Gender Pay Gap 2023: Frauen verdienten pro Stunde 18% weniger als Männer – unverändert gegenüber 2022, im 4. Jahr in Folge

Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit 2016 am 14. OktoberFrauen haben im Jahr 2023 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 % weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten Frauen mit durchschnittlich 20,84 Euro einen um 4,46 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (25,30 Euro). Im langfristigen Vergleich sank der unbereinigte Gender Pay Gap: Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 betrug der geschlechterspezifische Verdienstabstand noch 23 %. Seit 2020 verharrt er bei 18 %. Nach wie vor ist der unbereinigte Gender Pay Gap in Ostdeutschland deutlich kleiner als in Westdeutschland: In Ostdeutschland lag er im Jahr 2023 bei 7 %, in Westdeutschland bei 19 % (2006: Ostdeutschland: 6 %, Westdeutschland: 24 %). Ab Anfang 30 nimmt der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern fast stetig zu...“ destatis-Pressemitteilung vom 18. Januar 2024 externer Link und mehr dazu:

  • Gender-Pay-Gap: Warenproduzierendes Patriarchat
    Der Gender-Pay-Gap ist weiterhin groß (vor allem im Westen) und die Ursachen sind vielfältig: Frauen haben größere Lücken in ihren Erwerbsbiografien oder arbeiten öfter in Teilzeit als Männer, weil sie sich meist um die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit kümmern. Zudem sind sie häufiger in sogenannten frauentypischen Niedriglohnjobs beschäftigt (die auch deswegen schlechter bezahlt werden, weil sie als frauentypisch gelten). Und dann gibt es die mysteriöse Lohnlücke von sechs Prozent, die sich das Statistische Bundesamt nicht erklären kann. Vielleicht liegt es ja daran, dass Frauen bei Gehaltsverhandlungen strukturell benachteiligt werden – nur so eine Idee. Wie dem auch sei, die vielfältigen Ursachen haben eine gemeinsame Grundlage. Die heißt warenproduzierendes Patriarchat. Dagegen gehen materialistische Feminist*innen seit jeher auf die Straße. Und die aktuellen Zahlen zeigen erneut, dass der Kampf leider lange nicht zu Ende ist. Denn er erfordert eine gesamtgesellschaftliche Umwälzung – der Produktions- wie der Reproduktionsverhältnisse.“ Kommentar von Felix Sassmannshausen vom 18.01.2024 in ND online externer Link
  • Siehe auch #GenderPayGap / #equalpay

Siehe zuletzt unverändert: Gender Pay Gap 2022: Frauen verdienten pro Stunde 18 % weniger als Männer

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=217550
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