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Klimakrise & Migration: Change Your Mind – Turn The Tide?
„Es ist kein Geheimnis mehr: Es gibt starke kausale Zusammenhänge zwischen Flucht, Migration und der Klimakrise. Dies spiegelt sich kaum in den Migrationsgesetzen der EU oder den Abkommen der UN wider, zumindest nicht in angemessener Weise. Das pauschale Labeln von sicheren Herkunftsländern ignoriert den Tatbestand Klimaflucht komplett. Wer dessen Existenz und die Bedrohung der Klimakrise negiert, verschließt sich möglichen Wegen, damit umzugehen. (…) Dieses Dossier beleuchtet die Multikausalität zwischen Klimakrise und Migration. Gleichzeitig appelliert es an die Klimabewegung und an die COP28, die am 30. November 2023 in Dubai beginnt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Turn the Tide: Das gelingt nur – wie der südafrikanische Umwelt- und Menschenrechtsaktivist Kumi Naidoo es fasst – wenn der Werkzeugkasten im Klimakampf erweitert wird und Aktivismus mit politischer Aktionskunst die Betroffenen abholt und alle mobilisiert.“ Vorwort zum iz3w-Dossier vom Dezember 2023 und dazu:
- Der Klimawandel verursacht und verstärkt die Fluchtbewegung insbesondere in Kriegsregionen: Die UN fordern legale Umsiedlungsmöglichkeiten
- UN warnen: Klimawandel schlägt mehr Menschen in die Flucht
„Die Folgen des Klimawandels stürzen die Schwächsten ins größte Elend. Arme Länder haben keine Mittel, um sich vor einer Katastrophe zu schützen oder hinterher zu erholen. Flüchtlinge gehören dazu. Die UN fordern legale Umsiedlungsmöglichkeiten.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnt vor immer mehr Fluchtbewegungen aus Regionen, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Wenn nicht dringend dort mehr in Anpassung an den Klimawandel investiert werde, könnten die Menschen dort kaum bleiben. Das UNHCR stellte den Bericht „Kein Entkommen: an der Frontlinie von Klimawandel, Konflikt und Vertreibung“ bei der Weltklimakonferenz in Baku in Aserbaidschan vor. (…) Am stärksten betroffen vom Klimawandel sind viele arme Länder, darunter etwa in Afrika der Sudan, Äthiopien und Eritrea, in Asien Bangladesch, Myanmar, Afghanistan und Pakistan oder in Südamerika Venezuela und Kolumbien. Fluchtgründe seien in vielen Regionen Gewalt und Konflikte, so das UNHCR. Geschürt werde dies auch durch den Kampf um Ressourcen, die wegen des Klimawandels schwinden: Trinkwasserquellen versiegen, Land verödet, Meeresspiegel steigen – und Menschen müssen anderswo ein Auskommen suchen. (…) In den vergangenen zehn Jahren hätten 220 Millionen Menschen wegen klimawandelbedingten Wetter-Katastrophen zumindest zeitweise ihre Dörfer und Städte verlassen müssen. Die Schwächsten – darunter Flüchtlinge – seien von Stürmen, Hitzewellen und Überschwemmungen immer am stärksten betroffen, erklärte das UNHCR…“ Meldung vom 12.11.2024 im Migazin - Die doppelte Bedrohung. UN-Bericht: Der Klimawandel verursacht und verstärkt die Fluchtbewegung insbesondere in. Kriegsregionen. Der Westen sieht zu
„Wer schon unten steht, wird am schwersten getroffen. So könnte man den am Dienstag herausgegebenen Bericht des UN-Flüchtlingskommissariats zusammenfassen. Er zeigt, dass es bei den oft dramatischen Konsequenzen des Klimawandels immer auch darauf ankommt, wo ein Mensch geboren wird. Die Folgen treffen diejenigen am schwersten, die ohnehin schon leiden: Flüchtende, bereits Geflüchtete und Menschen in Ländern, in denen gewaltsame Konflikte ausgetragen werden. 75 Prozent der Vertriebenen leben demnach in Staaten, die in besonderem Maße mit klimabedingten Gefahren konfrontiert sind. Und: Fast die Hälfte von ihnen ist sowohl den Folgen von Konflikten als auch denen der Erderwärmung ausgesetzt. Besonders betroffen sind Sudan, Syrien, Haiti, die Demokratische Republik Kongo, Libanon, Myanmar, Äthiopien, Jemen und Somalia. In den vergangenen zehn Jahren haben wetterbedingte Katastrophen demnach zu 220 Millionen Binnenvertriebenen geführt – Tendenz steigend. Die Verfasser des Gutachtens gehen davon aus, dass die Zahl der Länder, die extremen Auswirkungen von klimabedingten Gefahren ausgesetzt sind, von drei auf 65 steigen wird…“ Artikel von Mawuena Martens in der jungen Welt vom 13.11.2024
- UN warnen: Klimawandel schlägt mehr Menschen in die Flucht
- Unicef legt Bericht vor: Klimawandel zwingt Kinder zur Flucht
„Überschwemmungen, Dürre, Stürme: Vor diesen Wetterextremen müssen täglich rund 20.000 Kinder fliehen. Ob sie jemals wieder in ihr Zuhause zurück können, ist ungewiss.
Er liegt vor und sollte bei den Verhandlungen der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP 28) Beachtung finden: der Unicef-Bericht „Children Displaced in a Changing Climate“. Darin hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen erstmalig die weltweite Zahl der Kinder ermittelt, die zwischen 2016 und 2021 aufgrund von Wetterextremen ihr Zuhause verlassen mussten.
„Es ist schrecklich für Kinder, wenn ein gefährlicher Waldbrand, ein Sturm oder eine Überschwemmung ihr Umfeld verwüstet“, sagt Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Überschwemmungen und Stürme sind Hauptursachen dafür, dass Kinder ihr Zuhause verlassen mussten. In nur sechs Jahren wurden dadurch rund 41 Millionen Kinder zu Binnenvertriebenen, das heißt, sie suchten innerhalb ihres Landes Schutz in Notunterkünften. Dürrekatastrophen haben mehr als 1,3 Millionen Kinder bedroht und zum Aufbruch gezwungen. Etwa 810.000 Kinder wurden aufgrund von Waldbränden vertrieben – insbesondere in Kanada, Israel und den USA.
Der aktuelle Unicef-Bericht enthält zudem Prognosen für die nächsten 30 Jahre. Da die Auswirkungen des Klimawandels ein immer größeres Ausmaß annehmen, ist zu erwarten, dass auch die klimabedingte Vertreibung zunimmt…“ Beitrag von Christine Elsner vom 08.12.2023 beim ZDF zum engl. Unicef-Bericht „Children Displaced in a Changing Climate“
Siehe bei iz3w die FAQ zu Klimaflucht und Migration