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Der Süden widersteht! Karawane und internationales Treffen 25. April – 6./7. Mai 2023 vom Süden zum Norden Chiapas

Dossier

Der Süden widersteht! Aufruf zu Karawane und internationalem Treffen 25. April - 6./7. Mai 2023 vom Süden zum Norden Chiapas„… Wir von unten und links organisierten Pueblos des Süd-Südosten Mexikos rufen zu einer vielfältigen, umfassenden Mobilisierung auf – um gegen das verbundene Mega-Projekt »TREN MAYA – INTEROZEANISCHER KORRIDOR« und die anderen Mega-Projekte des Todes, die die Regierung der 4T durchsetzen möchte, Widerstand zu leisten. So haben wir es, die wir die erste Karawane bildeten, welche im vergangenen August durchgeführt wurde, bestätigt. Teilnahmen dort Compañer@s der Asamblea de los Pueblos Indígenas del Istmo en Defensa de la Tierra y del Territorio (APIIDTT), der Internationalistischen Vereinigung Ya Basta! Êdî Bese! der Sozialen Zentren im Nordosten Italiens und der indigenen Organisationen, die wir diese Rundreise empfangen und miteinander geteilt haben…“ Aufruf im Ya Basta Netz externer Link zum Karawanenstart am 25. April 2023 von der Küste in Chiapas bis zum internationalen Treffen am 6. und 7. Mai 2023 auf der Halbinsel Yucatán – siehe mehr daraus und dazu:

