1. Mai 2024: Zeit für einen neuen Aufbruch – Gegen Krieg, Faschismus und Ausbeutung!

Dossier

Plakat zum 1. Mai 2024 von Organisierte Autonomie Zürich: No War but Class War!Der 1. Mai ist seit über 130 Jahren traditionell weltweit ein Tag der Solidarität und des Widerstands gegen Ausbeutung, Unterdrückung, Krieg und Verarmung und damit ein Leuchtfeuer im räuberischen und kriegerischen Kapitalismus. Diese Ziele haben nichts an Bedeutung verloren, sondern sind dringender denn je. Die Arbeiter*innenbewegung hat in den vergangenen 130 Jahren viel für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Lohnabhängigen bewirkt: Senkung der Wochenarbeitszeit auf 40 bzw. teils auf 35 Stunden, Lohnfortzahlung bei Krankheit, Erholungsurlaub, Tarifverträge, Stärkung der Friedensbewegung. Angesichts der sich zuspitzenden Krise des Kapitalismus durch Kriege, Krisen, hohe Inflation, Rezession, wachsender Armut und Umweltzerstörung und zunehmenden Debatten unter den Interessenvertreter*innen des Kapitals über eine neue Wirtschaftsagenda wird gewerkschaftliche Gegenwehr immer wichtiger…“ Aus dem 1. Mai-Aufruf der VKG externer Link (Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften), siehe in diesjährigem Dossier (Motto der revolutionären Maidemo in Stuttgart entnommen) weitere Aufrufe geordnet nach allgemein/global sowie kommunal und international  – aus Zeitgründen nur Fundstücke, Ergänzungen herzlich willkommen!

Allgemein / global

  • #1world1struggle: Global May Day 2024
    Die Ideologie des kontinuierlichen Wirtschaftswachstums diktiert alles.
    Grundbesitzer, Fabrikbesitzer und Investoren – als Teil der herrschenden Klasse – sorgen dafür, dass ihre eigene Macht und ihr Reichtum auf Kosten der Menschen aus der Arbeiterklasse und der Umwelt geschützt werden. Einige Beispiele: Save Our Sperrins, Arbeitskämpfe in Bekleidungsfabriken weltweit und Menschen, die mit den Auswirkungen des Klimawandels insbesondere im globalen Süden zu kämpfen haben. Gleichzeitig ist der so genannte grüne Kapitalismus immer noch Kapitalismus. Landarbeiter, Kleinbauern und Fischer (camponeses) im Nordosten Brasiliens werden durch Projekte für erneuerbare Energien, insbesondere Offshore-Windparks, von ihrem Land und ihrem Zugang zum Meer enteignet. All dies geschieht unter dem Deckmantel einer nachhaltigen Energiewende, die die kolonisierende Logik von mehr als 500 Jahren reproduziert.
    Die Brosamen, die sie uns zuwerfen, wenn sie aufgrund von organisiertem Gegendruck mit dem Rücken zur Wand stehen, dienen dazu, uns zum Schweigen zu bringen und vom wahren Feind abzulenken: dem Kapitalismus, einem Wirtschaftssystem, das regelmäßig Krieg produziert. Gegenwärtig können wir weltweit eine enorme Zunahme der militarisierten Konflikte beobachten. Überall erhöhen die Regierungen die Militärausgaben auf Kosten der sozialen Sicherheit, d. h. der Arbeiterklasse. Die von den Nationalstaaten erklärten Kriege sind ein Angriff auf die Arbeiterklasse. Schließlich sind es Menschen aus der Arbeiterklasse, die auf den Feldern für geostrategische, imperialistische und kapitalistische Interessen traumatisiert und getötet werden, nicht zuletzt in Gaza, wo eine Einheitsfront von Gewerkschaften die Arbeiter überall dazu aufruft, sich nicht an der Herstellung von Waffen für die israelischen Besatzungstruppen zu beteiligen. In der Tat verurteilen wir jede Produktion oder jeden Transport von Waffen, die der Ausrottung von Menschen im Dienste kapitalistischer Interessen dienen, wie in Myanmar. Auch die Polizeibudgets werden aufgestockt, um den Krieg zu den Arbeitern, Obdachlosen und Landlosen zu bringen, während Land und Wohnraum zur Ware gemacht und gestohlen werden. Für uns gibt es keinen Krieg außer dem Klassenkrieg!
    Unser Ziel ist die Abschaffung des Lohnsystems und des Kapitalismus selbst. Wir kämpfen für den Aufbau einer Welt, die von und für unsere Klasse organisiert ist und die in Harmonie mit der Erde funktioniert.
    Wir wollen nicht nur stören, wir wollen überwinden.
    Der 1. Mai ist eine wunderbare Gelegenheit, unsere Aktionen weltweit zu verbinden und Solidarität zu üben. Er sollte überall auf der Welt ein bezahlter Feiertag sein! Wir sind davon überzeugt, dass jetzt ein organisierter Widerstand am Arbeitsplatz und in den Gemeinden sowie eine verstärkte Solidarität auf lokaler und globaler Ebene erforderlich ist, um unsere Ziele sowohl kurz- als auch langfristig zu verwirklichen.
    Ein weltweit geeinter Kampf für eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn für alle kann ein entscheidender Schritt für eine revolutionäre wirtschaftliche und soziale Umgestaltung sein. Jetzt ist es an der Zeit, in unseren Gewerkschaften, am Arbeitsplatz, in unseren Gemeinden, an Streikpostenketten und auf der Straße sowie an den Fronten, an denen sich die Arbeitnehmer mobilisieren, aktiv Widerstand an der Basis aufzubauen.
    Überall auf der Welt sollten wir Revolutionäre, Syndikalisten und Arbeiter den Kampf innerhalb der jeweiligen Gewerkschaften solidarisch organisieren und dabei bewährte Taktiken wie die der gegenseitigen Hilfe, der direkten Aktion und der Selbstorganisation anwenden. Wir rufen zur weltweiten Solidarität der Arbeiterklasse auf und dazu, dass die am 1. Mai arbeitenden Arbeiter in den Streik treten!
    Gegenwärtig kämpfen die Arbeiter einer Sportgerätefabrik in der Region Yangon (Myanmar) namens Very Impressive Prospect (VIP) gegen die Zerschlagung von Gewerkschaften und miserable Arbeitsbedingungen. Sie produzieren für Marken wie Wilson Sporting Goods (USA), Bianchi (Italien) und BH Bikes (Spanien). Lasst uns den 1. Mai nutzen, um auch diese Marken unter Druck zu setzen, damit sie den Konflikt im Interesse der Arbeitnehmer lösen.
    #globalmayday2024 #1world1struggle“ engl. Aufruf von Global May Day externer Link (maschinenübersetzt)

  • 1. Mai, Internationaler Kampftag der ArbeiterInnen
    Anlässlich des 1. Mai 2024 bekräftigen die Mitgliedsorganisationen des Internationalen Netzwerks für Gewerkschaftssolidarität und -kampf ihren Willen, eine internationalistische Gewerkschaftsbewegung zu praktizieren, die sich auf die an der Basis demokratisch beschlossenen Kämpfe stützt, um sie auf internationaler Ebene bekannt zu machen, zu unterstützen und zu koordinieren.
    Unsere Gewerkschaftsbewegung ist antikapitalistisch, feministisch, antiimperialistisch, selbstverwaltend, antirassistisch, umweltbewusst…. Aber das muss sich in unserem Handeln an der Basis, in unseren Betrieben und vor Ort widerspiegeln und nicht nur in unseren Erklärungen. Das Internationale Netzwerk für gewerkschaftliche Solidarität und Kampf ist durch die Verbreitung von Informationen und die Erleichterung des Austauschs ein Instrument, um dies zu erreichen. Als Gewerkschafter sind wir für den Frieden und gegen den Krieg; die kapitalistischen Massaker werden auf Kosten der Proletarier und der Völker durchgeführt. Wir sind für die Abrüstung und gegen die Militarisierung. Wir stehen für die Befriedigung sozialer Bedürfnisse, gegen die so genannte Kriegswirtschaft. Wir sind für die Entwicklung von sozial nützlichen Arbeitsplätzen, unter Bedingungen, die die soziale Emanzipation aller ermöglichen, gegen die Beschlagnahmung der Arbeitsprodukte durch eine Minderheit von Kapitalisten, Aktionären und Bossen. Wir unterstützen das Recht der Völker auf Selbstbestimmung und auf Verteidigung gegen alle Formen von Imperialismus und Kolonialismus, territoriale Invasionen, militärische Besetzungen und Diskriminierung jeglicher Art. Unsere Prioritäten sind die, die wir auf unseren 5 internationalen Treffen festgelegt haben, von denen das letzte 2023 in Sao Paulo stattfand und das nächste 2025 in Mailand stattfinden wird:
    1) Verteidigung der Rechte der Arbeiterklasse gegen die kapitalistische Ausbeutung, die zu Prekarität, Outsourcing, Uberisierung usw. führt.
