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US-Konzern Tesla baut seine „Gigafactory 5“ in Mexiko – auch dieser Standort ist wegen Wassermangels in der Region umstritten

Tesla Werk in Fremont KalifornienNeues Werk soll im Bundesstaat Nuevo León an der US-Grenze entstehen. Standort wegen Wassermangels in der Region umstritten. Bedenken sind laut Präsident López Obrador nach Gesprächen mit Musk ausgeräumt (…) Ende Januar hatte der Arbeitsminister von Nuevo León, Federico Rojas Veloquio, informiert, dass der Elektroautohersteller dort seine „Gigafactory 5“ plane, in der nach und nach etwa 10.000 Arbeitsplätze entstehen sollen. (…) Präsident López Obrador lehnte dies jedoch zunächst ab. Die Ansiedlung des Konzerns dort sei problematisch, weil die Wasserressourcen zu knapp sind. (…) Nun scheinen nach Videogesprächen Amlos mit Musk am vergangenen Freitag und erneut am Montag alle Bedenken beseitigt. Teil der Verpflichtungen des Konzerns seien Maßnahmen zur Vermeidung von Wasserknappheit für den Verbrauch der Bevölkerung, versicherte der Präsident…“ Beitrag von David Keck und Vilma Guzmán vom 02.03.2023 in amerika21 externer Link und dazu erste Zweifel:

  • „Gigafabrik“ in Mexiko geplant: Tesla und das knappe Wasser New
    Im Norden Mexikos will Tesla eine neue „Gigafabrik“ errichten. Doch die Region leidet unter extremer Trockenheit, auch bedingt durch den Klimawandel. Lässt sich das Wasserproblem lösen? (…) „In den Nachrichten habe ich gehört, dass die neue Tesla-Fabrik nur genehmigt wird, wenn das Wasser für die Bevölkerung garantiert ist. Und jetzt geht es schon wieder los“, sagt sie. „Am letzten Wochenende gab es an keinem Tag Wasser. Sie sagen, dass irgendwas kaputt gegangen ist, irgendein Rohr oder sonstwas. Ausreden halt. Und dann gibt es plötzlich kein Wasser mehr.“ Iolanda ist verärgert. Während sie und ihre Familie im vergangenen Jahr über Monate immer wieder auf dem Trockenen saßen, weder waschen, die Toilette regelmäßig spülen noch duschen konnten, haben die Unternehmen weiter produziert, weil sie über die entsprechenden Konzessionen und die Infrastruktur verfügten. Iolandas Nachbarschaft stand hingegen Schlange, wenn der Wassertanker kam. (…) „Die Leute waren verzweifelt, sie haben sich förmlich um Wasser gestritten. ‚Ich will zuerst‘ haben sie geschrien. Und dann gab es wenig später keines mehr, der Tankwagen war dann schon wieder leer“, sagt die 40-Jährige, die mit ihrem Mann und zwei Töchtern in der Gemeinde García wohnt – rund 25 Kilometer von dem Gelände entfernt, wo die neue „Gigafabrik“ von Tesla entstehen soll. Es ist eine trockene, karge Region, es regnet kaum. (…)
    Der Direktor der Wasserwerke in Monterrey, Juan Ignacio Barragán, winkt ab. Es gebe keinen Grund zur Sorge. Eine Wiederholung der dramatischen Situation vom letzten Jahr werde es nicht geben. Es sei alles eine Frage des Wasser-Managements, der Verwaltung, daran habe es gehapert. Zudem werde in Technologie und neue Infrastruktur für eine bessere Nutzung investiert und Reserven gebe es auch, verspricht er: „Aber das Wichtigste ist, dass Tesla zum allergrößten Teil aufbereitetes Wasser benutzen wird, und darüber verfügen wir ausreichend. Wir können letztendlich 29 Anlagen in der Größe von Tesla versorgen.“ Barragán lacht zufrieden. Tesla will zur Kühlung seiner Anlage ausschließlich recyceltes Wasser verwenden, auch für die Lackierung von Fahrzeugen, wo der Bedarf an Wasser am größten ist, so der offizielle Plan. Die Autohersteller Kia und Hyundai machen es in Monterrey bereits vor. Auf Interviewanfragen an Teslas Presse-Email kommt mehrfach die automatische Antwort, das Postfach des Empfängers sei voll. Das Interesse der Presse ist offensichtlich groß – zu einem Interview kommt es nicht. (…)
    Auch die Direktorin der Umweltorganisation Pronatura, Rosario Álvarez Gutiérrez in Monterrey, begrüßt grundsätzlich die Investition und die Arbeitsplätze, die mit der neuen Tesla-Fabrik einhergehen. Allerdings hat sie auch große Bedenken: „Die Stadt wächst immer weiter. Aber die Menge, die wir an Wasser aus den Brunnen und den Bergen zur Verfügung haben, wird nicht mehr. Wir bleiben nun mal eine semi-aride Wüstenregion, und wir befinden uns über einer Senke, die bereits übernutzt ist. Diese Situation wird sich nicht verbessern. Bedingt durch den Klimawandel wird es eher noch trockener und heißer.“
    Die Industrieparks werden größer, Bagger rollen, heben Baugruben für neue Unternehmen aus. Daran vorbei führen Schnellstraßen, auf denen sich die Busse und Autos zu Stoßzeiten im Schritttempo bewegen. Für die lokale Bevölkerung werde gleichzeitig nichts getan, sagt der Aktivist und Biologe Antonio Hernández. Allein innerhalb der vergangenen Dekade sei die Bevölkerung laut einer Studie im Speckgürtel um 160 Prozent gewachsen. Völlig unkontrolliert, kritisiert Hernández…“ Reportage von Anne Demmer, ARD-Studio Mexiko-Stadt, am 22.03.2023 in tagesschau.de externer Link

Siehe auch unser Dossier: Tesla und Elon Musk in der brandenburgischen Provinz: Viel Aufregung um eine Mobilität für die gehobene Mittelschicht und darin aktuell: Ein Jahr Tesla in Grünheide: IG Metall lobt „Unglaubliche Aufbauarbeit der Tesla-Kolleg*innen“ – aber es ist zugleich Weltwassertag… »Keinen Liter Wasser mehr für Tesla«

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=210126
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