2. Juni – Internationaler Hurentag: Kampf um gleiche Rechte

sex workers rightsJedes Jahr erinnern Sexarbeiter*innen an die spektakuläre Kirchenbesetzung der französischen Kolleg*innen 1975 in Lyon/Frankreich externer Link und machen in Aktionen und Demonstrationen auf die immer noch fehlende Gleichstellung mit anderen Erwerbstätigen aufmerksam. Die Coronapandemie hat besonders deutlich gemacht, wie unfair der Staat beim Thema Sexarbeit handelte: Prostitution war z. T. verboten und die Bordelle waren länger geschlossen als andere Branchen. Es entstand z. T. große Not und Abhängigkeiten. (…) Die Evaluierung externer Link des seit 2017 gültigen ProstituiertenSchutzGesetzes (ProstSchG) sollte eine Chance sein, endlich fundierte und überprüfbare Fakten und Daten zu bekommen – weg von Fehlinformationen, Klischees, Vorurteilen und von konservativen Werten geprägte Forderungen. Sexarbeit ist Arbeit! Es besteht hier dringender Änderungsbedarf!...“ Pressemitteilung vom 2.6.2023 externer Link beim Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e. V. (BSD), siehe dazu:

  • Internationaler Hurentag 2. Juni 2024: „Das Sexkaufverbot ist ein Papiertiger“ New
    „Aus Anlass des Internationalen Hurentags 2024 fordert Juanita Henning, Sprecherin von Doña Carmen e.V., Verein für soziale und politische Rechte von Prostituierten, mehr Rechte statt Repression für die rund 90.000 in der Prostitution tätigen Sexarbeiter*innen. Mit Blick auf parteipolitische Debatten um ein mögliches ‚Sexkaufverbot‘ in Deutschland erklärt Henning: „Wir sind dieses unwürdige Spiel mit der Existenzangst von Sexarbeiter*innen leid. Das Sexkaufverbot dient mittlerweile selbst etablierten Parteien als willkommene Drohkulisse, um Sexarbeiter*innen dazu zu bewegen, sich ‚freiwillig‘ den Zumutungen des hierzulande geltenden unsäglichen Prostituiertenschutzgesetzes zu unterwerfen.“ Doña Carmen e.V. nehme diese Drohung ernst, so Henning, sage aber auch:„Das Sexkaufverbot ist ein Papiertiger. Wer das Prostitutionsgewerbe in eine informelle Untergrund-Ökonomie verwandeln will, der liegt mit dem Sexkaufverbot natürlich goldrichtig. Realistisch denkende Menschen und all jene, denen Rechte von Menschen wichtiger sind als die Befriedigung ihrer Straflust, lassen die Finger vom Sexkaufverbot.“ Deutschland habe schon genug Probleme, so Henning, als dass es sich auch noch die Kriminalisierung einer gesamten Berufsgruppe samt dem Verbot sämtlicher Bordelle ans Bein binden müsse, wie von der CDU/CSU gefordert. Die tatsächlichen Probleme des Prostitutionsgewerbes lägen zudem ganz woanders als da, wo Befürworter*innen des Sexkaufverbots sie vermuten. Der Sexarbeiter*innen zu Unrecht zugeschriebene Hang zu einem Arbeiten in der Illegalität und in informellen Bereichen habe seine Ursachen nicht zuletzt in der von der damaligen CDU geführten Bundesregierung eingeführten rigiden „Erlaubnispflicht für Prostitutionsgewerbe“. Diese Regelung, so Henning, habe sich erwartungsgemäß als Einladung zur Schließung von Prostitutionsstätten und damit zur schleichenden Illegalisierung von Sexarbeit erwiesen…“ Meldung vom 31. Mai 2024 von Doña Carmen e.V. externer Link
  • Internationaler Hurentag 2023: Eiertanz um die Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes. Prostitutionspolitische Geisterfahrer verschaukeln die Öffentlichkeit
    Pressemitteilung vom 1. Juni 2023 bei Doña Carmen e.V. externer Link
  • und zum Hintergrund unser Dossier: Schwesigs Prostituiertenkontrollgesetz tritt Grundrechte mit Füßen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=212130
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