    2) Kämpferische Gewerkschaftsbewegung auf der Grundlage der Arbeiterdemokratie. Gewerkschaftsbewegung der sozialen Transformation und Revolution.
    3) Die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse von allen Regierungen und Arbeitgebern.
    4) Gegen die von den Regierungen im Dienste des Kapitals auferlegten Sparpläne.
    5) Widerstand gegen alle Formen der Unterdrückung: Sexismus, Rassismus, Igbtqi+Phobie, Fremdenfeindlichkeit und Behindertenfeindlichkeit.
    6) Widerstand gegen die Zerstörung der Umwelt. Für die Verteidigung des Lebens.
    7) Gegen Kolonialismus und Neokolonialismus in der ganzen Welt.
    8) Die Verteidigung der Selbstorganisation, des Selbstmanagements, der Selbstverteidigung und anderer Formen der Macht der Arbeiterklasse.
    9) Der Kampf gegen die Ultra-Rechte, für demokratische Freiheiten und gegen Repression!
    10) Gegen die Kriminalisierung von Kämpfen!
    11) Nieder mit dem imperialistischen Wettrüsten! Nein zu kapitalistischen Kriegen!
    12) Internationale Solidarität.“ span. Manifest von International Labour Solidarity externer Link (der LabourNet Germany angehört)(maschinenübersetzt) – in 5 Sprachen verfügbar externer Link

Kommunal

  • [Bundesweit] 
    • [DGB] 1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit
      Unsere Antwort heißt Solidarität! Wir Gewerkschaften sorgen dafür, dass sich die Menschen den vielen Umbrüchen unserer Zeit nicht schutzlos ausgeliefert fühlen müssen. Gemeinsam mit 5,7 Millionen Gewerkschafter*innen im DGB kämpfen wir jeden Tag für die Rechte der Beschäftigten. Dass sich im vergangenen Jahr 437.000 neue Kolleg*innen unserem Kampf angeschlossen haben, gibt uns Rückenwind – gerade, wenn wieder unsägliche Rufe nach einem neuen Streikrecht laut werden. Unsere Antwort heißt Solidarität. Nur so lassen sich Arbeitsrechte erkämpfen. (…)
      Gemeinsam für eine starke Demokratie!
      Die Lösung für die aktuellen Herausforderungen liegt im Miteinander und nicht in Hass und Spaltung. Wir werden die Demokratie verteidigen – in den Betrieben, an den Werkbänken und Schreibtischen und auf der Straße. Mit den Betriebs- und Personalräten gestalten wir Demokratie vor Ort. Im Wahljahr 2024 kommt es auf uns alle an. Klar ist: Die Rassisten und Rechtspopulisten vertreten nicht die Interessen der Beschäftigten. Gute Löhne, sichere Arbeit, Arbeitnehmerrechte, bezahlbare Wohnungen, gute Bildung und Sicherheit im Alter – von der AfD haben Beschäftigte nichts zu erwarten. Wir sagen: Wählt Zukunft, wählt demokratisch!
      …“ Aufruf auf der Aktionsseite des DGB externer Link mit allen Daten und bei ver.di externer Link, der IG Metall externer Link sowie der GEW externer Link
    • Anarchistische Föderation externer Link: Revolution ist Alltagssache! – Hinaus zum syndikalistischen 1. Mai
  • Berlin
    • Faire Löhne! Schluß mit #Tarifflucht durch #Outsourcing! (Sascha Kraft, #CFM-Charité. Facility Management) bei der Demo des DGB zum 1. Mai mit Tausenden in Berlin-Mitte, 1.5.24. Video  von Freundeskreis Videoclips externer Link bei youtube New
    • Tarifverträge für studentische Beschäftigte! Urlaubsanspruch, existenzsichernde Löhne! (#TVStud ) bei der Demo des DGB zum 1. Mai in Berlin-Mitte. Video  von Freundeskreis Videoclips externer Link bei youtube New
    • 1. Mai in Berlin: Klassenkampfblock setzt sich mit Palästina-Solidarität gegen DGB-Führung durch New
      „… mobilisierten mehrere oppositionelle Initiativen aus Berliner Belegschaften und Gewerkschaften für die Demonstration in den Klassenkampfblock, unter anderem Gesundheit4Palestine, Gewerkschaftler4Gaza, Vernetzung der Sozialarbeiter:innen sowie Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG). Ebenfalls waren diverse politische Gruppen, die sich in der Arbeiter:innenvernetzung einbringen, anwesend. Auch die junge GEW Berlin hielt eine Rede gegen Militarisierung und über den Streik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz mit den Forderungen nach kleineren Klassen und mehr Schulsozialarbeiter:innen und Schulpsycholog:innen. Es kam auf der Demo zu Repressionen durch Ordner:innen und die Polizei, wie hier im Video zu sehen…“ Aus dem Bericht vom 01.05.2024 bei Klasse gegen Klasse externer Link
    • Bericht zur Demonstration „Revolutionärer 1. Mai“ am 01.05.24 in Berlin von Kritische Jurist*Innen FU Berlin vom 2. Mai 2024 externer Link New
    • 1.-Mai-Demonstration in Berlin: DGB kontra Klassenkampf
      DGB Berlin-Brandenburg ließ Ordner auf 1.-Mai-Demonstration mit Polizei gegen palästinasolidarische Gewerkschafter vorgehen…“ Artikel von David Maiwald in der jungen Welt vom 04.05.2024 externer Link
    • Demo im Berliner Problemkiez Grunewald New
      1. Mai Tausende Menschen sind zur „Razzia im Villenviertel“ in den Berliner Grunewald gekommen. Die Gegend im Berliner Südwesten biete seit jeher der „kapitalextremistischen Szene Unterschlupf“, hieß es im satirischen Demoaufruf (…) Die Bewohnenden hier in Grunewald blieben wohl lange weitgehend unbehelligt von den Arbeitskämpfen, die jährlich rund um den 1. Mai stattfinden. Auch aus historischer Sicht ist Grunewald als Ort der Demonstration passend gewählt: Seit 1890 residiert hier die Berliner Oberschicht. Im selben Jahr demonstrierten Arbeiter:innen erstmals weltweit gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse.