  • Die Karawane und das internationale Treffen #ElSurResiste sind nun zu Ende – der Kampf geht weiter New
  • „¡¡¡ACHTUNG: SIE LASSEN DIE COMPAS NICHT EINREISEN!!!
    Die Genoss*innen, die aus Abya Yala (Lateinamerika) zum internationalen Treffen am Ende der Karawane #ElSurResiste nach Mexiko einreisen wollen, werden nicht reingelassen, selbst mit Visum! Es betrifft Compas aus Honduras, El Salvador, Guatemala, … z.B. Berta Cáceres, die Tochter der ermordeten Genossin von @COPINHHONDURAS Heute behaupteten sie, „es gebe kein Personal“ an der Grenze, weil 5. Mai ist. Die Compas warten seit Stunden, selbst in Begleitung von Menschenrechtsorganisationen. Internationale Solidarität! WIR FORDERN DIE SOFORTIGE EINREISEERLAUBNIS!!!
    #ElSurResiste #NuestraLuchaEsPorLaVida #NoALosMegaproyectosDeMuerteThread von Tren Maya stoppen! vom 5. Mai 2023 externer Link
  • Protest gegen Großprojekte in Mexiko: Eine Karawane des Widerstands 
    Unter dem Motto „El Sur resiste“ protestieren indigene Ak­ti­vis­t*in­nen im Süden Mexikos gegen Regierungsprojekte wie den „Tren Maya“ in ihren Gebieten.
    Ein Touristenzug, eine Containertrasse und einige dazugehörige Industrieparks im Süden des Landes zählen zu den ambitioniertesten Projekten des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Wenn alles nach Plan verläuft, dürften bald zahlreiche Urlauber*innen mit dem „Tren Maya“ – dem „Mayazug“ – auf der Halbinsel Yucatán von karibischen Ständen zu präkolonialen Pyramiden rauschen.
    Und im Isthmus von Tehuantepec wird der „Interozeanische Korridor“ dafür sorgen, dass eine Bahn große Mengen an Gütern vom Pazifik zum Atlantik befördert. Entlang der Strecke, die den Panamakanal entlasten soll, sollen industrielle Anlagen entstehen, in denen Unternehmen steuerfrei produzieren können. 150.000 Arbeitsplätze würden dort bis 2030 geschaffen, verspricht López Obrador, und viele weitere durch den Tourismus in der Karibik. Gerade im verarmten Süden Mexikos brauche es diese Entwicklung, erklärt der Staatschef. Doch davon sind nicht alle überzeugt. Einige indigene Gemeinden befürchten, dass durch die Megaprojekte ihre natürlichen Lebensgrundlagen zerstört werden. Sie sprechen von „Projekten des Todes“, die ausschließlich auf kapitalistische Verwertung ausgerichtet seien. Deshalb ziehen seit vergangener Woche mehrere Dutzend Aktivist*innen in der Karawane „El sur resiste“ – „der Süden widersteht“ – durch die betroffenen Gebiete. Am kommenden Wochenende wollen sie ihre Reise mit einem internationalen Treffen in der Stadt San Cristóbal de las Casas beenden. (…)
    Bereits in den ersten Tagen waren die Beteiligten mit den Sicherheitskräften konfrontiert. Nach dem Besuch eines Protestcamps des indigenen Mixe-Dorfs Mogoñe Viejo auf der Strecke der geplanten Containertrasse lösten Polizisten und Soldaten das Lager gewaltsam auf. Sechs Personen wurden festgenommen und zwei Tage später nach öffentlichem Druck wieder freigelassen. (…)
    Umweltgutachten bestätigen, dass der Tren Maya den Dschungel und das umfangreiche unterirdische Wassersystem zerstören könnte. „Dieser Zug ist nicht Maya, sondern Militär“, skandierten die Aktivist*innen nicht zu Unrecht: Der Touristenzug und der „Interozeanische Korridor“ werden vom Verteidigungsministerium betrieben. Trotz der Kritiken kann sich López Obrador sicher fühlen. Die Mehrheit der Menschen in den betroffenen Regionen steht hinter seinen Plänen…“ Artikel von Wolf-Dieter Vogel vom 4.5.2023 in der taz online externer Link
  • Willkürliche Festnahmen und gewaltsame Räumung des Protestcamps „Land und Freiheit“ in Oaxaca – die Repressionen gegen die Karawane halten täglich an 
    6 willkürlich festgenommene Personen, Mixe-Bäuerinnen und -Bauern, die gegen den Bau der Eisenbahnlinie am Isthmus von Tehuantepec protestierten. Einheiten der Nationalgarde, der Marine und der Landespolizei räumten gewaltsam das zivile und friedliche Lager, das seit 60 Tagen bestand.
    Am 28. April 2023 um 10:38 räumten militärische Einheiten der Nationalgarde (GN), des Marineministeriums (SEMAR) und der Landespolizei von Oaxaca gewaltsam das Camp „Land und Freiheit (Tierra y Libertad)“, ein Protestcamp der Mixe-Bauern, die durch die Bauarbeiten der Eisenbahnlinie im Isthmus von Tehuantepec betroffen sind. Dabei nahmen sie sechs Personen fest, namentlich Maria Magdalena Martinez Isabel, Esperanza Martinez Isabel, Elizabeth Martinez Isabel, Eliodoro Martinez Isabel, Fernando Hernández Gomez y Adela Severo Teodoro, wobei letztere geschlagen wurde. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Urgent Action ist nicht bekannt, wohin sie gebracht wurden und unter welchen Bedingungen sie festgehalten werden.
    Vor dieser Räumung hat der „Zusammenschluss indigener Gemeinschaften des nördlichen Isthmus“ (UCIZONI) verschiedene Akte der Bedrohung, Einschüchterung und Aggression angezeigt, die von Elementen der GN, SEMAR und der Polizei des Bundesstaates Oaxaca gegen diejenigen verübt wurden, die ihr Recht auf Protest und die Verteidigung von Land und Territorium auf dem Camp “Land und Freiheit” in der Gemeinde Mogoñe Viejo, Landkreis San Juan Guichicovi, Oaxaca, ausübten.
    Das Camp “Land und Freiheit” wurde unter Ausübung des Rechts auf Protest errichtet, um die Durchsetzung von Infrastrukturprojekten, wie den Bau der Zugstrecke des Interozeanischen Korridors, anzuprangern, die das Land und Territorium der indigenen Mixe-Völker dieser Region in Oaxaca betreffen. Bei der gewaltsamen Räumung wurden die materiellen Güter des Camps zerstört und Besitztümer gestohlen, wie z.B. Mobiltelefone der Menschen, die die Situation dokumentierten.
    Gestern, am 27. April 2023, hielten Mitglieder der Karawane „Der Süden leistet Widerstand (El Sur Resiste)“ ein Treffen in dem Lager ab, das heute von Militär- und Polizeikräften geräumt wurde. Aus Solidarität demonstrierte die Karawane auf der Transisthmischen Autobahn in Oteapan, Veracruz, um die Repressionsmaßnahmen anzuprangern...“ Urgent Action vom 29. April 2023 in dt. Übersetzung bei deinebahn externer Link

