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Steueroase der Multis: Tax Justice Network kritisiert v.a. Steuerschlupflöcher für Großkonzerne in den Niederlanden

Paradise-Papers„Die Niederlande sind dafür verantwortlich, dass anderen Ländern rund 46 Milliarden Euro an Steuern durch die Lappen gehen. Das ist ein Anteil von 17 Prozent an den weltweit verursachten Steuerausfällen. Vor zwei Jahren waren es nur 17,5 Milliarden Euro und ein Anteil von 6,3 Prozent gewesen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die britische NGO Tax Justice Network externer Link (TJN) am Dienstag veröffentlichte. Besonders Unternehmen benutzen die Niederlande offenbar immer noch gerne als Steueroase. Weltweit gehen den Regierungen laut TJN 426 Milliarden Euro durch Steuervermeidung und -hinterziehung verloren. Davon fließen 154 Milliarden Euro in die Taschen reicher Privatpersonen und 272 Milliarden Euro auf die Konten von Unternehmen. Vier Länder sind für die Hälfte der Summe verantwortlich: Schweiz, Niederlande, Luxemburg und das Vereinigte Königreich…“ Artikel von Gerrit Hoekman in der Jungen Welt vom 27. Juli 2023 externer Link und mehr daraus:

  • Weiter im Artikel von Gerrit Hoekman in der Jungen Welt vom 27. Juli 2023 externer Link: „… »In einer zunehmend vernetzten Welt sind globale Standards, Koordination und Zusammenarbeit von größter Bedeutung. Da wirtschaftliche und soziale Interaktionen über nationale Grenzen hinausgehen, wird es unerlässlich, gemeinsame Normen und Praktiken zu etablieren, die Konsistenz, Fairness und Effizienz gewährleisten.« Sollte alles so bleiben wie bisher, würden die Auswirkungen der Steuervermeidung in den nächsten Jahren doppelt so schwer wiegen wie die der Rezession von 2007 bis 2009, ist das TJN sicher. »Die Machtdynamik, die die globalen Steuerverhandlungen bei der OECD prägt, mag bei den Vereinten Nationen fortbestehen, aber ihre größere Offenheit für die Beteiligung von Nichtregierungsgruppen, Medien und Gewerkschaften ist ermutigend«, sagte das TJN-Aufsichtsratsmitglied Irene Ovonji-Odida am Dienstag laut der Nachrichtenseite Law 360.“

Dazu eine Buchempfehlung: Dass dies auch bei einer »Offene Wirtschaft« gar nicht sein müsste, sondern Ergebnis einer bewussten, korrigierbaren, politischen Entscheidung ist, zeigen überzeugend Emmanuel Saez und Gabriel Zucman in ihrem „brillant argumentieren Buch“ (so Thomas Piketty) „Der Triumph der Ungerechtigkeit – Steuern und Ungleichheit im 21. Jahrhundert“ auf. Deutsche Ausgabe beim Suhrkamp Verlag Berlin, 2021, 279 Seiten zum Preis von 11 Euro.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=213898
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