      Eine Band beginnt auf der Bühne zu spielen, während sich einige Personen weiße Plastikanzüge überstreifen, die der Dienstkleidung eines Spurensicherungsteams zum Verwechseln ähnlich sind. „Wir wollen hier heute Beweismittel sicherstellen. Es geht darum, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Über die Armen weiß man viel, über die Reichen wenig“, erklärt eine Sprecherin der Initiative dem Freitag. Eine Frau in Uniform, die den Uniformen der anwesenden Polizist:innen nicht unähnlich ist, verteilt „Dienstausweise“ an die Besucher:innen der Demonstration, auch diese sind in blau-weiß gehalten und wirken auf den ersten Blick wie die Visitenkarten einer polizeilichen Dienststelle. „SEK Grunewald“ steht auf ihnen geschrieben. „Guten Morgen, liebe Sonder-Enteignungs-Kräfte. Hier spricht die Einsatzleitung“, begrüßt ein Mann in schwarzem Anzug, der auf der Bühne steht, die Demonstrierenden und Schaulustigen, die ihren Weg heute zum Johannaplatz gefunden haben. (…) Mit der „polizeilichen“ Pressemitteilung und der detailreichen Gestaltung des Johannaplatzes dreht die Initiative den Spieß um, eignet sich die pauschalisierende Rhetorik an, unter der meist finanziell benachteiligte Bevölkerungsgruppen leiden. (..) Die Stimmung zwischen den Demonstrierenden und den anwesenden Polizeibeamt:innen ist am Johannaplatz trotz des inszenierten Rollentausches ausgelassen. Einige Polizist:innen lächeln, nicken vereinzelt zur Musik. Die Polizei spricht laut dpa von 4000 Teilnehmenden. „Den kleinen Leuten geht es scheiße im Block, doch ihr spuckt auf die runter aus dem 30. Stock“, dröhnt es aus den Stereoboxen. Auch juristische Verfehlungen, die in den vergangenen Jahren publik wurden und von denen vor allem finanziell privilegierte Bevölkerungsgruppen profitieren, werden von der Initiative bei der Aktion adressiert. „Die staatlichen Behörden greifen nicht durch“, sagt eine Sprecherin der Initiative. Daher ermittle man jetzt selbst, lässt sie verlauten. (…) Die Initiative schafft es mit einem Augenzwinkern, grundlegende Konflikte zwischen Polizei und Arbeiterschaft, ungleicher Verteilung von Reichtum und verräumlichter Klassenzugehörigkeit zu thematisieren. Ob die Aktion einen Anlass bietet, finanziell privilegierte Steuersünder juristisch härter zu bestrafen oder das Verhältnis von Arbeiterschaft und Polizei nachhaltig zu hinterfragen, ist dennoch fraglich
      .“ Artikel von Joscha Frahm vom 3.5.2024 im Freitag online externer Link
    • Soziologe Ullrich zu Protesten am 1. Mai: „Nationaler Furor“. Die 1.-Mai-Demo in Berlin war geprägt von Pro-Palästina-Slogans New
      Im Interview von Erik Peter vom 2. Mai 2024 in der taz online externer Link spricht der Soziologe Peter Ullrich über die Empörung der Bewegung, Antisemitismus und Repression: „taz: Herr Ullrich, die Revolutionäre 1. Mai-Demo in Berlin war quasi eine reine Palästina-Demo. Andere Themen fanden nur am Rande statt. Hat Sie das überrascht? Peter Ullrich: Da deutete schon im Vorfeld vieles darauf hin. Das Thema wurde bewusst ins Zentrum der Demo gestellt. Und für linke Bewegungen ist es eh ein Zentralkonflikt, der immer wiederkommt. Erst recht bei so einer dramatischen Zuspitzung in Nahost. (…) Dann geht es sicherlich auch um Selbstbehauptung gegen die Massivität, mit der gegen die propalästinensische Bewegung vorgegangen wird. Denken Sie an das Verbot aller Proteste in den ersten Wochen nach dem 7. Oktober mit der mindestens impliziten rassistischen Unterstellung, es handele sich sämtlich um Pro-Hamas-Demos. Oder an die völlig unverhältnismäßige Schärfe, mit der gegen den Palästina-Kongress vorgegangen wurde. Auf diesen Druck reagiert man mit einem gewissen Trotz und dem Versuch, Stärke zu zeigen, indem man sich nicht dem Staatsräsondiskurs fügt. Andererseits kann man eine verstörende extreme Wut und eine Dauerempörung, die fast religiös anmutet, beobachten, was sich insbesondere bei den nicht persönlich Betroffenen nicht allein aus dem Konflikt selbst erklären lässt. (…) Man sieht einerseits den Einfluss aktueller antirassistischer Diskurse und bestimmter Formen der „Identitätspolitik“. Die radikalisiert die Sprechortlogik: Nur Betroffene haben das Recht, sich zu bestimmten Themen zu äußern. Auch eine holzschnittartige Anwendung postkolonialer Diskurse auf Israel spielt eine Rolle. Die kolonialen Anteile an der Entstehung Israels werden betont, die befreiungsnationalistischen hingegen ignoriert. Das Denken ist sehr antagonistisch, für Uneindeutigkeiten ist kein Platz. Das andere ist, dass man sich gesamtgesellschaftlich in der Defensive fühlt. All das fördert die Gefahr, in Partikularismus zu verfallen. (…) Es wird sich eben oft nicht nur in universalistischer Hinsicht für die Befreiung von Menschen von Besatzung engagiert, sondern man wird quasi Partei in einem nationalistischen Konflikt zwischen Zionismus und der palästinensischen Nationalbewegung. Der Nationalismus des eigentlichen Konflikts hinterlässt seine Spuren im Nahostkonflikt der Solidaritätsbewegungen. Man verfestigt hier Antagonismen, anstatt eine dritte Position einzunehmen, die es für eine Friedenspolitik bräuchte. Dieser Maximalismus trägt dazu bei, dass die Bewegung extrem unem­pfänglich auch für solidarische Kritik ist und die Reflexion scheut. (…) Der zentrale Motor für eine sehr holzschnittartige Kritik ist die radikale Identifikation mit einer Konfliktseite. Genuin antisemitische Muster spielen eine Rolle, gehören etwa zur Programmatik der Hamas, aber das reicht nicht, um die Wut zu erklären. Nochmal zur Parole „From te river to the sea“: Sie wird als antisemitisch ausgelegt, weil sie den Anspruch auf das gesamte Land erhebt. Schaut man nach Israel, findet man aber auch überall Landkarten, in denen nichtisraelische Territorien Israel zugeschlagen werden. Man sieht: Das sind universelle Muster in gewalttätigen Konflikten, wo auf beiden Seiten maximalistische Positionen vertreten und die Ansprüche des Konfliktgegners negiert werden. (…) Es ist unglaublich, wie etwa der Palästina-Kongress plattgemacht wurde mit Einreise- und Betätigungsverboten unter hanebüchenen Voraussetzungen, die den Organisator:innen nicht einmal die Chance gelassen haben, sich „korrekt“ zu verhalten. Da kommt ein staatspolizeiliches Ideal zu tragen, unter dessen Banner Staatsräson durchgedrückt wird, ähnlich wie bei den Police Riots zum G20-Gipfel in Hamburg. Gedeckt von der nachvollziehbaren moralischen Empörung und der Politik werden hier Grundrechte ausgehebelt. Das sind hochautoritäre Tendenzen, die am Ende auch andere Akteur:innen treffen werden.“
    • Einige Berichte aus Berlin gibt es im Dossier der taz externer Link New
    • Vorabenddemo: „Wohnen, Heizen, Einkaufen, Urlaub? Das Leben ist zu teuer!  30.04.2024 | 18 Uhr | Leopoldplatz, Berlin-Wedding – Infos bei Hände weg vom Wedding! externer Link
    • Heraus zum 1. Mai – “Für eine Welt ohne Kapitalismus” Artikel von Jochen Gester vom 24. April 2024 im Forum gewerkschaftliche Linke Berlin externer Link mit Links zu den Demos in Berlin
    • Revolutionärer 1. Mai: Ein Ventil für angestaute Wut. Zwei Organisatorinnen der Revolutionären 1.-Mai-Demo über Kiezarbeit in Neukölln und den Bündniskonsens zu Israel-Palästina im Interview von Pauline Jäckels und Niels Seibert am 25.04.2024 in ND online externer Link 
    • Mai: Block der Sozialen Arbeit auf der DGB-Demonstration. Her mit der Hauptstadtzulage! – Infos bei Hände weg vom Wedding! externer Link 
    • Heraus zum 1. Mai – hinein in den klassenkämpferischen Block der Gewerkschaftsdemonstration: https://berlin.fau.org/2024/04/26/heraus-zum-1-mai-2/ externer Link
    • Die Kolleg:innen aus dem Solidaritätstreff Soziale Arbeit @solitreff rufen am #b0105 auf zum Block der Sozialen Arbeit & beteiligen sich damit als Teil des Klassenkämpferischen Blocks auf der DGB-Demonstration.   10 Uhr | U Weberwiese (Straße der Pariser Kommune/Karl-Marx-Allee)Tweet von Klassenkampfblock vom 28. Apr. 2024 externer Link 
    • 1. Mai 2024, Berlin: Aktion gegen Bezahlkarte & Arbeitsverbote: https://bleiberecht-statt-chancenfalle.net/2024/04/1-mai-berlin-aktion-gegen-bezahlkarte-arbeitsverbote/ externer Link 
    • Übersichtlich  mit vielen Terminen, was, wann, wo am 30. April und 01. Mai 2024 in Berlin los ist: https://erstermai.nostate.net/ externer Link