  • Die Karawane #ElSurResiste ist startet
    • Der Süden widersteht, Tag 1
      Eine Karawane im Süden Mexikos macht auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung durch zwei Megaprojekte aufmerksam. An diesen beteiligen sich zahlreiche Unternehmen – auch aus Deutschland. (…)
      Dutzende Hängematten und Zelte regen sich, als circa 100 Teilnehmer*innen der Karawane „Der Süden wiedersteht“ aufstehen, um die zehntägige Protestreise gegen die Megaprojekte „Tren Maya“ und „interozeanischer Korridor“ im Süd-Südosten Mexikos anzutreten. Ihre Zahl wird in den kommenden Tagen auf ihrer Route durch die Bundesstaaten Chiapas, Oaxaca, Veracruz, Tabasco, Campeche, Yucatán und Quintana Roo auf über 200 anwachsen. Anwesend sind lokale Gemeinden, Kollektive, Räte und Organisationen, Medienschaffende, Menschenrechtsbeobachter*innen und Internationalist*innen aus vielen Teilen der Welt.
      Die drohenden Fabriken, Monokulturen, Infrastrukturprojekte, Militärbasen und Industriekorridore wirken hier, wo der Wald die alten Fincero-Häuser zurückerobert, weit entfernt. Doch nur 15 Kilometer westlich, an der Küste von Chiapas, wartet ein Gasoduct (eine Gaspipline) auf die neue Infrastruktur: Fracking-Gas aus Texas soll an der Küste durch ganz Mexiko bis Guatemala transportiert werden – ergänzt durch neue Raffinerien in der Nähe der großen Istmus-Häfen Oaxacas. Es droht Landraub auf Kosten der indigenen Gemeinden und die Zerstörung der letzten intakten Ökosysteme am Pazifik. (…)
      Auf dem Weg zur nächsten Station der Karawane, der sich im Widerstand gegen einen Industriepark befindenden Gemeinde Puente Madera, werden die Busse mehrmals von der Guardia Nacional und Einheiten der Policia Federal angehalten. Umso mehr erfüllt uns der Empfang in der sich widersetzenden Gemeinde: Feuerwerk und Fackeln erhellen die kurzzeitig blockierte Straße, und unter lauten Rufen – „Nein zum Industriepark, es lebe Puente Madera“, begleitet man die Karawane in das Ortszentrum.
      Den meisten, die hier nun einschlafen, tönen noch die Sprechchöre des heutigen Tages in den Ohren: „Das Volk widersteht und widersteht, Zapata lebt und lebt, der Kampf geht weiter und weiter“, „Es lebe die Karawane des Widerstandes des Südens“, „Das Militär raus aus Chiapas, die Paramilitärs raus aus Chiapas“, „Und lasst die schlechte Regierung gehen – Regierung, Dieb, das sind diejenigen, die die Nation verarschen“. (…) Der heutige Auftakt der Karawane wurde durch Solidaritätsaktionen in Deutschland zu einem internationalen Aktionstag: In Berlin, Hannover, Hamburg, Erfurt und weiteren Städten wurde in Kundgebungen, aktivistischen Zugfahrten, Solikneipen und Demos auf die Verstrickung der Deutschen Bahn in das zerstörerische Megaprojekt „Tren Maya“ hingewiesen. Auch aus Italien und Skandinavien erreichten uns Grußbotschaften…“ Blog von Victor H. aus der Freitag-Community vom 26.04.2023 externer Link
    • Die Karawane #ElSurResiste startet gerade um 9 Uhr morgens Ortszeit. Mehr als 100 Personen aus verschiedenen Regionen und Organisationen sind dabei, auch freie Medien und InternationalistasTweet von Tren Maya stoppen! vom 25.4. externer Link und deren nachfolgende Tweets (Folge-Empfehlung!)
    • Siehe auf Twitter auch die laufende Berichterstattung von CNI México externer Link
  • Weiter im Aufruf im Ya Basta Netz externer Link: „… Derart sieht es aus: Alle Regierungsebenen und politischen Parteien treiben zum Nutzen der Großunternehmen und im Bündnis mit dem organisierten Verbrechen – unter der Rhetorik von »nationaler Sicherheit, öffentlichem Interesse, Fortschritt und Kampf der Armut« – eine neue Etappe von Kolonialisierung voran. Diese geht weit über Eisenbahnverbindungen, Straßen und andere Infrastrukturmaßnahmen hinaus, die bereits gegenwärtig große Zerstörungen von Umwelt, Gesellschaft und Kultur erzeugt haben. Den neuen Konquistadoren der Kapitalgesellschaften werden die Naturgüter und Gebiete des Süd-Südosten Mexikos für Freihandel und Realisierung