»
USA »
» »

Kein Recht für Mumia: US-Richterin lehnt neuen Prozess im Fall Mumia Abu-Jamal ab

Solidarität mit Mumia Abu-JamalIn den USA hat Richterin Lucretia Clemons vom Common Pleas Court in Philadelphia die Hoffnung des US-Bürgerrechtlers und jW-Kolumnisten Mumia Abu-Jamal zerschmettert, nach Jahrzehnten erlittenen Unrechts endlich Gerechtigkeit von der US-Justiz zu erfahren. Am Freitag lehnte sie als letzte Amtshandlung vor dem Wochenende um 16.08 Uhr (Ortszeit) Abu-Jamals Antrag auf einen neuen Prozess ab. In einer ersten Reaktion sprach die Produzentin des kalifornischen Prison Radios, Noelle Hanrahan, von einer »niederschmetternden Nachricht«, die angesichts der Berichterstattung über die Affären des Expräsidenten Donald Trump fast untergegangen wäre. Nach mehr als 41 Jahren Haft habe Abu-Jamal jetzt »fast alle seine rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft«, den Knast noch lebend zu verlassen, so Hanrahan…“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 03.04.2023 externer Link, siehe dazu:

  • Mumia Abu-Jamal gibt nach Ablehnung von Neuaufnahme seines Prozesses Hoffnung auf Freiheit nicht auf, Demos am 23.4. zum 69. Geburtstag New
    Mumia Abu-Jamal ist »tief betroffen von dem Schlag, seiner Schwere, der herzzerreißenden Enttäuschung«. Diesen Eindruck des inhaftierten US-Bürgerrechtlers übermittelte Noelle Hanrahan von Prison Radio von ihrem jüngsten Besuch bei Abu-Jamal am Sonnabend im Staatsgefängnis Mahanoy in Frackville, Pennsylvania. Zuvor hatte Richterin Lucretia Clemons vom Common Pleas Court in Philadelphia am Freitag den Antrag des politischen Gefangenen für einen neuen Prozess abgelehnt. Die Radioproduzentin brachte ihm die 38seitige Ablehnung von Richterin Clemons zu seinem sechsten Wiederaufnahmeantrag mit, den diese als »unbegründet« abgewiesen hatte. Abu-Jamal habe »die Worte sorgfältig Zeile für Zeile« studiert. »Worte, die geschrieben wurden, um ihn zu begraben. Worte, die dazu bestimmt sind, jede Hoffnung auszulöschen«, schrieb Hanrahan. Die Meinung einer Richterin, die weiter die staatliche Darstellung dessen aufrechterhalten wolle, was angeblich am frühen Morgen des 9. Dezember 1981 in Philadelphia passiert sei. (…) Und doch habe Hanrahan »einen Mann getroffen, der voller Leben war«. Er sei in die Arbeit an seiner Dissertation vertieft und nutze das Werk des algerischen Befreiers Frantz Fanon dazu, »diese neue Welt zu vermessen«. Er skizziere die Zukunft, den Tag, »an dem die Verdammten der Erde ihre Rechte zurückerlangen« werden. Abu-Jamal schreibe an »einer Gegenerzählung, die zur Freiheit aufruft und sie imaginiert«. Sie habe einen Gefangenen besucht, »der sich in der Welt engagiert, ja, der voller Hoffnung war, für uns alle und für sich selbst«. Einer Besucherin gab er einen handgeschriebenen Zettel mit auf den Weg: »Meine Freundinnen und Freunde, das sind traurige Nachrichten. Aber wir machen weiter – und das müssen wir auch. Ich liebe euch alle!« (…) Auf den Demonstrationen, die am Wochenende in verschiedenen Städten der USA aus Protest gegen die Gerichtsentscheidung stattfanden, vereinte alle die Hauptparole: »Der Kampf für Mumias Freiheit geht weiter.« Für Sonntag, den 23. April, wird zum nächsten internationalen Aktionstag aufgerufen. Einen Tag später begeht Mumia seinen 69. Geburtstag.“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 05.04.2023 externer Link („Der Kampf geht weiter“)
  • Siehe auch die Presseerkärung vom freiheit-fuer-mumia externer Link und weitere Berichte dort
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=210636
nach oben