    • Gesundheitsarbeiter:innenblock oder im Block der Sozialarbeiter:innen: Mittwoch, 1. Mai, 10:00 Uhr, Straße der Pariser Kommune
    • revolutionärer 1.Mai Berlin: Antikriegsblock unter dem Motto „Konzerne enteignen, Kriegstreiber entwaffnen, Kapitalismus zerschlagen“ auf die Straße gehen! 16:30 | Südstern
    • #SEKGrunewald: RAZZIA im GRUNEWALD! 1. Mai 2024 – Heraus zum Großeinsatz im Kriminalitäts-Hotspot Grunewald! Millionenfacher Raub, demokratiegefährdende Umtriebe und mehrfache gemeinwohlschädliche Bankengründung – die Spur vieler Kapitalverbrechen führt ins Villenviertel Grunewald. SEK Grunewald auf Insta externer Link und https://mygruni.de/ externer Link sowie Mobi-Video auf youtube externer Link  
  • Bochum
    • Demonstrative Behinderungen New
      Die traditionell am 30. April stattfindende „revolutionäre Vorabenddemonstration“ in Bochum begann mit einer Panne und endete mit der vorzeitigen Auflösung. Das anfängliche Missgeschick äußerte sich in einer Serie von lauten Knallgeräuschen. Mehr gab der nagelneue Stromgenerator nicht von sich. Die Akku betriebene Ersatzanlage erwies sich als etwas schwach für die etwa 2.000 angereisten Teilnehmenden. Die Bochumer Initiative Polizeibeobachtung (BIP) war ziemlich besorgt, weil niemand von der Bochumer Polizeiführung anwesend war. Eine Bereitschaftshundertschaft aus Gelsenkirchen begleitete die Demonstration und stellte die Ansprechpartner für die Demonstrationsleitung. Die BIP-Erfahrung der vergangenen Jahre ist, dass solche Konstellationen sehr häufig zu Konfrontationen zwischen Polizei und Demonstrant:innen führen. (…) Das Verhalten der Polizeiführung war so konfrontativ, wie von den Polizeibeobachter:innen befürchtet. Die BIP nahm Kontakt mit dem Bochumer Polizeipräsidium auf, um ihre Befürchtungen in Bezug auf den weiteren Demo-Verlauf zu schildern. Im Polizeipräsidium wurde keinerlei Notwendigkeit für ein Gespräch gesehen. (…) Die Polizei verlangte u. a., dass keine Transparente mehr hoch gehalten werden und drohte an, die Versammlung gewaltsam aufzulösen. Im Demozug kam immer mehr Unruhe auf. Als das Mitglied der BIP, das zwischen Polizeikette und Polizei stand von mehreren Polizisten abgeführt wurde, kochte die Gerüchteküche. Es wurde aber lediglich ein Platzverweis ausgesprochen. Der wortführende Polizist konnte sich weder ausweisen noch eine konkrete Begründung der Maßnahme nennen. Außer: Der Mann habe die Polizeiarbeit behindert. Die Versammlungsleitung entschloss sich, die Demonstration für aufgelöst zu erklären. Angesichts der Aggressivität der Polizei wollte sie die Teilnehmenden nicht gefährden.“ Bericht vom 02.05.24 bei bo-alternativ externer Link
    • Bochum: Vorabendrevolution mit Hindernissen. Walpurgisnacht verlief bundesweit ruhig – Demoabbruch in Bochum New
      Bericht von Sebastian Weiermann vom 01.05.2024 in ND online externer Link
    • 30.4., 19 Uhr am Hbf: Antifaschistischer Widerstand! Unser Zusammenhalt gegen ihre Dystopien! Aufruf zur Revolutinären Vorabenddemo 2024 in Bochum: https://antifabochum.noblogs.org/2024/03/aufruf-revolutionaere-vorabenddemo-2024/ externer Link
  • Dresden
  • Frankfurt am Main

  • Freiburg
  • Gera
    • „Laut @Polizei_Thuer waren bis zu 760 Antifaschist*innen auf der Demonstration in #Gera. #g0105“ Tweet von Katharina König-Preuss vom 1.5.24 externer Link und New
    • Danke geht nach #Gera und an alle um die 600 teilnehmenden Antifaschist*innen für eine kraftvolle und laute Demo. Kämpfe verbinden – Kapitalismus überwinden. In Solidarität vereint. #g0105 #01MaiTweet von Katharina König-Preuss vom 1.5.24 externer Link mit Foto der Blockade New
    • In Gera wird ab 14 Uhr eine antifaschistische Demonstration stattfinden, nachdem diese im Vorjahr gestoppt, über Stunden in einem Polizeikessel festgehalten und zahlreichen Menschen der Zugang zu Toiletten verwehrt wurde, ehe sich Teilnehmende der Versammlung Monate später mit Hausdurchsuchungen konfrontiert sahen.“ #Gera (TH) 14:00 Hbf (Quelle: @KatharinaKoenig)
  • Hamburg
    • Genossinnen und Genossen der IWW und der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Hamburg haben ihre Solidarität mit dem Kampf der Fabrikarbeiter bei VIP Myanmar externer Link zum Ausdruck gebracht. Die Fabrikgewerkschaft von VIP ist Mitglied der Federation of General Workers Myanmar (FGWM). Im Vorfeld des Maifeiertags wandte sie sich in einer Erklärung an die Kundgebung. Diese Erklärung wurde ins Deutsche übersetzt, aufgezeichnet und auf der anarchistischen Maikundgebung, zu der das Schwarz-Roter 1. Mai-Bündnis. Daran beteiligten sich rund 2000 Menschen.“ engl. Bericht bei Global May Day 2024 aus Hamburg externer Link mit Audio und Fotos New
    • Für eine Perspektive jenseits von Herrschaft und Kapital! Für das schöne Leben! Auf die Straße zur antiautoritären 1Mai-Demo in Hamburg!
      #hh0105
      Schwarz-Roter 1.Mai https://sr1m.blackblogs.org/ externer Link
    • 1. Mai: Demo für Umverteilung in Hamburg um 14:30 Uhr am Dammtor, siehe https://werhatdergibt.org/1-mai-2024/ externer Link 
  • Heidelberg
    • Am 30. April findet in Heidelberg eine antifaschistische und antikapitalistische Vorabenddemo zum 1. Mai statt. Der Kampf gg. Faschismus und rechte Ideologie ist immer der Kampf gg. alle Formen von Diskriminierung, Ausbeutung und gg. das kapitalistische System. #ErsterMai #AIHD #Antifa #hd3004 – Das Rote Signal: https://bsky.app/profile/dasrotesignal.bsky.social/post/3kq4lizchyh26 externer Link
  • Leipzig
  • Lüneburg 
  • Magdeburg
    • Klasse.Kampf.Kultur. – für die soziale Revolution! Kundgebung und Demonstration zum 1. Mai ab 9 Uhr auf’m Nicolaiplatz (Neue Neustadt). Siehe Aufruf der FAU Magdeburg externer Link
  • Mainz
    • Wer nicht kämpft, hat schon verloren! Gegen Krieg, Sozialkürzungen und Rechtsruck: Die Auftaktkundgebung beginnt um 10 Uhr am HBF in Mainz, dann ziehen wir zum DGB Haus in der Kaiserstrasse und von dort aus geht es weiter Richtung Innenstadt. https://maidemo.noblogs.org/ externer Link
  • München
    • Kundgebung „SCHLUSS MIT DER BESCHEIDENHEIT“ am 01.05.2024, 11:00 – 12:30, Rotkreuzplatz https://www.kalinka-m.org/events/kundgebung-schluss-mit-der-bescheidenheit-2/ externer Link
    • Revolutionäre 1. Mai Demonstration München + Revolutionäres 1. Mai Fest
      • Klassenkämpferische Beteiligung an der Gewerkschaftsdemo: 9:30 Uhr | Agentur für Arbeit
      • Revolutionäre Demo: 13 Uhr | Rindermarkt
      • Revolutionäres 1.Mai Fest: 15 Uhr | Glockenbachwerkstatt
  • Nürnberg
  • Stuttgart

    • Stellungnahme des Zukunftsforums Stuttgarter Gewerkschaften zur Absage der 1. Mai Demo durch den DGB New
      Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
      wir als Zukunftsforum waren am 1. Mai vollkommen überrascht, als wir auf der Auftaktkundgebung erfuhren, dass der DGB die Demo abgesagt hat und dies an demokratischen Strukturen vorbei in kleinem Kreise beschlossen hat. Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Wir finden gut, dass ver.di eine Spontandemo angemeldet hat und wollen uns bei ver.di dafür bedanken.
      In Zeiten wie diesen, in denen seit Jahren die Reallöhne sinken, die öffentliche Daseinsvorsorge kaputt gespart wird, die Rüstungsausgaben steigen und die Kriegsgefahr so hoch ist wie seit Jahrzehnten nicht, braucht es kämpferische Gewerkschaften und dazu gehören auch 1. Mai-Demos. Als GewerkschafterInnen wollen wir unseren Unmut über die politische Situation zum Ausdruck bringen und gegen die zahlreichen Angriffe durch die Kapitalseite und die Regierung Stellung beziehen können. Dass wir mit diesen Positionen als Zukunftsforum nicht alleine stehen, zeigt der leere Marktplatz während der Demo. Gegen diese Entscheidung einiger DGB-Hauptamtlichen wurde von den anwesenden GewerkschafterInnen mit Füßen abgestimmt. Wir brauchen in diesen schwierigen Zeiten unsere Gewerkschaften als Interessenvertretung der arbeitenden Klassen und wir brauchen mehr Demokratie in den Gewerkschaften.
      Was wäre gewesen, wenn ver.di keine Spontandemo angemeldet hätte? Unserer Auffassung nach wären die Kolleginnen und Kollegen trotzdem los gelaufen, weil sie wegen der Demo gekommen sind und der DGB hätte sie damit direkt Polizeiübergriffen ausgesetzt. Das ist ein unverantwortliches Verhalten den Teilnehmenden gegenüber und einer Gewerkschaft nicht würdig. Durch die Anmeldung konnte die Demo ohne Zwischenfälle durchgeführt werden, was sehr begrüßt wurde.
