18. ordentlicher Gewerkschaftstag der NGG am 13.-17. November 2023 in Bremen
Alle fünf Jahre wird das „höchste Organ der Gewerkschaft NGG“, der Gewerkschaftstag, einberufen. Der 18. ordentliche Gewerkschaftstag tagt vom 13. bis 17. November 2023 im Maritim Hotel & Congress Centrum Bremen. In diesem Jahr steht der NGG-Gewerkschaftstag unter dem Motto „GEMEINSAM ZUKUNFT MACHEN.JETZT“. Mehr als 120 Delegierte der NGG aus allen Teilen Deutschlands werden auf dem Gewerkschaftstag über gut 110 Anträge beraten. Im Fokus stehen lt NGG die Auswirkungen von Krise und Inflation auf die Situation von Beschäftigten im Niedriglohnbereich, die Bedeutung von Tariflöhnen, den wachsenden Fachkräftemangel und die Nachwuchssorgen vieler Branchen sowie das „Gastro-Sterben“. Außerdem um die Auswirkungen digitaler Prozesse und des Klimawandels auf die Produktion von Nahrungsmitteln… Siehe dazu die NGG-Sonderseite
und das Progamm
und nun Berichte:
- Gewerkschaftstag der NGG bestätigt den Vorstand und fordert mehr „Lohn-Fairness“: „Der Tariflohn muss der Kompass für den Wert der Arbeit sein, nicht der Mindestlohn“
- Gewerkschaftstag in Bremen: NGG macht „Fairness-Check der Arbeit“
Mehr „Lohn-Fairness“: Deutschland braucht Neujustierung der Löhne
NGG: „Selbst Mindestlohn wird missachtet – Zoll deckte im 1. Halbjahr 78.340 Verstöße auf“
„Mehr Lohn-Fairness“ gefordert: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat eine neue Lohn-Debatte angestoßen. Auf ihrem Gewerkschaftstag in Bremen hat sich die NGG für ein „Neujustieren der Löhne“ ausgesprochen. Sie warnt dabei vor einer „gefährlichen gesellschaftlichen Spaltkraft durch Niedriglöhne“. Gut 10 Millionen Menschen arbeiten derzeit nach Angaben der NGG für einen Stundenlohn bis 14 Euro. Das geht aus einer Untersuchung zum „Fairness-Check der Arbeit in Deutschland“ hervor, die das Pestel-Institut (Hannover) im Auftrag der NGG gemacht hat. Die Ergebnisse stellte die NGG am Mittwochmittag bei einer Pressekonferenz auf ihrem Gewerkschaftstag in Bremen vor.
Ein Aspekt ist dabei auch die Belastung öffentlicher Kassen: „Heute muss der Staat einem Großteil der Menschen, deren Lohn die 14-Euro-Marke nicht überschreitet, finanziell unter die Arme greifen, obwohl sie arbeiten. Allein durch Wohngeld unterstützt der Staat sie in diesem Jahr mit rund 5 Milliarden Euro“, sagt der wiedergewählte Vorsitzende der NGG, Guido Zeitler. Außerdem hätten der Staat und die Sozialkassen im Niedriglohnbereich bei den Einnahmen das Nachsehen: „Lohnsteuer und Sozialabgaben fallen bei Niedriglöhnen geringer aus. Fiskalisch müssten höhere, fairere Löhne also auch im Interesse des Staates sein“, so Zeitler. Dazu komme ein wichtiger gesellschaftspolitischer Aspekt: „Wer an der unteren Lohnkante arbeitet, der fühlt sich oft abgehängt. Und das ist gefährlich. Das wird mehr und mehr zum Risiko für den Zusammenhalt in Deutschland. Denn am Ende geht auch die Demokratie übers Portemonnaie“, sagt NGG-Chef Guido Zeitler auf dem Gewerkschaftstag in Bremen.
Es bleibe nur eine Konsequenz: „Deutschland muss beim Lohn mehr zusammenrücken. Gerade bei den unteren Löhnen muss es deutlich nach oben gehen. Der Tariflohn muss der Kompass für den Wert der Arbeit sein, nicht der Mindestlohn“, so Zeitler. Hier müsse der Bund schleunigst ein Zeichen setzen: Das im Koalitionsvertrag der Ampel versprochene Bundestariftreuegesetz garantiere, dass der Staat selbst nicht zu Dumpinglöhnen arbeiten und produzieren lasse. Das betreffe auch die Lebensmittelproduktion – vom Einkauf der Verpflegung für die Bundeswehr über die Bundestagskantine bis zum Mittagessen in der Schul- und Kitakantine. „Der Tariflohn ist ein wichtiger Meilenstein für mehr Lohn-Fairness in Deutschland“, so der NGG-Vorsitzende. Zeitler forderte Christian Lindner und die FDP auf, ihren „Widerstand gegen ein Lohn-gerechteres Land aufzugeben“ und ein Tariftreuegesetz auf Bundesebene nicht länger zu blockieren…“ Pressemitteilung der NGG vom 15.11.2023 - NGG-Führungstrio bestätigt: Zeitler bleibt Vorsitzender
„Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ihr Führungstrio am Dienstag in Bremen bestätigt. Guido Zeitler bleibt Vorsitzender. 147 Delegierte des Gewerkschaftstages bestätigten den 52-jährigen mit 88 Prozent der Stimmen, wie es in einer Mitteilung hieß. Der gelernte Hotelfachmann steht bereits seit 2018 an der Spitze der 190.000 Mitglieder zählenden Gewerkschaft. Als stellvertretende Vorsitzende bestätigten die Delegierten Claudia Tiedge (47) und Freddy Adjan (55). Der Vorstand wird jeweils für fünf Jahre gewählt. Als wichtiges Ziel der kommenden Jahre nannte Zeitler, den Tariflohn fester zu verankern. Die NGG werde daran arbeiten, den Trend der sinkenden Tarifbindung zu stoppen und umzukehren…“ Agenturmeldung vom 14. November 2023 in der Zeit online– siehe die Pressemitteilung der NGG vom 14.11.2023
: NGG-Führungstrio im Amt bestätigt
- Gewerkschaftstag der NGG eröffnet: Bessere Bedingungen für Beschäftigte in Hotels, Gaststätten und Bäckereien gefordert
„Mit einem Festakt hat der 18. ordentliche Gewerkschaftstags der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) am Montag in Bremen begonnen. Bis Freitag kommen rund 120 Delegierte und etwa 500 Gäste in der Hansestadt zusammen. Stellvertretend für die rund 190.000 Mitglieder der ältesten Gewerkschaft im DGB wird der Kongress 113 Anträge beraten und voraussichtlich am Mittwoch einen neuen geschäftsführenden Hauptvorstand wählen. Neben dem NGG-Vorsitzenden Guido Zeitler sprachen DGB-Chefin Yasmin Fahimi, Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) und Bremens Bürgermeister Björn Fecker (Bündnis 90/Die Grünen) ein Grußwort. (…) Im Vorfeld hatte Zeitler den andauernden Fachkräftemangel in der Gastronomie und Hotellerie kritisiert. Angesichts der täglichen Überlastung sei es »kein Wunder«, dass viele Beschäftigte der Branche den Rücken kehrten.“ Artikel von David Maiwald in der jungen Welt vom 14.11.2023 - Siehe kontinuierliche Meldungen bei der NGG
auf der Seite zum Gewerkschaftstag
- Gewerkschaftstag in Bremen: NGG macht „Fairness-Check der Arbeit“
Siehe zuletzt: Gewerkschaftstag 2018 der NGG – Wildwuchs im Gastgewerbe