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Vier-Tage-Woche in Großbritannien: Viele der Betriebe, die am Versuch teilgenommen haben, möchten daran festhalten
Dossier
„Vier Tage bei vollem Lohnausgleich arbeiten: Seit langem die Forderung von progressiven Ökonomen und Gewerkschaften. Entspannter und glücklicher würden die Arbeiter und Angestellten sein und daher sogar produktiver, argumentieren die Befürworter. Zu teuer, sagen die Gegner. Die bisher größte Studie zur Vier-Tage-Woche gibt den Befürwortern recht. Nach einem sechsmonatigen Pilotprojekt in Großbritannien wollen mehr als vier von fünf der beteiligten Firmen an dem Konzept festhalten, teilte die britische Organisation »4 Day Week Global« vergangene Woche mit. Das Pilotprogramm, das von »4 Day Week Global« gemeinsam mit der Denkfabrik »Autonomy« durchgeführt wurde, umfasste über 60 Unternehmen und befragte fast 3.000 Beschäftigte zwischen Juni und Dezember 2022. Begleitet wurde das Projekt von Wissenschaftlern aus Boston sowie Cambridge. Die Ergebnisse wurden am 21. Februar veröffentlicht…“ Artikel von Dieter Reinisch in der jungen Welt vom 28. Februar 2023 – siehe mehr daraus und dazu:
- Pilotprojekt in Großbritannien: Kleines Wirtschaftswunder dank Vier-Tage-Woche – von 61 Unternehmen wollen 54 das Arbeitszeitmodell fortführen
„In einer kleinen Kosmetikfabrik in Hove an der englischen Südküste geschieht ein kleines Wirtschaftswunder. 2022 stellte das Unternehmen auf die Vier-Tage-Woche um. Für den Gründer und die Mitarbeitenden ist es ein voller Erfolg geworden. Gary Conroy, der die Firma vor zehn Jahren gründete, erzählt: „Wir produzieren 10 bis 15 Prozent mehr, obwohl wir weniger arbeiten. Wir haben die Arbeitszeit reduziert und die Produktivität ist nicht zurückgegangen. Im Gegenteil. Wir schaffen mehr.“ (…) Weniger arbeiten und mehr produzieren – wie kann das gehen? In der Firma „Five Squirrels“ haben sie beispielsweise Besprechungen gekürzt. Gemeinsame Gespräche werden auch nur noch dann geführt, wenn es wirklich nötig ist. Jeder arbeitet nach Unternehmensangaben fokussierter und konzentrierter. Auch die Pausen wurden gekürzt – auf 30 Minuten statt eine Stunde am Tag. (…) Aliyah Davies schaut sich genauer an, wie die Firmen die Vier-Tage-Woche umsetzen. Sie arbeitet für die Nichtregierungsorganisation „Autonomy“. (…) Die Organisation hat die Ergebnisse in einer Studie zusammengefasst: „Dieser Bericht zeigt, dass von den 61 Unternehmen, die am Pilotprojekt teilgenommen haben, 54 dabeigeblieben sind. Und von den 61 haben 31 bereits angekündigt, dauerhaft nur vier Tage die Woche zu arbeiten. Das zeigt: Für viele Firmen ist das mittlerweile mehr als ein Versuch, sie bleiben dabei.“ Deutlich geworden ist auch: Die Vorteile der Vier-Tage-Woche halten an und verpuffen nicht nach wenigen Monaten. Mitarbeitende sind weniger krank, kündigen seltener und es ist auch einfacher, Fachkräfte zu finden. Bei „Five Squirrels“ ist klar: Sie wollen bei der Vier-Tage-Woche bleiben – so wie viele andere Unternehmen in England auch.“ Beitrag von Christoph Prössl vom 8. März 2024 bei tagesschau.de- Siehe mehr zur genannten Studie bei Autonomy-Work
- Der Beitrag zeigt aber auch noch jede Menge Diskussionsbedarf hinsichtlich Arbeitsverdichtung…
- Erfolgreich, aber unerwünscht: Britische Kommune probierte Viertagearbeitswoche – mit positiven Ergebnissen. Britische Regierung stoppt Projekt
„In vielen Teilen Europas intensiviert sich die Debatte um die Einführung einer Viertagearbeitswoche. Der neue Präsident des Europäischen Gewerkschaftsbundes Wolfgang Katzian möchte sie flächendeckend durch einen europaweiten Kollektivvertrag einführen. Doch die britische Regierung schiebt ähnlichen Plänen in ihrem Land nun einen Riegel vor. Am Wochenende befahl der für die Kommunen zuständige konservative Minister Lee Rowley einer Modellregion, die Viertagearbeitswoche zu beenden. Er behauptet, sie würde Steuerzahler, die fünf Tage arbeiten, diskriminieren, woraus er schloss, dass die Viertagewoche »rechtswidrig« sei. (…) »Wenn Lee Rowley wirklich die Qualität der vom Steuerzahler finanzierten Arbeit verbessern möchte, würde ich vorschlagen, dass er in Zukunft eine ordnungsgemäße unabhängige Rechtsberatung einholt, bevor er sich zu Gesetzen äußert«, kommentierte Jo Maugham vom »Good Law Project«, das Unternehmen, die die Viertagewoche einführen wollen, rechtlich berät. Bezugnehmend auf die Behauptung des Ministers, das Arbeitszeitmodell sei rechtswidrig, meinte Maugham gegenüber dem Guardian: »Wenn jemand gerichtliche Klage (dagegen) einreicht und diese dann erfolgreich ist, werde ich meine (Richter-)Perücke auffressen.« Die bisher größte Studie zur Viertagewoche wurde im Februar 2023 veröffentlicht und gibt den Befürwortern recht. Nach einem sechsmonatigen Pilotprojekt in Großbritannien wollten mehr als vier von fünf der beteiligten Firmen an dem Konzept festhalten, schrieb die britische Organisation »4 Day Week Global« damals. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen wollten sich mehrere Kommunen dem Projekt anschließen.“ Artikel von Dieter Reinisch in der jungen Welt vom 4. Juli 2023 - Erfolgreiches Pilotprojekt: Bisher größtes Experiment mit Vier-Tage-Woche in Großbritannien. Viele der Betriebe, die am Versuch teilgenommen haben, möchten daran festhalten