      Schon letztes Jahr hatte es einen Eklat gegeben: Es gab massive Polizeiübergriffe auf die DGB-Demo. Der Stuttgarter DGB-Stadtverbands-Vorsitzenden Udo Lutz distanzierte sich bei der Kundgebung nicht etwa von den Polizeiübergriffen, nein von den Demonstrierenden, den Opfern der Polizeigewalt, anstatt gemeinsam solche Provokationen der Staatsgewalt zurückzuweisen. Auch dagegen haben wir letztes Jahr protestiert. Und wir dachten, schlimmer geht nimmer. Leider kam es mit der Absage der Demo doch noch schlimmer
      …“ Stellungnahme vom 2. Mai 2024 vom Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften bei der VKG externer Link
    • 1. Mai: Versammlungsfreiheit abgeschafft? New
      Auch in diesem Jahr sicherten wir die Demonstrationen zum Kampftag der Arbeiterklasse bzw. Tag der Arbeit in Stuttgart und Karlsruhe ab.
      In Stuttgart begleiteten wir zunächst die Demonstration der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di mit einer vierstelligen Anzahl Teilnehmer*innen durch die Innenstadt. Bei der bunten Demonstration kam es zu keinen Zwischenfällen.
      Im Anschluss sicherten wir die dieses Jahr ungewöhnlich große revolutionäre 1. Mai Demonstration ab, die von der Innenstadt zum Marienplatz laufen sollte. Nach einer Auftaktkundgebung auf dem Karlsplatz liefen über 1000 Teilnehmer*innen die Hauptstättenstraße Richtung Süden und bogen über die Eberhardstraße in die Tübingerstraße ein. Dort griff ein Großaufgebot der Polizei die Demonstration ohne Vorwarnung von vorne mit Pfefferspray und Schlagstöcken an. Auch Polizeipferde wurden eingesetzt. Es kam unmittelbar zu einer größeren Zahl verletzter Demonstrant*innen. Im Verlauf kesselte die Polizei ca. 100 Personen an der  Demonstrationsspitze ein und drängte die restliche Demonstration unter Anwendung weiterer Gewalt ab
      …“ Pressemitteilung vom 1. Mai 2024 von Demosanitäter – Sanitätsgruppe Süd-West externer Link
    • Der 1. Mai in Stuttgart: DGB sagt kurzfristig Demo ab – ver.di meldet Spontandemo an New
      Pünktlich zum 1. Mai meldet sich der Chef der „Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände“ (BDA), Rainer Dulger, zu Wort und fordert, die Deutschen müssten wieder mehr arbeiten: „Es gibt keinen anstrengungslosen Wohlstand“. Und was setzt der DGB in Stuttgart dagegen? Anstatt die Kolleginnen und Kollegen aufzurufen, solche Unverschämtheiten mit kämpferischen Maidemonstrationen zurückzuweisen, sagt der die Maidemonstration kurzfristig ab. An sämtlichen demokratischen Strukturen vorbei trifft ein kleiner Kreis eine solche Entscheidung, obwohl im Vorfeld breit über ein neues Konzept zur Gestaltung des 1. Mai diskutiert wurde. Schon im Vorfeld hatte es Angriffe des DGB-Landesvorsitzenden Kai Burmeister gegen die Beteiligung verschiedener linker Gruppen in Stuttgart an der Mai-Demo des DGB im vergangenen Jahr gegeben. „Wir wollen nicht, dass andere unsere Kundgebung kapern und missbrauchen“, so der DGB-Landesvorsitzende in der Stuttgarter Zeitung vom 29. April. „Wir werden unseren 1. Mai hier wieder ein bisschen anders ausrichten, damit uns das nicht mehr passiert.“ Deshalb die Absage der Demo?...“ Bericht von Christa Hourani vom 3. Mai 2024 in UZ online externer Link mit Fotogalerie
    • Bündnis zur Revolutionären 1. Mai Demonstration mobilisiert zu einer Kundgebung gegen den Polizeiangriff am 04. Mai 2024 um 18 Uhr am Rotebühlplatz, Ecke Tübingerstraße – siehe die Pressemitteilung externer Link New
    • revolutionäre Maidemo in Stuttgart: Heraus zum Revolutionären 1. Mai 2024: Zeit für einen neuen Aufbruch – Gegen Krieg, Faschismus und Ausbeutung! https://erstermai0711.noblogs.org/post/2024/03/27/aufruf/ externer Link
    • Antikapitalistischer Bereich auf DGB-Demos: Stuttgart: 10:30 Uhr / Marktplatz
      Waiblingen: 10:00 Uhr / STIHL Werk
    • Revolutionäre 1. Mai Demo: 12:00 Uhr / Karlsplatz
    • Internationalistisches 1. Mai Fest: 15:00 Uhr / Linkes Zentrum Lilo Herrmann
    • Es gibt keine illegalen Streiks, nur erfolgreiche!
      „… Der 1. Mai ist unser Tag. Er ist der Tag der Arbeiter*innen, an dem wir das Erreichte feiern und um für eine solidarische Gesellschaft der Zukunft zu kämpfen. Dazu rufen wir alle Arbeiter*innen der Region Stuttgart-Tübingen auf, gemeinsam mit uns in Tübingen um 10:30 Uhr am Europaplatz unsere Solidarität zu demonstrieren. Kommt in den Bereich der Freien Arbeiter’innen Union, den ihr an unseren schwarzroten FAU-Fahnen erkennt! Am Nachmittag feiern wir dann auf dem 1. Mai Fest im Stadtteilzentrum Gasparitsch, wo für das leibliche Wohl gesorgt ist und wir mit dem Kasperletheater “Black Cat Strikes” eine Premiere für Jung und Alt begehen. Am Abend nehmen wir noch auf der Kundgebung auf dem Ostendplatz teil. Kommt zahlreich!https://stuttgart.fau.org/es-gibt-keine-illegalen-streiks-nur-erfolgreiche/ externer Link
  • Wuppertal
    • Das Autonome Zentrum Wuppertal ruft auch dieses Jahr zur Beteiligung an den 1. Mai Demonstrationen in Wuppertal auf: um 9:30 Uhr am HbF und unter der Parole „Alle zusammen gegen den Faschismus!“ an der DGB-Demo und um 14:00 Uhr am traditionellen Straßenfest am Schusterplatz. Um 15:30 Uhr starten die schnellsten AZ-Radler*innen in den schicksten Trikots beim Autonomen Radrennen am Otto Böhne Platz und traditionelle Autonome 1. Mai Demo  (siehe https://twitter.com/Nazisweg/status/1781691811120963818 externer Link)

International

Berichte aus aller Welt gibt es auch bei LabourStart externer Link und einen Überblick im Dossier der taz externer Link New

  • Argentinien
    • Argentiniens Gewerkschaften am 1. Mai: Vereint gegen den Libertären
      Argentiniens zerstrittene Gewerkschaften demonstrieren am 1. Mai Einigkeit, um Arbeitsrechte zu verteidigen. Zuvor konnten sie einen Erfolg verbuchen.
      „Das Vaterland ist unverkäuflich. Heraus auf die Straßen, um das Leben zu verändern. – La Patria no se vende. En la calle para cambiar la vida.“ Unter diesen Losungen hatte der argentinische Gewerkschaftsdachverband CGT zur Kundgebung am 1. Mai aufgerufen. Doch statt einer massiven Mobilisierung fand eine Kundgebung am Monument ‚Canto al Trabajo‘ (Ode an die Arbeit), nicht weit vom Sitz der Gewerkschaftszentrale statt. Schließlich sollten die Kräfte für den bevorstehenden Generalstreik am 9. Mai aufgeteilt werden. Ob Zufall oder Absicht, die massige, historische Skulpturengruppe des Bildhauers Rogelio de Yrurtia verstrahlt dort eine äußerst aktuelle Symbolik: Vierzehn Bronzefiguren ziehen an einem Strang einen riesigen Stein. Denn, wenn der libertäre argentinische Präsident Javier Milei eines erreicht hat, dann, dass sich die teils heillos zerstrittenen Einzelgewerkschaften zusammengerauft und ihre dritte Losung für den 1. Mai umgesetzt haben: „(Arbeits-)Rechte werden verteidigt – Los derechos se defienden“...“ Artikel von Jürgen Vogt vom 1.5.2024 in der taz online externer Link
    • Die PTS und andere Parteien der Frente de Izquierda riefen gemeinsam mit Stadtteilversammlungen, sozialen Organisationen, Gewerkschaften, militanten Gruppen der Arbeiter- und Studentenbewegung und anderen Organisationen zu einer unabhängigen Kundgebung auf der Plaza de Mayo auf. (..)
