problem mit seinem Kokettieren mit israelfeindlichen Positionen.  Aber all das kann warten, wenn er nicht mehr IN DIESEM BRUTALEN AUSMASS bedroht wird.
    Jede Person, die schon mal von so einem Shitstorm betroffen war, weiß, was das mit der eigenen Psyche macht. Seid verdammt nochmal empathisch.
    Und beschäftigt euch damit, wie Rechte das Internet benutzen, langsam wird es nämlich echt Zeit.
    Hier noch ein paar Buch- und Podcast-Tipps!
    Bridget Todd – Internet Hate Machine (Podcast)
    Jon Robson – So you’ve been publicly shamed
    Simon Strick – Rechte Gefühle
    Talia Lavin – Culture Warriors
    Joan Donovan/Julie Dreyfuss/Brian Friedberg – Meme WarsPost von Veronika Kracher vom 17.7.2024 auf bsky externer Link – wir danken für die Zurverfügungstellung des Textes!
  • Kulturkampf um „El Hotzo“: Wer cancelt hier wen?
    Satire oder Grenzüberschreitung? Die Debatte um El Hotzos Trump-Tweet dient Rechten als willkommenes Argument, um gegen den ÖRR zu hetzen.
    Satire darf alles. Sie beantwortet aber offensichtlich nicht die Frage danach, wo die Grenzen zwischen Meinung, schlechtem Witz und Relativierung von Gewalt liegen. Zu diesem Schluss kommt man zumindest, wenn man die Debatte um El Hotzo, bürgerlich Sebastian Hotz, und seinen mittlerweile gelöschten Tweet zum Attentat auf Trump betrachtet. Und es zeigt sich: Um weiteren Hass auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schüren, übergehen Reichelt und Co. gerne ihre eigenen Prinzipien der Sagbarmachung des Unsagbaren.
    Hotz, Satiriker und Buchautor, postete am 14. Juli „den letzten Bus“, dazu zwei verschränkte Hände, „Donald Trump“ und darunter „knapp verpasst“. Ein weiterer Tweet lautete: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“ Schnell wurde Kritik laut, Hotz löschte den Tweet, Screenshots des Posts wurden geteilt, Politiker wie Wolfgang Kubicki zeigten sich empört. So weit, so Internet. Auch Julian Reichelt, Ex-Bild-Chef und Nius-Gründer, sprang auf die Empörungswelle auf. Aus der Kritik wurde schnell eine Kampagne, vorangetrieben von Reichelts Plattform Nius und Reichelt selbst. Die zwangsfinanzierten ARD und ZDF duldeten Gewaltaufrufe gegen Politiker und verstärkten diese, so die These Reichelts. (…) Der rechte Kulturkampf, er ist mithin auch eine rechte Medien­strategie. Der falsche Post an falscher Stelle: ein gefundenes Fressen, der Auftakt zu einem erneuten Schlag gegen den verhassten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Lediglich zu fragen, welche Werte man als öffentlich-rechtlicher Rundfunk vertreten will – und diese sollten zweifelsohne universalistisch sein – ohne auch die Frage zu stellen, von wem man sich das Maß ihrer Durchsetzung diktieren lässt und welche Zwecke damit verfolgt werden sollen, wird einer pluralistischen und öffentlich finanzierten Medienanstalt nicht gerecht…“ Kommentar von Jessica Ramczik vom 17.7.2024 in der taz online externer Link
  • Der @elhotzo-Joke ist mit unseren Werten unvereinbar, wir sind hier in der EU, da macht man keine Witze über Mordversuche, man mordet effektiv und nennt es „geordnete Migrationspolitik“.Tweet von Sea-Watch vom 17.7.24 externer Link – einer von vielen nach der Orgie der Distanzierungen von Gewalt

Zur Beitrags-Grafik: KORREKT oder WEG! (mit Sebastian „El Hotzo“ Hotz): Quiz vom 09.04.2023 beim ZDF externer Link (Reihe „World Wide Wohnzimmer“)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=221812
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