- Automobilindustrie
- Bauindustrie und Handwerk
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- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
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- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
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- Stoffe und Bekleidung
- Abfall/Umwelt/Ver-/Entsorgung
- Banken und Versicherungen
- Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
- Call-Center
- Dienstleistungen allgemein/diverse
- Gesundheitswesen
- Groß- und Einzelhandel
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- Öffentlicher Dienst und Behörden
- Reinigungsgewerbe und Haushalt
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- Soziale Arbeit, Kirche und Wohlfahrts-/Sozialverbände
- Sportwirtschaft
- Transportwesen: (Öffentlicher) Personen (Nah)Verkehr
- Transportwesen: Bahn
- Transportwesen: Hafen, Schiffe und Werften
- Transportwesen: Luftverkehr
- Transportwesen: Post- und Paketdienste
- Transportwesen: Speditionen und Logistik
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- Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen
- Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen allgemein
- Ärzteschaft
- Gesundheitswesen allgemein
- Kampf gegen Privatisierung im Gesundheitswesen allgemein
- Kampf gegen Privatisierung im Gesundheitswesen in diversen Kliniken
- Konflikte und Arbeitskämpfe in diversen Kliniken
- Rettungsdienste
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- Wachdienste und Sicherheitsgewerbe
Arbeitsfelder der Ankunft: Migrantische Perspektiven auf Arbeit (nur) in Gastronomie, Reinigung und Pflege
Dossier
„In Deutschland existieren Beschäftigungsfelder für Migrierte, die sich von regulärer, berufsförmiger Arbeit unterscheiden. Diese spezifisch migrantisch geprägten Arbeitsbereiche werden in dieser explorativ angelegten, qualitativen Studie als Ankunftsarbeit bezeichnet. Wie Migrierte ihre Beschäftigung in der Ankunftsarbeit erleben und deuten und welche beruflichen Perspektiven sie mit ihrer Tätigkeit verbinden, wird am Beispiel der Arbeitsfelder Gastronomie, Reinigung und Pflege herausgearbeitet. Die Ergebnisse liefern wichtige Denkanstöße für die Integration von Migrierten in die berufsförmige Arbeitswelt in Deutschland.“ Studie von Serhat Yalcin, Natalie Hubenthal und Juliane Dieterich vom Januar 2024 bei der Hans-Böckler-Stiftung, siehe auch:
- „Ein bisschen sicherer als auf der Straße“ ist nicht genug: DIMR fordert Schutz und Unterkünfte für Betroffene von Arbeitsausbeutung in Deutschland
- Arbeitsausbeutung: Schutz und Unterkünfte für Betroffene – Deutschland muss angemessene Unterkünfte zur Verfügung stellen, die für alle Betroffenen zugänglich sind.
„Jeden Tag werden Menschen in Deutschland ausgebeutet. Sie müssen unter Zwang und zu schlechten Bedingungen arbeiten, werden dafür wenig oder gar nicht entlohnt. Wer es schafft, der Ausbeutung und dem Umfeld zu entkommen oder von Sicherheitsbehörden entdeckt wird, läuft Gefahr, obdachlos zu werden. Die Betroffenen von Arbeitsausbeutung haben ein Recht auf sofortige Unterstützung, effektiven Schutz vor Täter*innen und eine angemessene Unterbringung. Das garantieren der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt), die Europaratskonvention gegen Menschenhandel und die EU-Richtlinie gegen Menschenhandel. In Deutschland gibt es für Betroffene von Arbeitsausbeutung allerdings nicht genügend Schutzunterkünfte. Viele der Unterbringungsmöglichkeiten, die es gibt, sind weder angemessen noch bedarfsgerecht. Spezialisierte Schutzunterkünfte sind nicht für alle Betroffenen zugänglich, insbesondere für Männer. Damit verstößt Deutschland gegen seine menschenrechtlichen Verpflichtungen. (…) Im Bereich der sexuellen Ausbeutung haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Unterstützungsstrukturen etabliert, die aus dem Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen entstanden sind. Doch für Betroffene von Arbeitsausbeutung gibt es keine vergleichbaren Strukturen. Mangels spezialisierter Schutzunterkünfte werden Betroffene von Arbeitsausbeutung allzu oft in Unterkünften für Wohnungslose oder Asylsuchende untergebracht. In diesen Unterkünften habe sie sich jedoch nur ein bisschen sicherer als auf der Straße gefühlt “, beschreibt es eine