      Wie verlief der große Polizeieinsatz bei der linken #DiaDelTrabajador-Kundgebung? Patricia Bullrich schickte Hunderte von bewaffneten Bundespolizisten, die versuchten, die Veranstaltung zu verhindern, auf der Myriam Bregman, Christian Castillo und ihre Partei den Völkermord in Gaza und die Politik der Regierung Milei zur Unterstützung des Schlächters Netanjahu anprangerten
      .“ span. Thread von La Izquierda Diario vom 1.5. externer Link mit Fotos und Videos – siehe auch ein Video auf deren Homepage externer Link  New
    • sowie die Fotoreportage 1. Mai. Fotogalerie: Die Linke auf der Plaza de Mayo zum internationalen Tag der Arbeit externer Link New
    • siehe auch den span. Demobericht bei Página|12 externer Link New
    • Marchas por el Día del Trabajador. Video von Somos Telam externer Link  New
    • Dieser 1. Mai
      Das Heimatland ist nicht käuflich („La Patria no se vende“)
      Auf die Straße gehen, um Leben zu verändern
      “ span. Tweet von CGT vom 26.4.24 externer Link mit Plakat (auf der Homepage keinen Aufruf gefunden)
    • An diesem Mittwoch, dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, werden wir uns der Mobilisierung anschließen, zu der das @cgtoficialok gemeinsam mit der gesamten Arbeiterbewegung zum Denkmal der Arbeit aufgerufen hat.“ span. Tweet von UTEP vom 29.4.24 externer Link
    • CTA externer Link: 1. Mai: Die CTA wird zusammen mit den anderen Gewerkschaftsdachverbänden mobilisieren.
  • Brasilien
  • Frankreich:
    • 1. Mai: Ein kontrastreicher Tag, der nicht mit den Gefahren der Situation übereinstimmt New
      Am Mittwoch demonstrierten in Frankreich 200.000 Menschen am Internationalen Tag der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Trotz des Zorns blieb der Tag routinemäßig, polarisiert durch die Wahlthemen und in Diskrepanz zu den vielen Gefahren der Situation.
      1 Jahr nach einem massiven 1. Mai 2023 trotz der Verkündung der Rentenreform demonstrierten am Mittwoch in Frankreich 200 000 Menschen am Internationalen Tag der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In Paris demonstrierten nach Angaben der CGT 50.000 Menschen. Während die Gewerkschaftszüge spärlich blieben, marschierten viele junge Menschen zwischen République und Nation, während es in den letzten Tagen auf Seiten der mit Palästina solidarischen Studenten erste Tendenzen zur Ausweitung der Mobilisierung gab. Zu den dynamischen Polen der Demonstration gehörte der Zug der isolierten Minderjährigen von Belleville en lutte oder von Urgence Palestine. „Es ist ein 1. Mai, der während eines Völkermords in Gaza stattfindet. An unseren Universitäten, ich komme von der Sorbonne, aber auch an Schulen wie Sciences Po, gibt es eine Mobilisierung, die sich gegen den Völkermord richtet. Ich sende meine ganze Solidarität an die Studenten von Columbia, die heute Nacht vertrieben wurden“, erklärte Ariane Anemoyannis aus dem Demonstrationszug von Révolution Permanente, in dem mehr als 500 Personen in einer sehr kämpferischen Atmosphäre demonstrierten
      …“ franz. Bericht von Paul Morao vom 2.5.24 bei Révolution Permanente externer Link (maschinenübersetzt), siehe auch:
    • Zusammenstoß zwischen Polizei und Gewerkschaften bei der Maiparade in Paris
      Alle Macht den Arbeitern
      “ engl. Tweet von Dripped Out Trade Unionists vom 1.5. externer Link mit Video der Polizeigewalt New
    • #Paris, street medics werden von CRS zu Boden geworfen, als sie sich um einen verletzten Demonstranten kümmern. #1ermai #Manifestation #fetedutravail #jo2024 #1mai #internationalwokersday #journéeinternationaledestravailleurs #1erMai2024
      franz. Tweet von Muhammad Nadeem vom 1.5. externer Link mit Video der Polizeigewalt New
    • Die CRS 8 greift während der Demonstration am ersten Mai in Paris die Demonstranten an. #MayDay #ErsterMai #1stMay #Demonstration #1erMai“ franz. Tweet von Enzo Rabouy vom 1. Mai 2024 externer Link mit dem Video des Polizeiübergriffes New
    • Einheitlicher Aufruf der Intersyndicale zum 1. Mai: Weder Aktionäre noch Reaktionäre: Ein 1. Mai für die Arbeiterinnen und Arbeiter
    • Gegen die Austeritätspolitik, für unsere Löhne und für den Frieden. Aufruf von Solidaires externer Link 
  • Griechenland
  • Iran
    • Vergesst die Kopftücher und denkt an unser Leiden“, skandierten Rentner in Kermanshah im Westen des Iran bei einer Kundgebung zum internationalen Tag der Arbeit.“ engl. Tweet von IranHumanRights vom 1.5. externer Link mit Video New
    • Heute ist Internationaler Tag der Arbeit. Während die Islamische Republik in den vergangenen Jahren wiederholt Arbeiter und ihre Streiks angegriffen hat. Er hat ihre Aktivisten verhaftet, eingesperrt und gefoltert. von ihnen ein erzwungenes Geständnis. Gleichzeitig hat die systematische Geschlechtertrennung Frauen so weit vom Arbeitsplatz ferngehalten, dass nur 18 Prozent der Frauen im Iran (in der höchsten Statistik) Zugang zu einem sogenannten Arbeitseinkommen haben, was die systematische wirtschaftliche Unterdrückung von Frauen bedeutet. Erinnern wir uns daran, was sie den Kämpfern der Busgewerkschaft Haft Tepe und Ahvaz Steel angetan haben, erinnern wir uns daran, was sie den Lehrern angetan haben.Heute ist Tag der Arbeit und Sepideh Qalian, Nahid Tagvi, Nasrin Javadi, Golrokh Iraei und viele andere Frauen im Iran sitzen seit vielen Jahren im Gefängnis, auch weil sie Arbeitskämpfe unterstützt und sich daran beteiligt haben. Mit ihrem Geschlechter-Apartheidsystem schließt die Islamische Republik nicht nur Frauen vom Arbeitsplatz aus; Vielmehr versucht sie mit systematischer Frauenfeindlichkeit und Unterdrückung, sie trotz des enormen Widerstands dieser Frauen so weit wie möglich von der Bühne der Arbeitskämpfe zu entfernen.Heute ist Tag der Arbeit, während die Islamische Republik Arbeiter wie Seyyed Mohammad Hosseini und Mohammad Mahdi Karmi getötet hat, weil sie die Revolution der Frauen des Freiheitslebens unterstützt haben, und den revolutionären Arbeiter und Künstler Tomaj Salehi zum Tode verurteilt hat. Dieselbe Islamische Republik, die Sattar Beheshti, Mahsa Amini und Shahrokh Zamani getötet hat.Aber was die Islamische Republik niemals töten könnte, ist der lebendige Widerstand. Damit ist der Widerstand des Lebens gemeint. Unser Glück liegt in der Verbindung von allem, was wir in all den Jahren versucht und bezahlt haben; unser Glück hängt von der Verbindung von „Freiheitslebensfrau“ und „Freiheitsarbeitsbrot“ in der Jinnah-Revolution ab; Denn der gemeinsame Punkt von uns allen ist die Freiheit.“ farsi Tweet von Masih Alinejad vom 1.5. externer Link mit einem Protest-Foto New
    • Der Tag der Arbeit am 1. Mai nähert sich. Seit einigen Wochen werden in Iran daher verstärkt wieder Gewerkschaftsaktivist*innen festgenommen. Heute zB Lehrergewerkschaftler Khaled AhmadiTweet von Daniela Sepehri vom 29.4.2024 externer Link zu:
    • Heute, am 29. April, nahmen Sicherheitskräfte den Aktivisten der Lehrergewerkschaft Khaled Ahmadi in #Sanandaj fest und brachten ihn an einen unbekannten Ort. #Iran #KhaledAhmadi“ engl. Tweet von HRANA English vom 29. Apr. 2024 externer Link mit Foto von Khaled Ahmadi (Siehe unser Dossier: Unterdrückung von Lehrkräften und ihren Gewerkschaften im Iran geht weiter – ihr Kampf auch)
    • Am 1. Mai streiken wir für Arbeiter*innenrechte. Es ist so wichtig, von diesem Recht Gebrauch zu machen. In #Iran werden gerade zahlreiche Gewerkschaftler*innen festgenommen, damit sie am Tag der Arbeit nicht protestieren können.“ Tweet von Daniela Sepehri vom 29.4.2024 externer Link
  • Lateinamerika New
    • Massenmobilisierungen in Lateinamerika zur Forderung nach Verbesserungen am Tag der Arbeit