von Energie-, Tourismus-, Weltmarktfabrik-, Handels- und Militär-Projekten angeboten. Dies [alles] würde einen Logistik-Landkorridor und eine neue geopolitische Grenze schaffen, die die Gebiete Zentralamerikas gleichzeitig neu ordnen und die Migration in Richtung USA kontrollieren würden. Das Ziel zeigt sich klar: Eine Mauer aus Weltmarktfabriken [Maquiladoras] zu errichten, die die Migration hauptsächlich von Leuten aus Zentralamerika aufhalten soll. Jene sollen als billige Arbeitskraft – in Neo-Sklaverei – vernutzt werden – innerhalb eines Finanzparadieses ohne Steuern und Abgaben und ohne Verwarnungen wegen Menschenrechtsverletzungen. All das wird gesteuert durch die USA und ihre Handelsalliierten aus dem Globalen Norden.
    Diese neoliberale kapitalistische Wirtschaftspolitik der [aktuellen] »sozialdemokratischen« Regierung der 4T [»4. Transformation«] verstärkt die von vorherigen Präsidentschaften bereits durch Massentourismus, Massentierzucht, Monokulturen, Windparks, Solaranlagen, Staudämme, Ausbeutung, Transport und Verarbeitung von Kohlenwasserstoffen erzeugten Schäden. Dies im weltweiten Kontext einer Klima-Krise, die zu diesem Zeitpunkt verschiedene Gebiete direkt trifft und in der eine Versorgungskrise von Wasser, Nahrungsmitteln und Energie sowie Spannungen durch bewaffnete Konflikte losgetreten werden.
    Unterdessen erleidet die Bevölkerung die verschärfte Präsenz der Kartelle des organisierten Verbrechens und die Militarisierung der Region, welche eine Zunahme an Drohungen und Erpressungen, an gewaltsamen Verschwunden machen, Morden, Feminiziden und allgemeiner geschlechtsspezifischer Gewalt hervorruft. (…)
    So wie es viel Süden im Norden gibt, gibt es viel Norden im Süden – und alle, die wir gegen den Globalen Norden kämpfen, stehen wir aufrecht im Süden, der widersteht. So wie sie sich zusammentun, um Tod und Zerstörung zu verabreden, ist es notwendig und unerlässlich, dass wir uns treffen, um Widerstand, Kampf, Alternativen und Autonomie zu schaffen. Es ist Zeit, all unsere Stimmen zu hören, Aktionen des Widerstands und der Rebellion zu teilen und zu überlegen. Während die Mächtigen sich um die Herrschaft der Welt streiten, erleiden wir* von unten die Konsequenzen ihrer politischen, ökonomischen, militärischen Kriege. Jedoch auch das: Während die von oben zerstören, bauen wir von unten neu auf. Wegen all dem zuvor gesagten, bestätigen wir, dass wir darin fortfahren, Karawane und Internationales Treffen 2023: Der Süden widersteht! weiter vorzubereiten. Die Karawane wird am 25. April 2023 von der Küste in Chiapas losgehen; sie wird den Isthmus von Tehuantepec vom Süden zum Norden durchlaufen, um sich auf der Halbinsel Yucatán fortzusetzen; sie wird enden mit einem Treffen aller Organisationen, die an den verschiedenen Veranstaltungen während der Rundreise teilgenommen haben – am 5. Mai 2023 im CIDECI/ Caracol Jacinto Canek in San Cristóbal de las Casas, Chiapas. Am 6. und 7. Mai 2023 wird dort das Internationale Treffen 2023: Der Süden widersteht! stattfinden. Wir laden alle Organisationen von unten und links, mit Präsenz in Chiapas, der Isthmus-Region, in Tabasco und auf der Halbinsel Yucatán, dazu ein, sich via elsurresiste[ät]riseup[.]net in Verbindung zu setzen, um sich den geplanten Veranstaltungen während der Rundreise anschließen zu können. Wir laden alle mexikoweiten und internationalen Organisationen ein, sich für ihre Teilnahme am Internationalen Treffen am 6. und 7. Mai 2023 vorzubereiten…“

Grundinfos:

  • Karawane: 25. April – 5. Mai 2023 (Gebiet des Süd-Südosten Mexikos)
  • Internationales Treffen: 6. und 7. Mai 2023 (CIDECI/ Caracol Jacinto Canek, San Cristóbal de las Casas, Chiapas)
  • Siehe für Hintergründe und einen 2. Aufruf: https://www.ya-basta-netz.org/ externer Link
  • Siehe für Aktuelles Ya Basta Netz auf Twitter externer Link

Siehe (u.a.) auch im LabourNet:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=210367
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