Betroffene in der Analyse „Ein bisschen sicherer als auf der Straße“ – Unterkünfte für Betroffene von Arbeitsausbeutung in Deutschland. Eine Unterkunft ist dem UN-Fachausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte zufolge angemessen, wenn sie bezahlbar ist und unter gesetzlichem Schutz steht wie beispielsweise unter dem Schutz des Mietrechts. Es muss sauberes Trinkwasser, Energie für Kochen, Heizung und Beleuchtung sowie Sanitäranlagen und Wascheinrichtungen geben. Die Räume müssen ausreichend groß sein und Schutz vor Kälte, Hitze, Regen oder anderen Bedrohungen der Gesundheit wie Krankheitsüberträgern bieten. Die physische Sicherheit der Betroffenen beispielsweise vor Drohungen und Übergriffen der Täter*innen, die sie in Arbeitsausbeutung gebracht haben, muss garantiert sein. Angemessene Unterkünfte sind darüber hinaus solche, die für alle zugänglich sind, insbesondere auch für benachteiligte Personen. (…) Betroffene brauchen in den Unterkünften darüber hinaus auch Zugang zu psychosozialer und geschlechtersensibler Beratung. Empfehlenswert ist es, wenn die Unterbringung es den Menschen ermöglicht, sich wieder eine Tagesstruktur und den eigenen Alltag zu gestalten. Eine wichtige Rolle spielt auch die Entwicklung einer Zukunftsperspektive, zum Beispiel durch den Zugang zu Deutschkursen oder zu Aus- und Fortbildungsangeboten. (…) Menschenhandel geht mit schweren Menschenrechtsverletzungen einher: mit Unfreiheit, Zwang, Gewalt und massiver wirtschaftlicher Ausbeutung. Menschenhandel findet tagtäglich in Deutschland statt – in der Pflege, im Haushalt, in der Prostitution, Landwirtschaft, Fleischindustrie oder auf dem Bau. Was nötig ist, damit Betroffene unterstützt werden und Menschenhandel keine Chance hat, erklärt Naile Tanış, Leiterin unserer Berichterstattungsstelle Menschenhandel, im Video.“ Meldung des Deutschen Instituts für Menschenrechte vom Juli 2024 mit sehenswertem kurzem Video - Der Beitrag basiert auf die 48-seitige Analyse von Charlotte Felbinger, Anne-Kathrin Krug und Tobias Seitz: „Ein bisschen sicherer als auf der Straße“ – Unterkünfte für Betroffene von Arbeitsausbeutung in Deutschland
- Ausländische Arbeiter: Schutzlos ausgebeutet. In Deutschland sind ausländische Arbeiter oft extremer Ausbeutung ausgesetzt. Vielfach fehlt es an Hilfe
„In Deutschland sind laut Schätzungen Tausende ausländische Arbeiter*innen widrigsten ausbeuterischen Bedingungen ausgesetzt, überwiegend auf dem Bau, in der Landwirtschaft oder in der Logistik. »Wir haben es teilweise mit mafiösen Strukturen zu tun«, erklärt Pagonis Pagonakis von der gewerkschaftsnahen Organisation Arbeit und Leben gegenüber »nd«. Er berät Betroffene von Menschenhandel und Arbeitsausbeutung. Laut Pagonakis werden Lohnabhängige aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien oder Drittstaaten außerhalb der EU gezielt über Leiharbeitsfirmen mit falschen Versprechungen angeworben. In Deutschland angekommen, finden sich die Arbeiter*innen in einer extremen ökonomischen und psychischen Abhängigkeit vom Arbeitgeber wieder, erklärt Pagonakis. Die von der Leiharbeitsfirma versprochene Reise falle meist teurer aus, als angekündigt, wodurch Schulden beim Unternehmen entstehen. »Vor Ort müssen sie einen Vertrag unterschreiben, den sie nicht verstehen«, sagt der Berater. Mieten für die Unterkunft, zu der die Arbeitgeber oft einen direkten Zugang haben, werden vom Lohn abgezogen, Sozialabgaben nur unvollständig oder gar nicht gezahlt. »Ihre Zwangslage oder Hilflosigkeit werden systematisch ausgenutzt«, berichtet Pagonakis. Darüber, wie viele Menschen in Deutschland von Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung betroffen sind, gibt es keine annähernd realistische Einschätzung. Und das, obwohl es sich um ein schweres Menschenrechtsverbrechen und in Deutschland seit 2016 um eine Straftat handelt. Laut Statistiken des Bundeskriminalamtes, das für die Strafverfolgung zuständig ist, waren allein im Jahr 2022 über 1000 Arbeiter betroffen, ein Anstieg um das Fünffache gegenüber dem Vorjahr. Ursache dafür war laut BKA der Abschluss eines Großverfahrens. Doch viele Fälle landen gar nicht erst in der Statistik, sodass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt, schätzen die Beratungsstellen. Für die Betroffenen ist es schwer, sich zu