      Die uruguayische Gewerkschaftszentrale forderte tiefgreifende Veränderungen in der Produktionsstruktur. In Brasilien versprach Präsident Lula da Silva „mehr Rechte“ für die Arbeitnehmer, während Chiles Präsident Gabriel Boric die Verkürzung des Arbeitstages verteidigte…“ span. Überblick vom 1.5.24 bei Página|12 externer Link mit Fotos und Videos
    • 1. Mai: Millionen gehen in Lateinamerika auf die Straßen
      Bessere Arbeitsbedingungen und Kritik neoliberaler Politik im Zentrum der Proteste. Linke Regierungen kündigen weitere Reformen zur Verbesserung der Lage von Arbeiter:innen und Armen an…“ Überblick von René Thannhäuser vom 04.05.2024 in amerika21 externer Link
  • Österreich
    • Linz: linke, alternative Demo ab 11:00 Uhr, Schillerpark: Treffpunkt und Auftaktkundgebung – 11:30 Uhr, Landstraße: Demo – 12:00 Uhr Hauptplatz: Schlusskundgebung – https://maydaylinz.at/ externer Link
    • Wien: Stadt für alle – heraus zum 1. Mai! Demonstration 1. Mai 2024 14.30 Uhr Wallensteinplatz https://www.mayday.jetzt/ externer Link
  • Palästina
  • Philippinen New
    • Tränengas gegen Gewerkschafter. 1. Mai: Polizeigewalt in der Türkei, Frankreich und auf den Philippinen
      „… Zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam es auch auf den Philippinen. In der Hauptstadt Manila setzte die Polizei Wasserwerfer ein, als Arbeiter und Jugendliche vor die US-Botschaft zogen, um gegen US-Imperialismus zu protestieren. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen…“ Aus dem Artikel von Nick Brauns in der jungen Welt vom 02.05.2024 externer Link
    • Obwohl die Polizei die Demonstranten entlang Kalaw stoppte, wurde der Marsch zum Roxas Boulevard erfolgreich fortgesetzt, um der US-Botschaft ihre Verurteilung der Einmischung in das Land zum Ausdruck zu bringen. #MayDay2024 #MayoUno2024“ tagalog. Tweet von Mayday Multimedia vom 1.5.24 externer Link mit Fotos
    • Die Reihe der Arbeiter, die am Internationalen Tag der Arbeit teilnahmen, wurde in Morayta angehalten, nachdem die Polizei die Straße blockiert hatte, die nach Mendiola hätte marschieren sollen. Das Programm wird jedoch weiterhin in Morayta stattfinden.“ tagalog. Tweet von Mayday Multimedia vom 1.5.24 externer Link mit Fotos
  • Schweiz
    • Polizeigewalt am 1. Mai in Winterthur New
      Die IGBBSL kämpft seit 2014 für den Erhalt des günstigen Wohnraums in Winterthur. Die Wohnfrage ist ein drängendes Problem für viele. Wir haben uns deshalb an der 1. Mai-Demonstration in Winterthur beteiligt – so wie in den letzten zehn Jahren zuvor auch. Diese wurde leider von Polizeigewalt überschattet. Am Schluss der Demo griffen schwerbewaffnete Polizist/innen unvermittelt mehrere Teilnehmende der Abschlusskundgebung auf dem Neumarkt an. Kurze Zeit später gab es einen zweiten Angriff der Polizei. Bei beiden Attacken wurden mehrere Personen von den marodierenden Polizist:innen verletzt. Auch wurden mehrere Personen verhaftet…“ Medienmitteilung von igbbsl vom 1.5.24 externer Link, darin auch die Medienmitteilung des Antikapitalistischen Bündnisses Winterthur
    • Antikapitalistisches Bündnis Winterthur No war but class war! New
      Der revolutionäre Block des Antikapitalistischen Bündnisses Winterthur feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. (…) Dieses Jahr feierten wir das Jubliäum gebührend und gingen mit mehreren hundert Leuten gegen die kapitalistische Kriege und Krisen auf die Strasse. „No war but class war“ lautete die Parole auf den Plakaten und unsere Solidarität als Klasse war zentraler Inhalt der Demo. Unser Widerstand gegen ihre imperialistischen Kriege und gegen ihre Krisenpolitik auf unserem Buckel war Thema auf Transparenten, Fahnen, Schildern und in den Reden, die auf dem Weg rund um die Altstadt gehalten wurden. (…) Zum Abschluss wurde ein symbolischer Hochhaus-Palast angezündet, aus dessen Schutt eine Faust als Zeichen des Widerstands gegen die Wohnkrise, gegen Räumungen und Vertreibung hervortrat. Während der dazu gehaltenen Rede der Häuservernetzung wurde die Abschlusskundgebung auf dem Neumarkt von einer Gruppe Polizist:innen in Vollmontur gestürmt. Sie setzten wahllos Pfefferspray ein und verletzten mehrere Personen. Zwei Personen wurden von der Polizei verprügelt und danach verhaftet. Beim Verlassen der Kundgebung wurde zudem ein Teil des Antikapitalistischen Bündnisses von weiteren Polizist:innen angegriffen, die sich hinter einer Ecke versteckt hatten und mit Knüppeln und Pfefferspray in die Menge stürmten, mehrere Leute verletzten und eine Person verhafteten. Solche Angriffe der Polizei kennen wir z.B. aus Basel oder aus Winterthur vom diesjährigen 8. März oder aus Zürich, wo die Polizei jedes Jahr die Strassen und Quartiere besetzt. Die immer stärker werdenden revolutionären Kräfte sollen vom Rest der Demonstrierenden getrennt werden. Alle, die sich auf die Strasse wagen, sollen eingeschüchtert werden. Für die heutige Attack des Winterthurer Polizei-Mobs ist die GLP-Polizeistadträtin Cometta und der gesamte Stadtrat verantwortlich. Die Polizeigewalt richtete sich gegen alle, die an der 1. Mai-Demonstration und am anschliessenden Fest auf den Neumarkt teilgenommen haben. Wir fordern deshalb alle am 1. Mai beteiligten Organisationen auf, diesen Angriff zu verurteilen, und sich nicht spalten zu lassen.“ Bericht vom 2. Mai 2024 beim untergrund-blättle externer Link
    • Fotoreportagen vom 1. Mai 2024 in Zürich externer Link beim untergrund-blättle New
    • «Besonders freut mich, dass heute für uns die Sonne scheint!» und «Dass Kapitalismus krank macht, spüre ich in meinem Job jeden TagGian Hedinger hat am 1.-Mai-Umzug in Zürich Stimmen eingefangen externer Link (WoZ)
    • SGB: 1. Mai 2024: Prämien runter, Löhne rauf!  https://www.sgb.ch/1mai externer Link
    • https://vpod.ch/diverses/heraus-zum-1-mai/ externer Link
    • und Karte bei der unia: https://unia.ch/de/kampagnen/1-mai-2024 externer Link
    • Mai 2024: Grenzen sprengen – Perspektiven erkämpfen! https://barrikade.info/article/6409 externer Link
    • Basel
    • Winterthur: Demonstration, 1.5. 10.30 Steinberggasse
    • Zürich
  • Spanien
  • Südafrika New
    • Bergarbeiter stören COSATU-Kundgebung zum 1. Mai in Soweto: „Was feiern wir, wenn wir unsere Arbeitsplätze verlieren?“
      Wütende Bergarbeiter haben am Mittwoch die von COSATU veranstaltete Maikundgebung im Elkah-Stadion in Soweto gestört. Die Arbeiter, Mitglieder der National Union of Mineworkers, sind unzufrieden mit den Entlassungen bei dem Bergbaugiganten Sibanye-Stillwater. Die protestierenden Minenarbeiter stammten zumeist aus dem Goldbergbauzweig Kloof, der von den Entlassungen im Schacht Kloof 4 des Unternehmens am West Rand stark betroffen ist. Nach Abschluss eines Entlassungsverfahrens im Dezember kündigte Sibanye an, dass 575 Beschäftigte entlassen würden und 550 weitere freiwillige Abfindungspakete erhalten würden. Im April gab das Unternehmen dann bekannt, dass weitere 4.000 Arbeitsplätze in seinen Goldbetrieben gefährdet sein könnten. Eine kleine Gruppe protestierender Minenarbeiter sang Lieder, marschierte um den Veranstaltungsort und hielt Plakate hoch, auf denen sie den ANC, den COSATU und den Minister für Bodenschätze und Energie, Gwede Mantashe, für ihr Schweigen gegenüber den Kämpfen der Arbeiter verurteilten.
      Als die Organisatoren versuchten, mit dem offiziellen Programm zu beginnen, bahnten sich die NUM-Mitglieder ihren Weg nach vorne auf die Bühne und begannen laut zu singen. Von der Bühne aus wurden von der Führung Appelle ausgesprochen, aber die Arbeiter weigerten sich, zu schweigen und fuhren fort, die Redner zu verhöhnen und ihre Reden mit lautem Gesang zu übertönen.