Weiter im Artikel von Dieter Reinisch in der jungen Welt vom 28. Februar 2023 : „… »Vor Beginn des Projektes haben viele gezweifelt, ob wir eine Steigerung der Produktivität sehen würden, die die Verkürzung der Arbeitszeit ausgleicht – aber genau das haben wir festgestellt«, schrieb Brendan Burchell von der Universität Cambridge in einer Presseaussendung. (…) Die Krankheitstage gingen während des Testzeitraums um zwei Drittel zurück und die Zahl der Angestellten, die in dieser Zeit das Unternehmen verließen, fiel um mehr als die Hälfte. Rund vier von zehn Beschäftigten gaben an, sich weniger gestresst zu fühlen als vor Beginn der Projektes. Eine von der britischen Gewerkschaft der Schiffsarbeiter und Ingenieure (CSEU) in Auftrag gegebene Umfrage zeigte bereits im Oktober 2022, dass neun von zehn Arbeitern die Einführung einer Vier-Tage-Woche wünschen. Befragt wurden dafür 2.400 Arbeiter der Schiffbau-, Automobil-, Maschinenbau- und Metallverarbeitungsindustrie. Der Hauptvorteil sei eine bessere Work-Life-Balance und eine verbesserte geistige und körperliche Gesundheit der Arbeiter, kommentierte CSEU die Ergebnisse. (…) Das aktuelle Gesetz zur Arbeitszeit stamme noch aus dem Jahr 1998 – die letzte Arbeitszeitverkürzung wurde vor über 30 Jahren beschlossen. Die Produktivität sei seitdem exponentiell gestiegen, aber die Gewinne wurden nicht gleichmäßig mit den Arbeitern geteilt. Waddell betonte, »eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohneinbußen ist längst überfällig«. Im Wahlmanifest von 2019 forderte Labour eine 32-Stunden-Woche. Damals war Jeremy Corbyn Parteichef. Ob dessen Nachfolger Keir Starmer die Forderungen im nächsten Wahlmanifest aufrecht hält, ist ungewiss. Bisher hat er sich noch nicht zum Pilotprojekt über die Vier-Tage-Woche geäußert.“ - Studie in Großbritannien: Weniger Fehltage durch Vier-Tage-Woche
„Die Vier-Tage-Woche wird in vielen Ländern immer populärer. Im weltweit größten Versuch haben 61 britische Unternehmen dieses Modell nun getestet. Das Ergebnis: Die Mitarbeiter sind ausgeruhter, motivierter – und fehlen seltener…“ Beitrag von Christoph Prössl vom 21.02.2023 in tagesschau.de - Raus aus dem Laufrad: Schottische Regierung startet Testprogramm zur Arbeitszeitverkürzung. Unternehmen führt Viertagewoche ein
„In Großbritannien wird zunehmend über die Möglichkeiten zur Einführung einer viertägigen Arbeitswoche mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von maximal 32 Stunden ohne Lohnverlust diskutiert. Entsprechende Vorstöße kommen von Thinktanks, den britischen Gewerkschaften, der schottischen National- und Regierungspartei SNP sowie verschiedenen kleineren und mittelständischen Unternehmen. (…) Demnach befürworten 80 Prozent der schottischen Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter die Einführung einer Viertagewoche ohne Lohnverlust. 80 Prozent der Befragten gaben außerdem an, sich von einer solchen Arbeitszeitverkürzung eine bessere Lebensqualität zu erwarten. 88 Prozent sagten aus, ein solches Arbeitszeitmodell gerne austesten zu wollen. Genau das bereitet derzeit die schottische Regierung vor. (…) Dieses Versprechen soll nun umgesetzt werden, allerdings sind viele Details dazu noch unbekannt. So ist zum Beispiel fraglich, inwieweit Scheinselbständige oder Menschen mit »Zero-Hours-Contracts« (Null-Stunden-Vertrag) von einem solchen Testprogramm profitieren würden. (…) In der von gewerkschaftsnahen Thinktanks vorgebrachten Argumentation zur Unterstützung dieser Position verbergen sich jedoch auch sozialpartnerschaftliche Fallstricke. So heißt es auf der von verschiedenen Thinktanks wie zum Beispiel »Class« erstellten Webseite 4dayweek.co.uk , dass eine 20prozentige Reduktion des gesetzlich verankerten Jahresurlaubs ein gerechtfertigter Preis für die Einführung einer Viertagewoche sei. Derweil hat in Manchester die mittelständische Verpackungsfirma »Belmont Packaging« ihren Betrieb auf die Viertagewoche ohne Lohneinbußen für ihre Beschäftigten umgestellt. Neben verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen diene dies auch der Produktivitätssteigerung, heißt es in einer Aussendung der Firma…“ Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 29. September 2021
Grundinfos:
- Siehe die Projektergebnisse und Infos bei »4 Day Week Global« (engl.)
- Siehe auch unser Dossier Was tariflich bisher nicht klappt, wird nun einzelbetrieblich versucht: Die 4-Tage-Woche