wehren, erklärt Naile Tanış, Leiterin der Berichterstattungsstelle Menschenhandel beim Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR). (…) Gemeinsam mit den Beratungsstellen fordert sie darum die Einrichtung eines Fonds, damit die Beratungsstellen unabhängig und kurzfristig Räume für Betroffene anmieten können. Dabei könne man sich an einem Modell aus Berlin orientieren, erklärt Pagonakis. (…) Ferner müsse die Regierung bundesweit einheitliche Schutzstandards festlegen und die Hürden senken, damit Betroffene stabilisiert werden und so eine Arbeits- und Lebensperspektive in Deutschland entwickeln können, unterstreicht Tanış. Dazu müsse auch die Empfehlung aus dem Koalitionsvertrag der Ampel umgesetzt werden, ein Aufenthaltsrecht unabhängig von der Kooperationsbereitschaft im Strafverfahren zu ermöglichen. Zudem fordern Gewerkschaften eine strengere Regulierung beziehungsweise das Verbot von Leiharbeit und Werkverträgen, etwa in der Paket- und Lieferbranche sowie in der Landwirtschaft. In der Fleisch verarbeitenden Industrie hatte ein solches Verbot zuletzt zu einer deutlichen Verbesserung geführt. Allerdings reicht eine rein nationale Regelung wohl nicht aus, wie das Beispiel Nordrhein-Westfalen zeigt: Dort werden durch Leiharbeitsfirmen angeworbene Arbeiter*innen untergebracht, die jetzt in der niederländischen Fleischindustrie ausgebeutet werden, berichtet Pagonakis.“ Artikel von Felix Sassmannshausen vom 29. Juli 2024 in Neues Deutschland online
- Arbeitsausbeutung: Schutz und Unterkünfte für Betroffene – Deutschland muss angemessene Unterkünfte zur Verfügung stellen, die für alle Betroffenen zugänglich sind.
- Gute Arbeit – für alle? Migrantische Beschäftigte arbeiten häufiger in prekären Verhältnissen, etwa ein Drittel in Helfertätigkeiten
„Menschen mit Migrationsgeschichte sind häufiger in Helfer*innen- und Anlerntätigkeiten, befristeten Arbeitsverhältnissen und zu geringeren Einkommen tätig. Das geht aus einer Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hervor, die der taz vor Veröffentlichung vorliegt. Grundlage des sogenannten Index für Gute Arbeit ist eine repräsentative Beschäftigtenbefragung, die bundesweit prekäre Beschäftigungsmerkmale bei Arbeitnehmer*innen mit und ohne Migrationshintergrund vergleicht. „Leider landen Menschen mit Migrationshintergrund immer noch überproportional oft in schlechten und unsicheren Arbeitsverhältnissen mit niedrigen Löhnen“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel mit Blick auf die Umfrageergebnisse. Einer schnelleren und besseren Integration in den Arbeitsmarkt stehe laut Piel entgegen, dass das Bundesinnenministerium dem Haushaltsentwurf 2025 zufolge weniger als die Hälfte des aktuellen Budgets für Integrationskurse vorsieht. Der DGB-Studie nach arbeitete ein Drittel der migrantischen Beschäftigten in Helfer*innentätigkeiten, auch „Einfacharbeit“ genannt. Ohne Migrationshintergrund sind lediglich 18 Prozent der Menschen in Deutschland in diesen Berufen. Hier sind die Tätigkeiten besonders von stärkeren körperlichen Anforderungen und Einkommen im Niedriglohnbereich geprägt. Unter den migrantischen Beschäftigten in Einfacharbeit stammte mit 46 Prozent der größte Anteil aus Ländern außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Knapp jede*r vierte Beschäftigte mit Migrationshintergrund sorgt sich laut der DGB-Studie um die eigene berufliche Zukunft, im Vergleich zu 13 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund. Der Anteil an befristeten Beschäftigungsverhältnissen war bei Beschäftigten mit Migrationsgeschichte mit 17 Prozent mehr als dreimal so hoch wie bei der Vergleichsgruppe. Hinzu kommt, dass sie mit 21 Prozent häufiger in Schichtarbeit tätig waren, während es 12 Prozent der Menschen ohne Migrationsgeschichte waren. Von den Beschäftigten ohne Migrationshintergrund arbeiteten zwei Prozent in einem weiteren prekären Verhältnis: der Leiharbeit. In der Gruppe mit Migrationshintergrund war der Anteil mit sechs Prozent dagegen dreimal so hoch. Schließlich gaben 40 Prozent der migrantischen Beschäftigten an, dass ihr Einkommen gar nicht oder gerade so zum Leben reicht…“ Artikel von Sabrina Osmann vom 22. Juli 2024 in der taz online („DGB-Beschäftigtenbefragung: Gute Arbeit – für alle?“) – die Befragung beim DGB bislang nicht gefunden