      Vuyo Mbele, ein NUM-Mitglied aus der Region Kloof, sagte, die Arbeiter seien frustriert über den Stellenabbau im Bergbau. „Wir haben gerade einen Entlassungsprozess abgeschlossen und sind nun in einen weiteren verwickelt. Die Arbeiter sind unzufrieden und lassen nun ihre Führung über ihre Beschwerden wissen“, sagte Mbele. (…) Kurz nachdem Mashatile seine offizielle Rede begonnen hatte, fiel der Ton am Veranstaltungsort aus. Tontechniker versuchten, die Kabel zu reparieren, die angeblich von den protestierenden Arbeitnehmern durchtrennt worden waren…“ engl. Artikel von Ihsaan Haffejee vom 2.5.24 in GroundUp externer Link (maschinenübersetzt)
  • Türkei
    • #May1-Proteste rund um Taksim: „Taksim darf nicht für die Menschen geschlossen werden“ New
      Obwohl der Massentreffpunkt für den Istanbuler Maifeiertag Saraçhane war, gab es auch Organisationen, die dem Prozess kritisch gegenüberstanden und sich nicht an diesem Treffen beteiligten. Verschiedene politische Parteien, demokratische Massenorganisationen, Magazinzirkel und Gewerkschaften, die der DİSK eine Haltung vorwarfen, die weit davon entfernt war, die Dynamik des Klassenkampfes zu begreifen, und die den Inhalt des Maifeiertags in einer kompromittierenden Linie organisierten, weigerten sich ebenfalls, nach Saraçhane zu gehen. Sie versuchten, von verschiedenen Punkten aus mit Demonstrationen nach Taksim zu gehen.
      Die Proteste wurden von der Polizei angegriffen und die Demonstranten wurden festgenommen. In ganz Istanbul wurden 216 Personen festgenommen, darunter auch in Saraçhane.
      Umut-Sen-Mitglieder, die von Pangaltı nach Taksim marschierten, wurden mit einer Polizeibarrikade konfrontiert. Umut-Sen-Mitglieder wurden unter Polizeischutz festgenommen. Die Jugendausschüsse gingen zur Istiklal-Straße und begannen, zum Taksim-Platz zu marschieren. Die Polizei griff den Marsch der Jugendausschüsse an, der sich gegen die Morde an Arbeitern, gegen die Ermordung von Arbeitskollegen in den MESEMs und gegen die Selbstmorde in den Wohnheimen der KYK richtete. 18 Personen wurden verhaftet
      …“ türk. Bericht vom 1.5.24. bei Sendika externer Link  mit Fotos und Videos (maschinenübersetzt) und
    • Tausende drängten von Saraçhane nach Taksim, das Organisationskomitee gab den Protest während des Polizeieinsatzes auf New
      Tausende von Menschen versammelten sich in Saraçhane in Istanbul, um nach Taksim zu marschieren. Die Polizei griff wiederholt diejenigen an, die von Saraçhane nach Taksim marschieren wollten, und viele Menschen wurden von Gas getroffen und mit Gummigeschossen verletzt. Als der Polizeieinsatz weiterging, kündigte das Organisationskomitee, bestehend aus DISK, KESK, TTB, TMMOB und TDB, an, die Demonstration während des Polizeieinsatzes abzusagen und das Gebiet zu verlassen. Die Entscheidung des Organisationskomitees wurde mit Buhrufen quittiert, und die Barrikaden wurden weiterhin mit Gewalt errichtet…“ türk. Bericht vom 1.5.24. bei Sendika externer Link mit Fotos und Videos (maschinenübersetzt)
    • 1. Mai-Einsatz in Istanbul: Zahlreiche Verhaftungen New
      Nach der Vertreibung von Saraçhane von Taksim am 1. Mai wurden in Istanbul zahlreiche Hausdurchsuchungen durchgeführt. Mitglieder von Halkevleri, SOL Partei, Devrimci Hareket, Devrimci Gençlik Dernekleri, Sosyalist Mücadele Initiative, Toplumsal Özgürlük Partisi, Kaldıraç, Emekçi Hareket Partisi, Öğrenci Faaliyeti (Studentische Aktivität) wurden bisher festgenommen…“ türk. Bericht vom 03 Mai 2024 bei Sendika externer Link
    • Erklärung des Quartetts zu den Verhaftungen am 1. Mai: Zeit, stärker zu werden und Seite an Seite gegen den Faschismus zu stehen New
      DISK, KESK, TMMOB und TTB gaben eine Erklärung zu den Verhaftungen vieler Menschen bei Hausdurchsuchungen ab, nachdem Taksim am 1. Mai aus Saraçhane vertrieben wurde. Das Quartett erinnerte daran, dass das Verbot von Taksim gegen die Verfassung verstößt, und wandte sich an die Regierung mit den Worten: „Sie begehen weiterhin Verbrechen!“…“ türk. Gewerkschaftserklärung dokumentiert am 03. Mai 2024 bei Sendika externer Link
    • Istanbul Saraçhane 1. Mai durch die Linse von Sendika.Org  New
      Tausende von Menschen versammelten sich in Saraçhane in Istanbul, um nach Taksim zu marschieren. Die Polizei griff wiederholt diejenigen an, die von Saraçhane nach Taksim marschieren wollten, und viele Menschen wurden von Gas getroffen und mit Gummigeschossen verletzt. Als der Polizeieinsatz fortgesetzt wurde, kündigte das Organisationskomitee, bestehend aus DISK, KESK, TTB, TMMOB und TDB, an, den Protest abzusagen, und verließ während des Polizeieinsatzes das Gebiet. Der 1. Mai in Istanbul aus der Sicht des Sendika.Org-Reporters Murat Bay…“ Fotogalerie vom 2.5.24 bei Sendika externer Link
    • Die Dämmerungsaktion für den 1. Mai hat in Istanbul begonnen. Viele Revolutionäre, die ihren Willen für #Taksim gezeigt haben, wurden heute Morgen mit Razzien überzogen, viele Menschen wurden festgenommen. Am 1. Mai in Taksim zu sein, ist kein Verbrechen! Das wahre Verbrechen sind eure Barrikaden und ihr seid die Kriminellen! Lasst die Inhaftierten sofort frei!“ türk. Tweet von MorDayanışma vom 3.5.24 externer Link New
    • Für Brot, Gerechtigkeit und Freiheit #Haydi1Mayis! #TaksimNow #DemocracyNow
      Der DISK-Korso wird sich morgen früh um 10.00 Uhr in Saraçhane treffen. 
      Mit unseren Nelken in der einen Hand und der Entscheidung des Verfassungsgerichts in der anderen, gehen wir zum #1Mayis
      “ türk. Tweet von DİSK vom 30.4. externer Link 
    • Nicht erklärter Ausnahmezustand in Istanbul am 1. Mai
      Das Gouvernement Istanbul hat den Ausnahmezustand über die Stadt verhängt, nachdem es den Antrag von Gewerkschaften und politischen Parteien, den 1. Mai in Taksim zu feiern, abgelehnt hatte. Um Versammlungen auf dem Kundgebungsgelände zu verhindern, beschloss das Gouvernement, den Verkehr einzustellen…“ türk. Meldung vom 30.4.24 in bianet externer Link
    • Und eine Grafik aller Städte von Disk auf Twitter externer Link – auf der DISK-Homepage externer Link nicht gefunden, aber Meldungen zu vielen Städten
    • Wir treffen uns für den 1. MAI auf Social Media! Wir werden um 16.00 Uhr eine Stimme abgeben! Der Hashtag wird um 16.00 Uhr auf den DISK, KESK, TMMOB, TTB, TDB Accounts bekannt gegeben!“ türk. Tweet von DİSK vom 30.4. externer Link
    • DİSK ruft zu Taksim am 1. Mai auf https://sendika.org/2024/04/disk-1-mayista-taksime-cagirdi-703448 externer Link
    • Es ist historisch, denn nach über 10 Jahren rufen türkische Gewerkschaften wieder zum 1. Mai am Taksim Platz auf.  Siehe den türk. Aufruf bei DISK externer Link und diese auf Twitter externer Link
    • „Zunehmende Armut und Prekarität sind nicht unser Schicksal!“ Die Frauen von MorDayanışma organisieren Kundgebungen in vielen Städten – siehe https://mordayanisma.org/ externer Link und diese auf Twitter externer Link
    • #1Mayıs #Haydi1Mayis! #TaksimNow #1MayıstaTaksime

Siehe (zuletzt) im LabourNet Germany:

(Das Bild zum Dossier in diesem Jahr ist das Plakat zum 1. Mai 2024 von Organisierte Autonomie Zürich externer Link: No War but Class War!)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=219976
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